VW: Massive Verluste bei e-up! und e-Golf – erst MEB-Plattform schafft Abhilfe

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Volkswagen AG

Sebastian Henßler
Sebastian Henßler
  —  Lesedauer 2 min

In puncto E-Auto-Zulassungen gehen Analysten davon aus, dass der erste Platz bis Ende des Jahres weiterhin in der Hand des VW-Konzerns bleibtDies würde Hand in Hand mit den Plänen des Unternehmens gehen, welches plant sechs Prozent am Gesamtabsatz durch reine E-Autos zu bedienen. Bei einem prognostizierten Rückgang des europäischen Marktes um 20 Prozent in diesem Jahr würde dieses 6-Prozent-Ziel etwa 186.000 Elektroautos entsprechen. Doch aus Kosten-Sicht dürfte dieses Ziel nicht erstrebenswert sein.

VW-Chef Herbert Diess soll in einer internen Sitzung zu Managern des Konzerns gesagt haben, dass man beim e-up! negative Deckungsbeiträge von 4.000 bis 5.000 Euro verbuche. Beim e-Golf sei die Situation ähnlich. Laut Diess kostet der Verkauf eines e-up! den Konzern doppelt so viel wie die Strafzahlungen, um die CO2-Ziele zu erreichen. Doch welchen Weg schlägt man nun ein, um nicht dauerhaft drauf legen zu müssen. Die Taktik scheint klar, eine eigenständige Elektroauto-Plattform. In diesem Fall die MEB-Plattform; denn e-up! als auch e-Golf basieren noch auf der jeweiligen Verbrennplattform – was höhere Produktionskosten nach sich zieht.

Dieses Problem soll sich mit der Fertigung kommender E-Autos auf Basis der MEB-Plattform von alleine erledigen. Der ID.3 von Volkswagen soll E-Mobilität alltagstauglich und erschwinglich für alle machen. Seine Gesamtkosten liegen für Kunden schon heute auf Höhe vergleichbarer Verbrenner. Zum Teil sogar darunter, wie der Hersteller in einem Beitrag vom März 2020 vorrechnet. Eine einheitliche Plattform spricht auch für VWs starke Ausrichtung auf die E-Mobilität. Denn zu einem spart man so massive Kosten, zum anderem gelten E-Autos momentan als der schnellste Weg zum klimaneutralen Fahren und damit zur Vermeidung von CO2-Strafzahlungen.

Quelle: t3n.de – Jedes verkaufte Elektroauto soll VW bis zu 5.000 Euro kosten

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Sebastian Henßler

Sebastian Henßler

Sebastian Henßler hat Elektroauto-News.net im Juni 2016 übernommen und veröffentlicht seitdem interessante Nachrichten und Hintergrundberichte rund um die Elektromobilität. Vor allem stehen hierbei batterieelektrische PKW im Fokus, aber auch andere alternative Antriebe werden betrachtet.

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Nicolai Schoedel:

Nö, nicht halbherzig. Man tanzt heutzutage auf 2 Hochzeiten. Beim Arzt holt man sich ja auch 1 zweite Meinung. Und wenn ich mir die Entwicklung im Internet anschaue, dahingehend, daß jeder anonyme Messerwisser selbst bei der Produktion & der Buchhaltung mitredet (mit-mitteilt)…tja da wundert einen gar nix mehr. Übrigens Richie: nochmals danke für Dein differenziertes Statement.

Alex:

Ich habe mir das in Wolfsburg schonmal angesehen.Zeughaus Pavillion und Rundfahrt.
Bei denen hat sogar das Personal Personal.
Bei VW werden ja Niedersachsens Arbeitslose auf Halde geparkt.
Es wundert mich dass die üeberhaupt was verdienen.
Bei Toyota arbeitet nur ein Bruchteil der Menge an Personal.
Da mit der E-Mobilität bald rel. einfach zu produzierende Konkurrenzprodukte aus aller Welt
als Billigalternative anstehen müssen sich die verwöhnten deutschen Autobauer sehr schnell was einfallen lassen.

Strauss:

Falls VW den ID 3 nicht umgehend hinauskriegt und so Zulassungen bekommt, schreiben sie für jeden Verbrenner minus . Bedingt durch die folgenden Strafzahlungen. Dass die z.Zt. sehr stark unter Druck stehen, beweist das Diess-Theater. Im Gegensatz zu TESLA, bekommt man von VW vermehrt den Eindruck, dass sie immer noch nur halbherzig hinter der E Mobilität stehen. Also nur wichtig, mal was Elektrisches auf Papier zu haben. Wo liegt der Unterschied zu Chrysler-Fiat ?

Heinz Scherer, Dipl.-Ing.(FH):

Sie haben offensichtlich noch keine ausreichenden Kenntnisse wie ein zukünftiges 100%-EE-System in 2050 funktionieren wird. Von Wasserstoffwirtschaft wissen Sie auch noch nicht viel. Den Link zu Bio-Wasserstoff sollten Sie auf keinen Fall ignorieren. Bevor sie das nicht gelesen haben, macht es keinen Sinn mit Ihnen über die Energiewirtschaft zu diskutieren. Übrigens muss ich Sie als erfolgreicher Unternehmer darauf aufmerksam machen, das Kosten und Preise zweierlei sind. Mich interessieren erst einmal die wirklichen Kosten. Was interessengeleitete Politiker dann daraus machen, um ein altes System zu protegieren, ist was völlig anderes. Übrigens können die seriösen Wissenschaftler nichts dafür, wenn Politiker lieber auf Lobbyisten hören. An Ihrem Text kann man gut erkennen, dass Sie aus dieser Ecke kommen. Übrigens noch eine kleine Info am Rande. Es wird weltweit vom Großkapital mehr Geld in EE investiert als in Fossile. Und die geplanten Kohlekraftwerke werden auch längst nicht alle gebaut werden. Ich bitte Sie die weitere Diskussion auf später zu verschieben. Ich will diesen Thread, den anderen Kommentatoren weiter unten zuliebe, nicht mit einem gänzlich anderem Thema zerstören. Beim nächsten Thread, welcher sich mit Wasserstoff beschäftigt, können wir das Thema Energiewirtschaft gerne nochmal aufgreifen und vertiefen. Guten Nacht.

Hiker:

Aha, die Deutsche Autoindustrie natürlich nicht? Abwrackprämie, Diesel Subventionen etc.? Jetzt das Geschrei nach Fördergeldern für Verbrenner? Fördergelder für Ladeinfrastruktur usw usv? Natürlich, aber Tesla!!!

Hiker:

Träum weiter.

Broesel:

@Heinz Scherer
Bei allen Rechnungen werden natürlich stets steigende Brennstoffpreise und natürlich die Folgekosten der Kernkraft und Kohle berücksichtigt. Dies ist sicher richtig. Aber die „Mit einer fortschrittlichen Regierung wäre es kein Problem“-Regierung wird dummerweise, augenscheinlich anders als sie Herr Scherer, insbesondere auch eine internationale Konkurrenzsituation in der Industrie, sehen müssen. Steigt denn der Kohlepreis weltweit tatsächlich? Sehen sie das an den vielen neuen Kohlekraftwerken in Indien und China oder auch in anderen Ländern? Das Dumme ist eben, dass offensichtlich viele Länder auf diesem Globus Folgekosten, insbesondere den CO2-Preis, mit dem ihre ganzen Berechnungen im Endeffekt stehen und fallen, gänzlich vernachlässigen. Ihre hunderte Links benötige ich nicht. Es genügt einer (z.B.Windbranche.de), um sich einen Überblick über die Tages- und insbesondere jährliche Verteilung von Strombedarf und Erzeugung von erneuerbaren Energien zu verschaffen. Das beobachte ich seit Jahren. Natürlich ergänzen sich Wind und Sonne schon ganz gut, insbesondere die Verteilung über das Jahr, da wir in Deutschland ja eben im Winter mit der Sonne ein großes Problem haben. Aber es gibt dennoch sehr lange Phasen in denen weder Wind noch Sonne vorhanden sind. Die Sonne wird uns zwischen Anfang November und Anfang Februar in Deutschland nie sehr weit bringen. Biogasanlagen könnten als Spitzenlastanlage oder auch in solchen Phasen des Fehlens helfen, tja wenn sie nicht so gebaut worden wären, wie sie es sind, nämlich ohne Zwischenspeicherung als Dauerläufer. Die Kosten für Power/Gas/Power werden sich auch nach einem Abgang des EEG nicht ändern oder aber es wird kein Investor ohne Sicherheit, dass er für den Strom bezahlt wird, auch neu bauen. Genau dies ist aber eben erforderlich, sonst keine Energiewende.
Trotz der seriösen Wissenschaftler haben wir doch dummerweise einen der höchsten Strompreise weltweit, also zumindest so man kein subventionierter Großabnehmer oder sonstwie Flüchtender aus EEG-Umlage und Netzumlagen ist. Haben denn die seriösen Wissenschaftler auch schon am bisherigen, offensichtlich sehr teuren Teil der Energiewende mitgemacht? Also an meinem Häuschen beobachte ich folgende Entwicklung der Energiepreise: Abschlag Gas 2006: 70 €/Monat, 2020: 67 €/Monat, der Abschlag für Strom hat sich locker verdoppelt und liegt jetzt bei 117 €/Monat. Ich kann mir das gut leisten, wohl aber nicht alle Menschen. Die Frage ist: Wann gedenken die seriösen Wissenschaftler das günstige System zu liefern? Wie sie übrigens den Gasabschlag entnehmen können, war Gas 2006 teurer als Heute.

Strauss:

Ob ein E Auto von einer eigenen E Plattform kommt interessiert den Kunden rein gar nicht. Er will ein gutes E Auto. Logisch , dass sich dies bei grossen Stückzahlen wie dem Zoe Renault oder jetzt neu bei VW anbietet. PSA ist noch in der Anfangsphase bei E und wird bei rasantem Umstieg des Marktes dahin , auch umstellen. Z.Zt. ist aber der gemischte Antrieb noch sehr gross ,sodass denen die Rechnung trotzdem aufgeht.

Didier Gross:

Danke Richie für die Aufklärung. Man ist ja nach all den Vorkommnissen der letzten Jahre geneigt, erstmal alles in Zweifel zu ziehen, was da an markanten Aussagen aus der Autoindustrie kommt.
Bei Diess ändert sich das für mich derzeit. Nur erschien die Veröffentlichung allein unglaubwürdig. Nun hast Du es aufgeklärt. Der Glaube an Qualitätsarbeit aus dem VW-Konzern gewinnt damit etwas neuen Boden. Aussagen wie Deine Aussagen sind für VW wichtiger als 10 Doppelseiten Werbung im SPIEGEL und dazu kostenlos.

Richie:

Das ist schon wahr, was Diess da gesagt hat. Aber es ist nicht die vollständige Information: Ein e-up hat 2020 zur durchschnittlichen Strafzahlung, die er spart, zudem zwei Supercredits, kann also zwei Bentley auf Null Strafzahlung stellen. Dieses Detail wird natürlich nicht erwähnt. Damit rechnet es sich dann doch wieder für den Konzern. Es hat also einen Grund, warum man dieses Jahr e-up und e-Golf nur so raushaut.

Der e-up entsteht, was Akku und Motorraum angeht, weitgehend in Handarbeit. Selbst die Karosserie ist anders, hat anders geformte, da verstärkte B-Säulen. Der Antrieb hat die verstärkten Teile des GTI. Die Ausstattung kostet auch, z.B. die elektrisch betriebene Klimaautomatik. Die Zellen des Akkus sind beste Ware aus dem großen e-tron. Das ist also schon teuer, einen e-up zu bauen. Umbauen ist teuer. Das sollte wohl herausgestellt werden.

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