VW passt China-Preise an: ID.3 schon ab gut 15.000 Euro

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Volkswagen

Sebastian Henßler
Sebastian Henßler
  —  Lesedauer 3 min

Trotz Verständigung darauf, dass die Preise in China stabil bleiben sollen, kommt es in dem Land zu starken Preissenkungen. Dieses Mal nicht von Seiten Tesla, sondern von SAIC-Volkswagen, ein Joint Venture zwischen SAIC Motor und Volkswagen. Die beiden Partner haben eine erhebliche Preissenkung für den Volkswagen ID.3 in China angekündigt.

Dieser Schritt senkt den ursprünglichen Startpreis von 142.900 Yuan (rund 18.100 Euro) auf 119.900 Yuan (etwa 15.160 Euro), was einer Reduzierung von 16 Prozent entspricht. Das ID.3-Modell, welches speziell für den chinesischen Markt produziert und vertrieben wird, steht den Kunden in zwei Versionen zur Auswahl: einer Basisversion zum neuen, reduzierten Preis von 15.160 Euro und eine höherwertige Variante zu 19.000 Euro. Diese Fahrzeuge behalten die gleichen Abmessungen wie ihre europäischen Pendants bei, mit einer Länge von 4261 mm, Breite von 1778 mm, Höhe von 1568 mm und einem Radstand von 2765 mm.

Das Herzstück des ID.3 ist ein Heck-Elektromotor, der 170 PS (125 kW) und ein maximales Drehmoment von 310 Nm liefert. Angetrieben wird der ID.3 von einem Lithium-Ionen-Batteriepaket mit einer Kapazität von 57,3 kWh. Dieses Batteriesystem bietet eine Reichweite von bis zu 450 km nach dem chinesischen Testverfahren für neue Energiefahrzeuge (CLTC).

Volkswagen’s Position im chinesischen Elektroautomarkt

Volkswagen konzentriert sich stark auf seine ID-Reihe, um auf dem chinesischen Markt für Elektroautos Marktanteile zu gewinnen, mit den Modellen ID.3, ID.4 und ID.6. Trotz der starken Bemühungen und der vorzeigbaren Produktlinie erfuhr VW jedoch zuletzt einen leichten Rückgang seines Marktanteils. Im Mai 2023 verkaufte das Unternehmen 11.302 reine Elektromodelle in China, was einen Marktanteil von 2,9 Prozent ausmacht. Im Vorjahr lag der Marktanteil noch bei 3,2 Prozent. Dieser Rückgang ist größtenteils auf den Druck von Unternehmen wie BYD und Tesla zurückzuführen, die beide den Markt auf verschiedenen Ebenen dominieren.

Unter Berücksichtigung der Verkaufszahlen für den Volkswagen ID.3 in China wurden im Mai insgesamt 2556 Einheiten verkauft. Der ID.3 steht dabei in direktem Wettbewerb mit zwei führenden Elektromodellen von BYD: dem Dolphin, der 14.795 Euro kostet, und dem Yuan Plus (bekannt als ATTO 3), der 17.100 Euro kostet. Damit liegen die Preise des ID.3 jetzt in einem vergleichbaren Bereich zu seinen Hauptkonkurrenten.

Volkswagen ID.3 gegen BYD: Ein schwieriger Wettbewerb

Aber trotz der jüngsten Preisanpassung hinken die Verkaufszahlen des ID.3 deutlich hinter denen seiner BYD-Konkurrenten hinterher. Der BYD Dolphin und der Yuan Plus haben die Verkaufszahlen des ID.3 im Mai deutlich übertroffen. Der Dolphin verkaufte 29.081 Einheiten, etwa das Elffache des ID.3, und der Yuan Plus erreichte mit 26.072 verkauften Einheiten fast das Zehnfache des ID.3.

Die erhebliche Diskrepanz in den Verkaufszahlen zwischen dem ID.3 und seinen Konkurrenten hat VW vermutlich dazu bewogen, die Preissenkung einzuführen. Volkswagen sieht sich einer schwierigen Aufgabe gegenüber, da es um Marktanteile in der sich rapide entwickelnden und zunehmend wettbewerbsorientierten chinesischen Elektroautomobilindustrie kämpft.

Es bleibt abzuwarten, wie sich der Schritt auf die Verkaufszahlen und den Marktanteil von Volkswagen in den kommenden Monaten auswirken wird. Eins ist jedoch klar: In der sich ständig verändernden Landschaft der Elektroautoindustrie ist Anpassungsfähigkeit der Schlüssel zum Erfolg. Diese jüngste Preissenkung zeigt, dass Volkswagen bereit ist, sich anzupassen und aggressiv um seinen Platz auf dem chinesischen Markt zu kämpfen.

Quelle: ChinaCrunchEV – VW ID.3 slashed price by 16% in China, currently starting at 16,600 USD (Paywall)

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Sebastian Henßler

Sebastian Henßler

Sebastian Henßler hat Elektroauto-News.net im Juni 2016 übernommen und veröffentlicht seitdem interessante Nachrichten und Hintergrundberichte rund um die Elektromobilität. Vor allem stehen hierbei batterieelektrische PKW im Fokus, aber auch andere alternative Antriebe werden betrachtet.
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Michael Neißendorfer:

Verlinken ist erlaubt ; )

Harald:

Erträge pro PKW, gefunden auf Wiwo.de und t-online.
Ich glaube eine Verlinkungen ist hier verboten, daher nur die Seitenangabe.

Harald:

bei einer Marge von 30% würde ein deutscher Automobilbauer nicht ständig jammern, dass sich kleinere „bezahlbare“ Autos nicht lohnen. Es gab mal vor ein paar Monaten ein Ranking der Erlöse die ein Auto beim Verkauf erzielt. Pro Auto war das im Golf-Segment erschreckend wenig.
Sollte ich die Auflistung finden, reiche ich diese Natur nach.
Aber 30% Marge waren es nie und nimmer. Würde es so toll laufen, warum vergrault VW sich ihre Händler, indem VW plant auf Internetverkauf zu setzen, bzw die Händler nur einen Bonus erhalten, der deutlich unterhalb der bisherigen Provisionen liegen soll?

Harald:

es gibt eine Vielzahl an Unternehmen, die mit Reimporten aus Spanien etc. handeln. Wieso sollte sich nun bei diesen Konditionen niemand um Reimporte aus Fernost kümmern?
2001 haben wir einen VW Polo aus Spanien bekommen, der sehr günstig war und sehr zuverlässig.

Geiz ist Geil, trifft hier wohl nicht ganz. Ich kann viele Tausend Euro sparen und quetsche keinen Verkäufer aus.

Auch wenn VW nicht meine bevorzugte Marke ist, für etwas über brutto 25k € wäre es eine Überlegung wert.
Das Märchen, dass die Werkstätten keinen Service für Reimporte bieten und es keine Garantie gibt, schreckte vielleicht im letzten Jahrtausend ab.
Selbst der größte VAG Partner bietet bereits seit Jahren Reimporte an.
Also liebe Händler, greift die Möglichkeit auf und bietet vermehrt Reimporte an, bis u.a. VW vernünftige Preise kalkulieren.

Andi66:

Herbert Diess hat vor der Produktion des ID 3 gesagt: Wir können ein E-Fahrzeug bis zu 40% günstiger bauen, da es wesentlich weniger Teile hat und im Baukasten montiert werden kann.
Wir in Europa sind die Bezahldeppen der Autoindustrie.
Auch die Chinesen verlangen in Europa wesentlich mehr als im heimischen Markt.

neumes:

kann schon…nur Reimport musste dann selber machen denn die anderen Halsabschneider die das im Auftrag tun machen sich mächtig die Tasche voll.

am Besten kaufst du es dort und fährst hier rüber…
dann musste nur Strom und Zoll zahlen ;-)

neumes:

Muahhahahahhahahahaha……. da hat ja einer die letzten 15 Jahre komplett verpennt

pit:

auf diese Antwort warte ich auch. S’wird aber vermutlich keine geben.

rotzlöffel:

Was mich am meisten interessiert: Kann die China-Gurke aus dem Hause VW als Grauimport in GER erworben werden? Denn dann wird’s interessant!

MMM:

Ja, einfach mal die Löhne in Wolfsburg um 75% senken, dann geht der Preis auch runter.

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