VW kommt bei Giga-Zellfabrik in Kanada gut voran

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Sebastian Henßler
Sebastian Henßler
  —  Lesedauer 3 min

PowerCo, das Batterie-Tochterunternehmen der Volkswagen Group, kommt bei seinen Aktivitäten in Kanada gut voran. Der Standort für die geplante Giga-Zellfabrik in St. Thomas, Ontario, sei nun für den Baubeginn im kommenden Jahr vorbereitet. In entsprechender Mitteilung bestätigt Sebastian Wolf, Produktionsvorstand von PowerCo, dass die Arbeiten für die erste Phase der Giga-Zellfabrik abgeschlossen seien. VW sei bereit für die nächste Entwicklungsstufe.

Die Giga-Zellfabrik in St. Thomas ist die erste Übersee-Fabrik des Unternehmens für die Zellfertigung und soll Elektroautos von Konzernmarken in Nordamerika mit den neuen Einheitszellen des Konzerns versorgen. Diese neue Technologie zielt auf eine kosteneffiziente Massenproduktion ab. Mit einer geplanten jährlichen Produktionskapazität von bis zu 90 GWh in der finalen Ausbaustufe werde die Fabrik die bisher größte von PowerCo sein. Geplante Investitionen von bis zu 4,8 Milliarden Euro bis 2030 sollen bis zu 3000 hoch qualifizierte Arbeitsplätze in der Fabrik und Tausende von indirekten Arbeitsplätzen in der Region schaffen. Die Zellfabrik werde zudem mit CO₂-freier Energie betrieben.

PowerCo Canada mit Hauptsitz in St. Thomas werde als neue Einheit alle Aktivitäten des Batterieunternehmens in Nordamerika steuern. Diese Expansion unterstützt die kanadische Regierung bei deren Emissionsreduzierungsplan 2030 und trägt zum Aufbau einer kanadischen Batterie-Lieferkette für Elektroautos bei. PowerCo will eng mit der Provinz Ontario, der Stadt St. Thomas und lokalen Colleges zusammenarbeiten, um kanadische Arbeitskräfte auf die Anforderungen der neuen Branche vorzubereiten.

Die Zellfabrik, deren Produktionsstart für das Jahr 2027 geplant ist, ist Teil eines umfassenderen Plans, den Volkswagen und PowerCo im August 2022 mit der kanadischen Regierung vereinbart hatten. Dieses Memorandum of Understanding konzentriert sich auf die Wertschöpfung von Batterien und die Rohstoffsicherheit, um die E-Mobilität in Kanada zu fördern.

Die Entscheidung, das Zellproduktionsnetzwerk von PowerCo auf Kanada auszuweiten, unterstreicht die ambitionierte Wachstumsstrategie des Volkswagen-Konzerns in Nordamerika. Dazu gehören die Einführung eines breiten Portfolios an vollelektrischen Autos in den USA und Kanada bis 2030, der Ausbau des Coast-to-Coast-Ladenetzes von Electrify America und die Ankündigung der Rückkehr der Marke Scout mit ersten vollelektrischen Autos ab 2026.

Derzeit befasse sich PowerCo in Kanada mit der Einrichtung eines zentralen Büros in St. Thomas, die Einstellung weiterer lokaler Mitarbeiter und die Unterzeichnung erster Serviceverträge mit lokalen Anbietern. Ferner werde die lokale Infrastruktur ausgebaut und entsprechende Umweltprüfungen seien eingeleitet worden.

Die Zellfabrik entsteht auf einer Fläche von rund 150 Hektar und wird Teil eines größeren Industrie- und Zulieferparks sein. Der gesamte Industrie- und Zulieferpark beläuft sich auf 600 Hektar Fläche. Ihre strategische Lage nahe Großstädten wie Toronto und Detroit bietet PowerCo Zugang zu einem regionalen Forschungs- und Innovationscluster, talentierten Arbeitskräften und einer gut ausgebauten Verkehrsinfrastruktur.

Quelle: Volkswagen – Pressemitteilung vom 12.12.2023

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Sebastian Henßler

Sebastian Henßler

Sebastian Henßler hat Elektroauto-News.net im Juni 2016 übernommen und veröffentlicht seitdem interessante Nachrichten und Hintergrundberichte rund um die Elektromobilität. Vor allem stehen hierbei batterieelektrische PKW im Fokus, aber auch andere alternative Antriebe werden betrachtet.
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Sledge:

Dann google doch einmal nach Ölsandabbau in Kanada. Das schreibt Greenpeace dazu.

Der Ölsand-Abbau in Kanada gilt als das größte Industrieprojekt des Planeten. Er zerstört bisher unberührte Natur und steht
im krassen Widerspruch zu den CO2-Reduktionsverpflichtungen Kanadas im Rahmen des Kyotoprotokolls.

Sledge:

Mir ist nicht klar woher VW plötzlich die Expertise hat Batteriezellen zu bauen. Bei der Software, Stichwort Cariad, hat es ja auch nicht geklappt, ich würde das eher als Desaster beschreiben.

Jakob Sperling:

Wirf mal einen Blick auf die Karte, oder besser noch auf einen Globus.

Michael Neißendorfer:

Die sind das durch Fracking schon gewohnt

Bingo:

Armes reiches Kanada, jetzt wird mit dem Motto „mines for mobility“ das schöne Kanada restlos nach der Jagd nach Lithium, Kobalt, Graphit und Nickel ausgebeutet und sehr wahrscheinlich landschaftlich ruiniert. Was wohl die Einheimischen davon halten?

Stefan:

Zumal neben PV nicht auch Akkus die nächste Abhängigkeit von China sein sollte.

Marc:

Zumal nach deren maßgeblicher Meinung, VW gerade abgewickelt wird, weil von über 100.000 Mitarbeitern in Deutschland bei 480 die Verträge nicht verlängert wurden. Man muss aber sagen, die USA schotten ihren Markt ab, die machen genau das, was Europa nicht macht, insofern ist es ein Vorteil von VW, wenn sie dort auch eine Zell-Fabrik haben. Und, richtig,, es ist eine große Fabrik. Da hat man also viel vor. Übrigens kann man bei VW auch daran glauben, dass deren Zellfertigung funktioniert.

MMM:

Wie bitte?
Einigen Foristen folgend werden doch aufgrund der kommenden chinesischen Überproduktion die Preise einbrechen, was alle nicht-chinesischen Zellhersteller erledigt und alle OEMs dazu zwingen wird, nur noch von diesen Chinesen zu kaufen.
Sollte VW seine Batteriezell-Tochter da nicht schnellstens abwickeln?

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