Erstes Elektroauto auf neuer VW-Plattform kommt wohl 2028

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Volkswagen

Daniel Krenzer
Daniel Krenzer
  —  Lesedauer 3 min

Nach den Elektroauto-Plattformen MEB und PPE will Volkswagen mit der kommenden Plattform SSP in Sachen Elektromobilität ein neues Niveau erreichen. Während BMW seine Neue Klasse ab diesem Jahr bereits ausrollt, wird es bei VW aber noch etwas dauern, bis die modulare Plattform mit 400- und 800-Volt-Technologie in neuen Elektroautos auf den Markt kommen wird. Immerhin ist aber laut Automobilwoche nun ein wichtiger Meilenstein erreicht: Die grundlegenden Arbeiten an SSP seien nun abgeschlossen.

Dank SSP sollen künftige Elektroautos von VW höhere Reichweiten und Ladeleistungen als bisher erzielen, zudem erhofft sich der deutsche Automobilhersteller viel in Sachen Digitalisierung und Assistenzsystemen, heißt es im Artikel. Außerdem soll die Herstellung um 20 Prozent günstiger sein als aktuell. Die Plattform soll je nach Fahrzeugtyp anpassbar sein, sodass insgesamt für die VW-Gruppe acht verschiedene Unterplattformen von SSP vorgesehen seien. Auch Range Extender, also mit Benzin angetriebene Generatoren zur Reichweitenverlängerung, seien angedacht.

„Es sei wichtig, sich jetzt an die Vorgaben zu halten und zum Beispiel bei der festgelegten Varianz zu bleiben, um sich nicht zu verzetteln“, wird VW-Chef Oliver Blume unter Verweis auf einen Insider zitiert. Das erste Elektroauto mit SSP soll 2027 vorgestellt und ab 2028 ausgeliefert werden. Dabei soll es sich aber nicht um den neuen Elektro-Golf handeln. Spekulationen zufolge könnte das erste SSP-Modell bei Audi vom Band rollen. Es soll sich wohl um den Elektro-Nachfolger des A3 handeln.

Wende für die globale Wahrnehmung von VW?

„Als nächstes müssen nun interne und externe Partner ins Boot geholt, Verträge mit Lieferanten ausgehandelt und geschlossen und Details weiter verbessert werden“, benennt die Automobilwoche die kommenden Schritte. Dieser Prozess soll bis 2026 abgeschlossen sein. Für den chinesischen Markt kooperiert VW zudem mit dem dort ansässigen Elektroautohersteller Xpeng, um gemeinsam für die dortige Kundschaft maßgeschneiderte Elektroautos auf die Straße zu bringen. Die sogenannte CEA-Plattform soll bereits im kommenden Jahr verfügbar sein, ehe sie später ebenfalls in eine auf China zugeschnittene Variante von SSP überführt werden soll, bei der wiederum mit dem US-amerikanischen Hersteller Rivian kooperiert wird.

In den vergangenen Jahren war VW in China auf den absteigenden Ast geraten, weil die genutzte Technik mitunter als veraltet gilt und die Fahrzeuge dafür vergleichsweise teuer sind. Dieser Eindruck soll sich weltweit mit SSP wieder ändern. „Spätestens dann wird sich auch zeigen, ob die Plattform ihre ambitionierten Versprechen bei Kosten, Leistung und Digitalisierung einlösen kann“, stellt die Automobilwoche fest. Allen Unkenrufen zum Trotz verkauften sich die Elektroautos von VW in der Heimat zuletzt gut. Vor allem der Passat-Bruder VW ID.7, den wir kürzlich als Tourer testen durften, verkauft sich sehr gut. In der Top 10 der hierzulande meistverkauften Elektroautos waren in den vergangenen Monaten stark mehrheitlich Modelle von VW und seinen Töchtern vorzufinden.

Quelle: Automobilwoche – Neue Elektro-Plattform SSP: Volkswagen legt die Grundlage für nächste Fahrzeuggeneration

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Daniel Krenzer

Daniel Krenzer

Daniel Krenzer ist als studierter Verkehrsgeograf und gelernter Redakteur seit mehr als zehn Jahren auch als journalistischer Autotester mit Fokus auf alternative Antriebe aktiv und hat sich zudem 2022 zum IHK-zertifizierten Berater für E-Mobilität und alternative Antriebe ausbilden lassen.
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Thomas G:

Richtige Aussagen.
Aber SSP war eigentlich bis 2025 eingeplant gewesen.
Nur wurde hier davon ausgegangen das es jetzt schon Level 4 Technik und im Wolfsburg ein neues Werk gebaut würde.
Das Thema Cariad war auch lange eine Zähe Angelegenheit.

VW hat jetzt erstmal seine Hausaufgaben in China zu erledigen.
Da war es Richtig erstmal viele F&E Kapazitäten dort zu verwenden.
Ab 2026 wird man wissen ob VW dort noch im Wettbewerb mithalten kann.

Egon_meier:

Der Markterfolg und die Produktbreite zeigen, dass MEB sehr sinnvoll ist.
MEB Entry ist MEB – genauso wie MQB mit diversen Anpassungen über eine große Modellpalette zum Einsatz kommt.
Anpassungsmöglichkeiten sind eine Stärke einer durchdachten Plattform.

Klar kann Gutes noch besser werden und SSP wird es sein aber es gibt weltweit keinen Hersteller, der bislang ein besseres Konzept hinkriegen konnte.

Peter:

VW hat doch auch kein sinnvolles Platformkonzept im Konzern bis die SSP kommt.
Man hat die MEB/MEB+ für Kompaktfahrzeuge, PPE für das Luxussegment und entwickelt die MEB Entry für Kleinwagen, danach kommt erst die SSP.
Und da reden wir nur von den BEV und nicht von den anderen 3 Plattformen für Verbrenner also hat VW Stand jetzt ohne MEB Entry 6 Plattformen.

Egon_meier:

Es gibt keinerlei Grund, sich bei SSP zu überschlagen
MEB ist inzwischen so weit gereift und so flexibel, dass VW fast den gesamten Markt abdecken kann und diese Fexibilität auch nach unten ausbaut.
MEB+ wird allmählich für neue Modell ein paar konzeptionelle Fortschritte bringen, die über flachere Bauform einen geringeren Strömungsquerschnitt und damit noch günstigeren Verbrauch ermöglichen.

VW hat die Baustelle längst hinter sich gelassen – das Problem haben jetzt andere.

Tesla zu Beispiel: keine Plattform, die irgendwie skalieren würde. Der CT musste von vorne neu konstruiiert werden und es ging voll daneben.
Von den Gurkentruppen bei TEsla, Renault und den diversen Chinesen wollen wir mal gar nicht reden.

Achim:

Guten Morgen!
In der Aufzählung der Plattformen wird der MEB+ unterschlagen, der ja für die Autor der Core – Markengruppe die Zeitspanne bis zur Verfügbarkeit der SSP Plattform überbrücken helfen soll.
Aber man kann ihn natürlich auch zur MEB Plattform dazuzählen.

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