Volker Wissing: Euro 7 verlangsamt den Klimaschutz

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Bundesregierung/Jesco Denzel

Daniel Krenzer
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  —  Lesedauer 2 min

Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) hat sich gegen die Einführung der geplante EU-Abgasnorm Euro 7 ausgesprochen und springt damit Ländern wie Italien, Frankreich und Vertretern vorwiegend aus Osteuropa zur Seite, die Euro 7 noch verhindern wollen. „Es ist eine Regulierung, die Klimaschutz verlangsamt und Mobilität verteuert. Wenn die Autoindustrie gezwungen wird, erhebliche Summen in Verbrennungsmotoren zu investieren, fehlt das Geld bei der Elektromobilität und anderen klimaneutralen Mobilitätsangeboten“, wird Wissing bei n-tv zitiert.

Er appelliert dafür, dass in klimaneutrale, aber bezahlbare Antriebe investiert werden sollte. Die Vorteile für Umwelt und Gesundheit wären bei der Einführung von Euro 7 nur gering: „Wenn eine so große Investition wie Euro 7 einen so kleinen Vorteil bringt, liegt es auf der Hand, die Finger davon zu lassen. Deshalb lehne ich das ab.“ Laut n-tv-Bericht ist die Sicht zum Thema in der deutschen Regierung aber nicht einheitlich. Bundesumweltministerin Steffi Lemke (Grüne) sprach sich dafür aus, Euro 7 möglichst schnell auf den Weg zu bringen.

Wissing: „Das ist nicht sinnvoll“

Euro 7 sieht strengere Abgasvorschriften als bislang vor – sowohl für Verbrennungsmotoren als auch erstmals für vollelektrisch betriebene Fahrzeuge, die zum Beispiel durch Reifenabrieb ebenfalls Emissionen erzeugen. Um die neuen Vorgaben zu erreichen, müssten die meisten Hersteller ihrer Verbrennermotoren überarbeiten. Genau das stört offenbar den Verkehrsminister. „Die Hersteller zu Investitionen in fossile Verbrennungsmotoren zu zwingen, während wir eigentlich aus den fossilen Kraftstoffen aussteigen wollen, ist nicht sinnvoll“, zitiert ihn n-tv. Dass die FDP sich für einen Einsatz ebendieser Motoren in Neufahrzeugen dank sogenannter E-Fuels auch nach 2035 stark macht und angestoßene neue Entwicklungen auch diesen zugute kommen würde, bleibt in diesem Zusammenhang von Wissing offenbar unerwähnt.

Wichtiger als ein vermeintlich geringer Umweltnutzen ist Wissing da offensichtlich das Thema Bezahlbarkeit. „Wie können wir dafür sorgen, dass Mobilität klimafreundlich und dabei bezahlbar bleibt? Euro 7 macht das alles nur schwerer“, stellt er fest. Aufgrund der Uneinigkeit innerhalb der deutschen Regierung – wie so oft sind Grüne und FDP gänzlich unterschiedlicher Meinung – könnte sich Deutschland bei der entscheidenden Abstimmung enthalten. Angesichts der bereits ausgewiesenen Gegner von Euro 7 könnte sich damit ein Scheitern des Gesetzentwurfes abzeichnen.

Quelle: n-tv – „Streit um neue EU-Abgasnorm Wissing: Deshalb lehne ich Euro 7 ab“

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Daniel Krenzer

Daniel Krenzer

Daniel Krenzer ist als studierter Verkehrsgeograf und gelernter Redakteur seit mehr als zehn Jahren auch als journalistischer Autotester mit Fokus auf alternative Antriebe aktiv und hat sich zudem 2022 zum IHK-zertifizierten Berater für E-Mobilität und alternative Antriebe ausbilden lassen.
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Olli:

Da ist wohl bei der Satzgestaltung was schief gelaufen, @news.

Soo, ich habe die Worte in eurer Überschrift mal richtig sortiert:

„Euro 7: Volker Wissing verlangsamt den Klimaschutz“

Silverbeard:

Daher die langen Lieferzeiten für E-Autos. Diese werden immer nur in der Anzahl hergestellt, die durch aktuelle Verbrennerverkäufe gedeckt werden.

Diese Planung macht Tesla gerade obsolet. Und China bald auch.

Silverbeard:

Bei aktuell -x% CO2 ‚Einsparung‘ im Verkehr wäre jedes Prozent ein Erfolg will ich meinen. Auch wenn es nur 2-5% mit einem Tempolimit werden können.

Silverbeard:

Die GroKo hat 2020 beschlossen ab 2025 keine neuen Ölheizungen mehr zuzulassen. Dieser Part wurde 1:1 von Habeck übernommen und um die Gasheizungen ergänzt.

Auch das Datum 2025 hätte keine Akzeptanz gegeben, der Wechsel von fossilen Heizungen ist bereits seit 2020 stark angestiegen. 2020/21 waren die verkaufsstärksten Jahre für fossile Heizungen seit Gründung der BRD.

An Habecks Stelle hätte ich 2024 zugunsten 2025 gegen das Tempolimit angeboten und dann in jede Kamera gesagt, dass die FDP trotz größter Kompromißbereitschaft von den Grünen die Zukunft blockiert.

Rene:

Kann man Wissing eigentlich noch für voll nehmen oder leidet der nicht schon an dieser gewissen Alterskrankheit? Das sollte verboten werden sollte sich das bestätigen, als Verkehrsminister zu betätigen.

Holger Kiehl:

Volker Wissing und die FDP sind auf dem besten Weg, die deutsche Autoindustrie an die Wand zu fahren. Ihr blüht womöglich das gleiche Schicksal wie der deutschen Solarindustrie. Die wurde auch durch Fortschrittsverhinderer und Fossiljunkies zerstört. Putin hat’s gefreut. Je eher sich die Hersteller vom Verbrenner abwenden und nicht zweigleisig entwickeln und investieren, umso leichter werden sie den Transfer schaffen und bezahlbare E-Autos auf den Markt bringen. Im größten Automarkt der Welt, in China, gelten heute schon strengere Grenzwerte für Verbrenner als die Euro 7. Wem wollen die deutschen Hersteller eigentlich zukünftig noch ihre Stinker verkaufen, während MG, BYD, Nio und Geely in aller Ruhe in Deutschland und Europa Wurzeln schlagen und den Markt für Elektroautos übernehmen. In China ist BYD schon jetzt der Hersteller, der die meisten Fahrzeuge verkauft.

Kliko:

Gebe dir vollkommen recht. Besitze auch ein Elektroauto und bin happy damit . Herr Wissing sollte einmal seinen Verbrenner in die Garage stellen Türen zu und starten und warten wie langer es es im Auto aushält .

Kliko:

Herr Wissing passen sie auf das ihnen die chinesischen Elektroautos über Deutschland fahren denn sie werden immer beliebter und besser. Sie sollten schleunigst schauen das sich die Deutschen Autobauer nur mehr auf Elektroautos spezialisieren denn dann sehe ich schwarz .

Wolfgang Lange:

…dieser Komiker Wissing (stark abstehnde Ohren kräftigen die Lachmuskeln)
Warum ist er so gegen die Gesunderhaltung / höhrere Lebenserwartung eingestellt. Vermutlich bekommmt er dafür Finanzspritzen.
Wenn kein Verbrenner mehr fahren würde, ob zu Lande und auf dem Wasser, würde es sich ganz erheblich auf unsere Natur auswirken. Und die Einführung Euro 7 wäre ein großer Vorteil, da kaum einer so teure Fahrzeuge kaufen würde. Und der Kraftstoff sowieso auf ca 5€/l laufen wird. Und die Steuer auf fossile Energie kommt noch dazu. Der Verbrenner wird nur noch für Hoppyisten bleiben, wie die Schellackplatte. Dafür wird es sich sehr positiv auf unsere Gesundheit auswirken, die Insekten vermehren sich wieder und die starke Lärmbelastung geht zurück.
Die Neuerungen benötigen halt Zeit, Rom ist auch nicht an einem Tag erbaut worden.
Es ist auf jeden Fall sehr angenehm ein Elektrofahrzeug zu führen. Ich habe halt keine Bastelarbeiten mehr an meinen Fahrzeugen und kann halt fahren. Auf den Aufenthalt in der Kfz-Werkstatt kann ich verzichten, da gibt es schönere Dinge, die man in dieser Zeit unternehmen kann.
Hallo ein Freund der Elektromobilität

Spock:

Er setzt nur auf die Kräfte des Marktes die ihn nach seinem Abgang einen gut bezahlten Job besorgen. Die Automobilhersteller wollen Euro 7 nicht, weil die weiteren technischen Erfordernisse anscheinend zu teuer sind und die Verkaufspreise für Verbrenner so langsam in die Richtung E-auto kommen. Diese wollen sie aber nicht in Menge verkaufen, da sie nicht genug Überschuss damit generieren können. Diesen holen sie sich also über Verbrennerverkäufe. Daher die langen Lieferzeiten für E-Autos. Diese werden immer nur in der Anzahl hergestellt, die durch aktuelle Verbrennerverkäufe gedeckt werden. So schlecht kanns laufen wenn man die Entwicklung verpennt und dann hinterher laufen muss.

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