Autofahrer bangen um die Bezahlbarkeit ihrer Mobilität

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Michael Neißendorfer
Michael Neißendorfer
  —  Lesedauer 7 min

Die Menschen haben zunehmend Angst um die Bezahlbarkeit ihrer Mobilität. Dies ist eines der zentralen Ergebnisse der Mobilitätsstudie 2022, die der Automobilzulieferer Continental veröffentlicht hat (hier als PDF verlinkt). Allgemein hohe Inflationsraten und allen voran die rasant gestiegenen Energiepreise drohen demnach, die Mobilitätswende in Deutschland auszubremsen. Das Thema Nachhaltigkeit im engen Zusammenhang mit dem Auto habe für die Mehrheit der Bundesbürgerinnen und Bundesbürger zunehmend Relevanz. Demnach gehen 44 Prozent der Deutschen, die im Rahmen der Studie befragt wurden, davon aus, dass die Zukunft der Mobilität elektrisch sein wird.

Vor dem Hintergrund der hohen Preise für Strom, Benzin und Dieselkraftstoff habe für eine knappe Mehrheit der Menschen in Deutschland eine umweltfreundliche Mobilität jedoch derzeit keine Priorität. Hinzu kommt, dass sich mehr als die Hälfte der Befragten in Deutschland das Autofahren ab einem Benzinpreis von 2,80 Euro pro Liter nicht mehr leisten können.

Das Thema Kosten treibt die Menschen auch beim Umstieg auf klimafreundliche Mobilität um: Die Hälfte der Befragten ist nicht bereit, für ein umweltfreundliches Fahrzeug mehr auszugeben als für ein herkömmliches Auto. Gleichzeitig gibt fast jeder Zweite (43 Prozent) die hohen Kaufpreiskosten als Grund gegen die Anschaffung speziell eines Elektrofahrzeugs an. Nach Meinung der überwiegenden Mehrheit sollte daher der Staat mehr dafür tun – etwa über Subventionen –, dass der Anteil emissionsfreier Fahrzeuge steigt, vor allem aber, dass die Mobilität insgesamt bezahlbar bleibt. Für die Schaffung der notwendigen Rahmenbedingungen wird die Politik in die Pflicht genommen – diese Erwartungshaltung drücken die Menschen in der Mobilitätsstudie ganz klar aus.

Die Mobilitätsstudie ist nun seit mehr als einem Jahrzehnt ein wichtiges Radar für die weltweite Entwicklung von Mobilitätstrends und die Akzeptanz neuer Technologien“, sagt Nikolai Setzer, Vorstandsvorsitzender von Continental. „Die Ergebnisse der aktuellen Studie zeigen: Weltweit möchten die Menschen zwar, dass das automobile Fahren sicherer, komfortabler und auch nachhaltiger wird. Aber es muss in erster Linie bezahlbar bleiben.“

Die repräsentative Mobilitätsstudie hat Continental zusammen mit dem renommierten Marktforschungsunternehmen Infas zum mittlerweile siebten Mal durchgeführt. Dafür befragte Infas in Deutschland, Frankreich, Norwegen, den USA, Japan und China je 1000 Bürgerinnen und Bürger im Alter zwischen 18 und 70 Jahren im Mai 2022 zu ihren individuellen Mobilitätsbedarfen und ihrem Reise- und Freizeitverhalten.

Stark steigende Stromkosten und fehlendes Wissen als Hürde für die Elektromobilität

Die Studie identifiziert die Kosten und eine weiterhin lückenhafte Infrastruktur als Hürde für eine stärkere Nachfrage nach umweltfreundlicher Mobilität – speziell nach Elektromobilität. So fühlen sich rund zwei Drittel der Umfrageteilnehmerinnen und -teilnehmer in Deutschland nicht ausreichend über die Anschaffungskosten und die laufenden Kosten eines E-Autos informiert. 67 Prozent sind sich wegen der stark steigenden Stromkosten unsicher, ob sie sich ein Elektroauto anschaffen sollen. Im Ergebnis geht eine Mehrheit (62 Prozent) daher davon aus, sich kein Fahrzeug mit Elektroantrieb in näherer Zukunft leisten zu können.

Die Mehrheit der Befragten sieht es jedoch als wichtig oder sogar sehr wichtig an, dass die für das Auto verwendeten Materialien umweltfreundlich und nachhaltig sind, ebenso, dass soziale Standards und Menschenrechte bei der Produktion und über die gesamte Lieferkette eingehalten werden. Gleichwohl ist ein Großteil nicht bereit, für den Einsatz wiederverwendeter oder recycelter Materialien im Fahrzeug einen Aufpreis zu zahlen. Dasselbe gilt für die Verwendung von Kraftstoffen, die, wie zum Beispiel grüner Wasserstoff, mit erneuerbarer Energie gewonnen werden.

Menschen wünschen sich mehr finanzielle Hilfe und Regulierung vom Staat

Generell ist es die Sorge der überwiegenden Mehrheit der Befragten (73 Prozent), dass Mobilität aufgrund der gestiegenen Energiekosten für sie nicht mehr erschwinglich ist beziehungsweise bleibt. Mehr als vier von fünf Befragten (82 Prozent) waren daher der Meinung, dass der Staat dafür sorgen sollte, dass Mobilität bezahlbar bleibt. Gleichzeitig sind 77 Prozent der Meinung, dass es Aufgabe des Staats ist, sicherzustellen, dass eine umweltfreundliche Mobilität günstiger im Vergleich zu umweltschädlichen Konzepten wird.

Die Studienergebnisse für Norwegen, das erstmals in die Mobilitätsstudie einbezogen wurde, zeigen, dass der Staat eine aktive Lenkungsfunktion übernehmen kann. In dem skandinavischen Land fördert die Regierung mit einer Reihe von Steuervorteilen und zusätzlichen Informationskampagnen die Anschaffung elektrisch angetriebener Autos. Dadurch unterstützt die norwegische Regierung die Marktdurchdringung der E-Antriebe, was sich auch in den Ergebnissen der Studie niederschlägt: Unter den dort Befragten liegt der Anteil von Elektro- oder Hybridautos mit 26 Prozent höher als in den fünf Vergleichsländern. Allerdings zeigt sich in Norwegen wie in anderen europäischen Ländern auch weiterhin Nachholbedarf bei nachhaltigen Antriebskonzepten: Der Anteil der Fahrzeuge mit Dieselmotor lag in dem skandinavischen Land, das immer wieder als Vorreiter für die Elektromobilität genannt wird, bei 41 Prozent – in Frankreich dagegen bei 46 Prozent.

62 Prozent der Befragten gehen nicht davon aus, sich in naher Zukunft ein Elektroauto leisten zu können

In der Mobilitätsstudie 2022 zeigt sich, dass die Menschen die eingeleitete Transformation hin zur emissionsarmen beziehungsweise emissionsfreien Mobilität wollen und bereit sind, den Weg dahin auch mitzugehen“, ordnet Steffen Schwartz-Höfler, Leiter Nachhaltigkeit bei Continental, die Ergebnisse ein. „Der weltweite Tenor in den Befragungsergebnissen der diesjährigen Continental-Mobilitätsstudie zeigt gleichzeitig: Die privaten Konsumentinnen und Konsumenten möchten nicht allein die finanziellen Lasten der Mobilitätswende tragen. Soll also dieses Vorhaben im notwendigen Tempo gelingen, müssen neue nachhaltige Mobilitätsformen bezahlbar sein. Nur so werden sie auch positiv angenommen.“

Aus der Continental-Mobilitätsstudie 2022 geht hervor: Das Auto ist der große Gewinner der Pandemie – und bleibt auch nach deren Abflauen der wichtigste Mobilitätsträger. Die weit überwiegende Mehrheit der Befragten gab an, dass sie das Auto mindestens einmal pro Woche verwendet. In den USA nutzt mehr als die Hälfte (59 Prozent) das Auto sogar täglich. Öffentliche Verkehrsmittel nutzt nur etwa jeder fünfte Befragte mindestens einmal wöchentlich, nur jeder Zehnte täglich. Entscheidend dabei: Der Studie zufolge wird das Auto auch in Zukunft seine herausragende Stellung behalten, eher sogar noch ausbauen. Eine weit überwiegende Mehrheit derjenigen, die in der Befragung angaben, während der Pandemie unterwegs gewesen zu sein, will auch nach deren Ende das Auto unverändert oder sogar häufiger nutzen (84 beziehungsweise 60 Prozent).

Das Auto als zunehmend wichtiger Teil des persönlichen Lebensraums

Eine Mehrheit der Menschen in Deutschland definiert das Auto als wesentlichen Teil ihrer Mobilität und ihres individuellen Lebensraums. Dabei besteht ein ausgeprägter Wunsch, über die neuesten Technologien im Fahrzeug zu verfügen. So wünscht sich eine Mehrheit, dass sich das Auto mit dem Internet verbindet, neueste Software und zum Beispiel auch Verkehrs- und Umweltdaten herunterladen kann. Die Hälfte der Befragten sieht elektronische Assistenzsysteme als wünschenswert oder sogar notwendige Grundausstattung im Auto an. Funktionen wie das automatisierte Fahren während eines Staus wünscht sich jeder vierte Befragte.

Auch hier gibt es aber Berührungsängste: Die Menschen sorgen sich vor möglicherweise unkontrollierbaren Folgen durch den Einsatz von Technologie – zum Beispiel davor, dass Fehler in der Software die Funktion oder die Sicherheit des Autos einschränken, aber auch davor, dass die Bedienung des Fahrzeugs durch Technologie zu komplex werden könnte. Allerdings glaubt die Mehrheit ebenso, dass automatisiertes Fahren Unfälle verhindern kann.

Der generelle Trend in der Studie ist: Das Auto selbst ebenso wie die verbaute Technologie müssen intuitiv bedienbar, sicher und bezahlbar bleiben“, sagt Gilles Mabire, Chief Technology Officer Automotive Continental. „Die Mehrheit der Befragten gab an, dass Vernetzung, Automatisierung und Nutzererlebnis bei der Anschaffung eines neuen Fahrzeugs eine entscheidende Rolle spielen. Komfortfunktionen werden damit zum kaufentscheidenden Kriterium. Dafür sehen wir uns mit unserer neuen Automotive-Strategie gut aufgestellt und für die Herausforderungen der Zukunft vorbereitet.“

Die Continental-Mobilitätsstudie 2022

Seit 2011 führt das Technologieunternehmen Continental in regelmäßigen Abständen die Continental-Mobilitätsstudie zu unterschiedlichen Fokusthemen durch. Für die Ausgabe 2022 befragte Continental mit dem Markt- und Sozialforschungsinstitut Infas insgesamt 6000 Menschen ab 18 Jahren in Deutschland, Frankreich, Norwegen, den USA, Japan und China im Mai 2022 zu ihren individuellen Mobilitätsbedürfnissen. In den einzelnen Ländern ist die jeweilige Stichprobe bevölkerungsrepräsentativ, für China repräsentativ für die urbane Bevölkerung.

Ziel der Continental-Mobilitätsstudie, die nunmehr in der siebten Auflage erscheint, ist eine international vergleichbare Übersicht zu den Einstellungen der Menschen gegenüber aktuellen und zukünftigen Entwicklungen in der Mobilität und ihrem individuellen Nutzungsverhalten zu erhalten. Das Spektrum der Themenfelder, die in den Fragen der diesjährigen Mobilitätsstudie erfasst wurden, umfasst die generellen Mobilitätsbedarfe, die Einstellungen gegenüber Nachhaltigkeitsaspekten, insbesondere zur Elektromobilität, sowie ökonomische und technologische Entwicklungen rund um das Auto. Ein besonderer Fokus der Studie lag vor dem Hintergrund der Coronapandemie auf der Rolle des Autos als möglicher Schutzraum und Rückzugsort in Zusammenhang mit Reisen und Urlaub.

Quelle: Continental – Pressemitteilung vom 30.06.2022

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Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer ist E-Mobility-Journalist und hat stets das große Ganze im Blick: Darum schreibt er nicht nur über E-Autos, sondern auch andere Arten fossilfreier Mobilität sowie über Stromnetze, erneuerbare Energien und Nachhaltigkeit im Allgemeinen.
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longboarder:

Wem die Elektromobilität zu zu teuer/unsicher/kompliziert (Ladedauer, Kartengedöns…) ist: vielleicht mal informieren über Gasfahrzeuge.
Rede hier von CNG (Erdgas/Biogas) NICHT von LPG/(Autogas)
An den etwa 80% der 800 CNG-Tankstellen wird Biogas aus heimischen Biogasanlagen getankt! Tendenz stark steigend Richtung 100%, da auch die Tankstellen von der Umstellung profitieren.
Fahre meinen Seat Leon Kombi TGI (also keinen Kleinwagen) mit etwa 4-5 Euro/100 km bei einem Kilopreis von 1,00-1,20(übliche Preisspanne in Deutschland). Da ich das Glück habe, eine extrem preiswerte Biogastanke(82Cent//kg) in der eh schon diesbezüglich billigen Kölner Bucht, in der Nähe zu haben, fahre ich sogar für nur 3€/100km (3,5-4KG/100km) mit 120 über die Autobahn.im Stadtverkehr reichen 5, max 6 €/100km.
Ein solches Fahrzeug liegt im Neupreis nur wenige Prozent über dem Preis eines Benziners, etwa gleichauf mit einem Diesel und frist keine Subventionen (leider und unverständlicherweise lässt die Politik das Thema ja eh links liegen)
Mit Biogas fahre ich dann CO2-neutraler als mit dem deutschen Strommix, ohne Batterie mit ihren Rohstoffnachteilen.
Auch müssen Batterien niemals getauscht werden.
Getankt ist in 5 min.
Die EU hat ein Programm aufgelegt, um die mögliche 2,6fache Menge an Biogas aus Abfällen diverser Art über weitere tausende Biogasanlagen in der EU zu erzeugen.
Das wird noch für viele dieser Fahrzeuge reichen.
Und wenn sich der Preis verdoppeln sollte ist es immer noch bezahlbar.
Bis jetzt ist der hohe Gaspreis noch in keinster Weise an der Erd/Biogastanke angekommen.

Einfach mal bei CngClub und bei GibGas de reinschauen.

panib:

Sehr guter Beitrag

Nicolai Schödel:

Dank für die differenzierten comments & den ausführlichen Artikel. E-Golf-Besitzer seit über 2 Jahren, 18000 km und so gut wie nie an einer Ladesäule, die was kostet. Funktioniert sowieso seltenst, der Schmonzes mit ihren Kärtchen. So ist man drauf angewiesen, kostenfrei zu laden bei Lidl/Kaufland (größtes Lob), Ikea, Marktkauf, mittelhessische Volksbank. Einsparung roundabout 2800 € (incl. Steuern). Ziehe ich natürlich vom Kaufpreis ab. Ansonsten: gutes Forum mit durchdachten Antworten qualifizierter Teilnehmer. Ecomento bitte meiden — schlechte Erfahrungen gemacht.

Daniel W.:

Ich verstehe sowieso nicht warum die E-Autos (BEV) so teuer sein müssen.

Ein kleiner E-Motor sollte doch nicht mehr kosten als ein aufwändiger Verbrennungsmotor mit unzähligen hochpräzisen Teilen und das Akkupack sollte inkl. Marge und MwSt. für 250 Euro pro kWh machbar sein, die weiteren Komponenten sollten vom Preis her einer Abgasreiningungsanlage entsprechen und das Managementsystem sollte ähnlich viel kosten wie beim Verbrenner.

Es bliebe dann nur der Mehrpreis durch das Akkupack – pro 4 kWh Akku 1.000 Euro brutto.

Akkupack 24 kWh = 6.000 Euro Mehrpreis (Kleinwagen 125 km, Stadtverkehr 190 km)
Akkupack 40 kWh = 10.000 Euro Mehrpreis (Kompaktwagen 200 km, Stadtverkehr 310 km)
Akkupack 60 kWh = 15.000 Euro Mehrpreis (Mittelklasse 300 km, Stadtverkehr 460 km)

Ein Kleinwagen mit 24 kWh und 12.500 km im Jahr müsste 2x die Woche laden, z.B. zuhause, auf dem Parkplatz des Bau- oder Supermarkts oder am Arbeitsplatz.

Kleinwagen (Verbrenner) rund 10.000 Euro plus 6.000 Euro für Akkupack wären 16.000 Euro.

Daniel W.:

Das ist die Macht der Werbung – wie bei Alkohol, Tabak und Spielhallen – man kann den Leuten fast alles verkaufen, wenn man ihnen einredet, dass es sie glücklich macht.

Man kann ihnen auch einreden, dass Krieg kein Krieg ist, sondern eine militärische Spezialoperation (aktuell von Russland) oder die Erweiterung des Lebensraums nach Osten (1939 – 1945 von Deutschland).

Dagobert:

Die 1000€ im Jahr kommen hin, ein großer Anteil davon sind aber auch wieder Subventionen in Richtung Elektroauto. Vor allem die Energiesteuer pro 100km ist viel niedriger als beim Verbrenner, da wird die Politik eher früher als später gegensteuern.

Aber selbst mit den 1000€ im Jahr… Ich habe für meinen Hyundai i30 als Vollausstatter genau 27.000€ bezahlt, incl. Lieferung bis zur Haustüre. Um ein Elektroauto mit zumindest vergleichbarem Nutzwert zu erhalten muss ich z.B. zu einem Enyaq oder ID4 mit großem Akku greifen. Mit 2-3 Haken bei unverzichtbarer Sicherheitsausstattung liegen die beide jenseits 50.000€ Liste. Ich müsste die also länger fahren als der erste Akku realistisch hält damit das sich rechnet.

brainDotExe:

Du musst aber bedenken, dass halt eben aktuell so gut wie keine Elektroautos als günstige Gebrauchtwagen zur Verfügung stehen.

Trotzdem müssen sie, vor allem bei Privat, damit konkurrieren.
Den besagten Diesel Kombi gibt es für teils unter 10.000€.

Ich habe mit den i4 auch schön gerechnet. Aber es wird Jahre wenn nicht sogar ein Jahrzehnt dauern, bis der sich im Vergleich zu einem gebrauchten 430d für 20.000€ gerechnet hat.

KaiGo:

Also irgendwie zeigt die Studie ja auch die Unwissenheit und fehlende Fähigkeit der Menschen zu rechnen. Im E-Auto Markt wird sicherlich aktuell die Prämie die Preise oben halten. Mal im Ernst: wo gefördert/ subventioniert wird, holt sich auch der Hersteller sein gutes Stück vom Kuchen. Dann haben wir auch eine gewisse Diskrepanz zwischen Angebot und Nachfrage dank der ganzen Krisen. Die Hersteller haben ja keinen Grund den Preis zu senken. Es gibt keinen Preiskampf um die Kunden. Die verfügbaren Autos verkaufen sich so oder so. Sieht man ja an den Lieferzeiten. Auch einen gesunden Gebrauchtwagenmarkt findet man aktuell noch nicht wirklich vor.

Ich lese raus, dass ein Problem ist, dass man nicht in der Lage ist Anschaffungspreis und Unterhaltskosten zu verrechnen. Angst vor steigenden Stromkosten aber die Spritpreise sind dieses Jahr alleine um 25-40% gestiegen. Und dagegen kann man nix machen. Auch der Staat wird auf Dauer die Energiepreise nicht künstlich drücken können.

Beispiel zum Unterhalt:
Ein E-Auto wird ja gern mit 20kWh/100km angenommen. Das macht selbst bei 40ct/kWh = 8€/100km für Fahrstrom. Wir haben aktuell noch 29ct/kWh, dann sind es weniger als 6€/100km.
Unser Diesel Kombi verbraucht 6Liter/100km im Schnitt, bei aktuell so um die 2€/Liter = 12€/100km (ab September dürften wir locker wieder bei 2,30€-2,40€ pro Liter sein = 13,80€/100km). Bei 15.000km im Jahr macht das also 870-1200€ für Strom oder 1800-2070€ für Sprit. Dazu 230€ Steuer für den Verbrenner + höherer Verschleiß der Bremsen, 2-jährlicher Ölwechsel etc. (beim E-Auto merkt man schon wie die Werkstätten kreativ werden mit der Inspektion, gibt ja nix zu warten und wechseln).
Also zusammenfassend dicke 1000€ im Jahr kostet der Verbrenner mehr pro Jahr an Unterhalt. Ändert nichts daran, dass die E-Autos günstiger werden müssen. Wenn man die Pläne so sieht, sollen aber wohl Modelle in den nächsten Jahren kommen. Hoffen wir, dass die dann auch lieferbar sind. Mehr als hoffen kann man bei dem ganzen Mist die letzten beiden Jahre wohl nicht mehr.

brainDotExe:

Weltweit möchten die Menschen zwar, dass das automobile Fahren sicherer, komfortabler und auch nachhaltiger wird. Aber es muss in erster Linie bezahlbar bleiben.

Eine Mehrheit der Menschen in Deutschland definiert das Auto als wesentlichen Teil ihrer Mobilität und ihres individuellen Lebensraums.

Genau das, was ich immer predige!
Volle Zustimmung!

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