VW-Markenchef: Mit Euro 7 verschwinden billige Autos

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Wolfgang Plank
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  —  Lesedauer 2 min

Wer nach preiswerten Neuwagen sucht, auf den kommen schlechte Zeiten zu. Der beschleunigte Umstieg Richtung E-Mobilität und immer strengere Umweltvorgaben für Verbrenner seitens der Europäischen Union lassen die Fahrzeuge in der Klasse um 10.000 Euro verschwinden, sagte VW-Markenchef Thomas Schäfer in einem Interview mit der Zeitung „Welt am Sonntag“ voraus. Allein durch die geplante EU-Abgasnorm Euro 7 würden Autos zwischen 3.000 und 5.000 Euro teurer. Bei Kleinwagen seien diese Mehrkosten allerdings kaum aufzufangen.

Gerade bei den Einstiegsmodellen dürfte angesichts der technischen Anforderungen an die Abgasreinigung künftig ohne reinen E-Antrieb nichts mehr gehen, glaubt der VW-Manager. Die Wolfsburger wollen ab 2025 vier elektrische Kleinwagenmodelle auf den Markt bringen. Das Einstiegsmodell ID.2 soll dabei schon für „unter 25.000 Euro“ zu haben sein. Das werde in drei Jahren „ein superattraktiver Preis“ für ein Elektrofahrzeug sein, so Schäfer in dem Interview. Die Reichweiten der Fahrzeuge würden mindestens 350 bis 400 Kilometer betragen. Das sei momentan die psychologische Verkaufsschwelle.

Einen Vorgeschmack auf den steigenden Preistrend erleben potenzielle Käufer bereits jetzt. In Folge von Problemen bei Lieferketten und Schwierigkeiten bei der Beschaffung von Halbleitern sind Kleinwagen und günstige Basismodelle nur sehr schwer zu bekommen. In der Folge ändern immer mehr Autobauer ihre Strategie und richten die Produktion vor allem auf renditestarke Fahrzeuge sowie E-Autos aus. Premium-Hersteller wie Audi und Mercedes haben zudem bereits angekündigt, ihre kleineren Modelle auslaufen zu lassen und sich künftig nahezu ausschließlich auf das Luxussegment zu konzentrieren.

Stellantis-Chef Carlos Tavares hatte zu Beginn des Jahres bereits Befürchtungen geäußert, dass sich angesichte der aktuellen Entwicklungen die breite Mittelschicht bald keine Autos mehr leisten könne. Das war auch als Seitenhieb auf die derzeitige Politik in Brüssel zu verstehen. Subventionen für E-Autos müssten bis mindestens 2025 erhalten bleiben, so Tavares.

Quelle: Welt am Sonntag – Volkswagen erwartet steigende Preise für Verbrennerfahrzeuge

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Wolfgang Plank

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Wolfgang Plank ist freier Journalist und hat ein Faible für Autos, Politik und Motorsport. Tauscht deshalb den Platz am Schreibtisch gerne mal mit dem Schalensitz im Rallyeauto.
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Peter:

„Car on Demand“ braucht Angebotsstrukturen, die möglichst überall funktionieren. Das trifft aber nur für einen Teil der städtisch lebenden Menschen zu.

Peter:

Bemerkenswerte Sorg- und Ahnungslosigkeit, direkt am Puls der Realität. In Deiner Logik ist der Fehler vor allem der, überhaupt Kinder zu haben. Die Folgen davon sehen wir heute in der westlichen Welt, Stichwort Demographie und daraus folgend Pflegenotstand.
Ansonsten: Wohnungspreise, Wohnungsmieten, Betreuungsplätze … alles schreit quasi danach, in der Stadt, direkt am Eingangstor des Arbeitgebers leben zu wollen.
Denn weil man ja sooooo flexibel ist, sucht man sich den Arbeitgeber direkt neben der Wohnung. Immer! Überall! Und wenn der dicht macht, oder die Produktion ins Ausland verlagert, zieht man dem neuen Arbeitgeber hinterher. Partner? Ziehen mit um, egal ob es passt oder nicht. Kinder? ziehen auch mit um. Egal ob es passt oder nicht.
Manchester im Jahr 1855. Ich hab Dich so vermisst.
Wer soll denn reale Werte schaffen? Die ganzen HomeOffice-Verwalter von „nichts“ oder die fancy Hohepriester des Konsums bei Insta?

Daniel W.:

Gerade Familien am Stadtrand könnten mit überdachten Pedelecs auf gut ausgebauten Radwegen doch wunderbar auch ohne ÖPNV in die Stadt kommen und wenn der Radweg eine Abkürzung ist, was oft der Fall ist, dann wäre auch das Auto nur unwesentlich schneller.

Mit dem Pedelec 5 km in ca. 15 Minuten bei einem Durchschnitt von 20 km/h.
Mit dem Auto 7,5 km in etwa 7,5 Minuten bei einem Durchschnitt von 60 km/h (wenn kein Stau).

Dittmar Krauss:

… genau so! BEV könnten bei weiter steigenden Produktionszahlen sogar deutlich günstiger werden. Das sieht man bereits an der erheblichen Preisdifferenz von BEV in China verglichen mit Europa …

Alex S.:

???
VW ist doch ein komplett chinesisches Produkt – noch nicht gemerkt?
Dann mach doch mal die Haube auf – alles „Made in China“.
Diese Autos dürfen schon lange nicht mehr „Made in Germany“ genannt werden, weil mehr als 40% der Wertschöpfungskette im Ausland stattfindet.

Alex S.:

Welche Arbeiter am Band?
Laut Jahresveröffentlichungen ist es Ziel von VW den Zusammenbau von, aus Fernost mit Ölschiffen gelieferten Einzelteilen,: „…. zu 75% mit osteuropäischen Zeitarbeitern…“, Fahrzeugen auch mit Mini-Jobs erschwinglich und gleichzeitig gewinnorientiert für die gierigen Vorstände und Aktionäre zu halten.
Kann man im Bundesanzeiger bei den Jahresberichten nachlesen, einfach VW eingeben und sich die Jahresberichte von den VW-Niederlassungen in Sachsen angucken.

Alex S.:

Nach 16 Jahren CDU/CSU stehen wir vor einer Katastrophe, was den Radnetzausbau und den ÖPNV angeht. Scheuer hat beste Arbeit für die Verbrenner- und Ölwirtschaft gemacht und uns allen das Leben auf diesem Planeten immer schwieriger

Alex S.:

Füe unsere Kinder und Enkel wäre mindestens EURO 10 oder der Verzicht von Verbrennern das Beste. EUROPA und die Verbrenner brennen und machen ein Leben auf diesem Planeten immer unerträglicher.

Alex S.:

Welche Arbeiter am Band?
Laut Jahresveröffentlichungen ist es Ziel von VW den Zusammenbau von, aus Fernost mit Ölschiffen gelieferten Einzelteilen,: „…. zu 75% mit osteuropäischen Zeitarbeitern…“, Fahrzeugen auch mit Mini-Jobs erschwinglich und gleichzeitig gewinnorientiert für die gierigen Vorstände und Aktionäre zu halten.
https://www.bundesanzeiger.de/pub/de/amtlicher-teil?0&year=2020&edition=BAnz+AT+25.11.2020
Kann man hier nachlesen, einfach VW eingeben und sich die Jahresberichte von den VW-Niederlassungen in Sachsen angucken.

matthias.geiger@t-online.de:

Es gibt genügend Potential für günstige E-Autos. Die Autokonzerne müssen keine Rekordgewinne machen, Mitarbeiter erhalten immer noch Sonderzahlungen in 4 stelliger Höhe, die Löhne sind überdurchschnittlich. Ich denke nach einer Marktbereinigung (-50 % Neuwagenzulassung) kommen alle wieder zur Vernunft und bauen E-Autos zu 20.000 Euro und weniger mit Reichweiten über 400 km.
Wenn es die deutschen Hersteller nicht machen, dann die Franzosen siehe z.B. Renault, oder die Japaner und Chinesen.

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