Stellantis-Chef Tavares warnt vor Batterie- und Rohstoffknappheit

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Michael Neißendorfer
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  —  Lesedauer 2 min

Die Automobilindustrie steht in den kommenden Jahren inmitten ihrer Transformation zur Elektromobilität vor einem Mangel an Batterien und Rohstoffen, so Carlos Tavares, CEO von Stellantis. Auf der Konferenz Future of the Car 2022 der Financial Times sagte Tavares, er gehe davon aus, dass die Branche um 2025 oder 2026 Versorgungsprobleme mit Batterien erleiden könnte.

Und wenn es keinen Mangel an Batterien gibt, dann wird es eine erhebliche Abhängigkeit der westlichen Welt gegenüber Asien geben. Das können wir leicht vorhersehen“, sagte er. Die Geschwindigkeit, mit der aktuell in vielen verschieden Regionen Produktionskapazitäten für Batterien aufgebaut werden, sei möglicherweise gerade so ausreichend, um die rasant wachsenden E-Auto-Märkte, in denen Stellantis tätig ist, abdecken zu können.

Aber auch die Rohstoffversorgung könnte in den kommenden Jahren strukturelle Herausforderungen mit sich bringen, unter anderem, da Elektroautos aufgrund der Batterie im Durchschnitt gut 500 Kilo schwerer sind als ihre Verbrenner-Pendants. „Das bedeutet viel Rohstoffgewinnung, was schließlich Rohstoffknappheit bedeutet, was wiederum geopolitische Risiken bedeutet“, sagte Tavares. Möglich sei auch, dass es problematisch sein könnte, „wie diese Rohstoffe in ein paar Jahren bezogen werden“, etwa im Hinblick auf Umweltschäden und Arbeitsbedingungen.

Der Stellantis-Chef sagte, dass sich aktuell beinahe alle Autohersteller auf die E-Technologie konzentrieren und bereit seien, Elektroautos in die Märkte zu „gießen“, während allerdings ihnen wie auch der Politik und den Regulierungsbehörden die Vision fehle über alle langfristigen Auswirkungen dieser Transformation. „Was kommt als nächstes? Wo ist die saubere Energie? Wo ist die Ladeinfrastruktur? Wo sind die Rohstoffe? Wo liegen die geopolitischen Risiken der Beschaffung dieser Rohstoffe? Wer betrachtet das vollständige Bild dieser Transformation?“, so Tavares. Wie die Antworten darauf ausfallen, wird sich erst noch zeigen müssen.

Quelle: Stellantis – Stellantis CEO Carlos Tavares: Industry faces battery, raw material shortages amid EV push

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Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer ist E-Mobility-Journalist und hat stets das große Ganze im Blick: Darum schreibt er nicht nur über E-Autos, sondern auch andere Arten fossilfreier Mobilität sowie über Stromnetze, erneuerbare Energien und Nachhaltigkeit im Allgemeinen.

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Jens:

Liebe FreundInnen bei Stellantis,
anstatt so viel zu faseln,
einfach mal den Opel Adam auf Basis des Fiat 500e neu aufsetzen!
Pleased to help you!

Nik8888:

dann werden halt mal paar Autos weniger gekauft mit kleineren Akkus. Das käme auch der Verkehrswende entgegen.

das Problem liegt doch langfristig strategisch ganz wo anders.

sobald autonomes Fahren da ist liegt die Wertschöpfung nicht mehr im Fahrzeug, sondern in der IT

hinzukommt, dass dann Stehzeuge zu Fahrzeugen werden und deutlich weniger Autos (= Rohstoffe) nötig sind, um die Mobilitätsbedürfnisse zu erfüllen

ich persönlich glaube nicht, das Renault, Fiat und Co eine große Zukunft haben – leider und schade für Europa

Tom62:

Bitte bei Wahrheit bleiben:
ein Liebling der heutigen Gesellschaft:Verbrenner-SUV wiegt ca 2,2 -2,8 T !
Model Y: ca.2T…
ein E-Motor besteht aus ca. 300 Teilen, ein ICE dagegen aus ca.3000…
Usw…
Usf…

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