Vergleichstest: Was können MG4 und Kia Niro?

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MG

Daniel Krenzer
Daniel Krenzer
  —  Lesedauer 3 min

Die Redaktion der Auto Straßenverkehr hat sich für ihre aktuelle Ausgabe 26/2023 zwei elektrische Vertreter der Golfklasse näher angesehen und miteinander verglichen: den MG4 Luxury sowie den Kia Niro EV Vision. Während Kia sich innerhalb der Hyundai-Gruppe schon zu den Technologieführern der Elektromobilität zählen dürfe, müsse die chinesische Marke MG das erst noch beweisen, stellt die Redaktion dazu vorab fest.

Technisch sind die beiden Fahrzeuge nah beisammen. Beide werden von einem 150-kW-Elektromotor angetrieben und haben mit 64,8 kWh (Kia) und 64 kWh (MG) ähnlich große Akkus an Bord. Während der Kia mit 167 zu 160 Stundenkilometern auf der Autobahn etwas flotter unterwegs ist als der Kontrahent, macht der MG an der Ladesäule mächtig Tempo: 140 kW maximale Ladeleistung beim Chinesen stehen lediglich 80 kW beim Südkoreaner gegenüber. Preislich ist der Kia mit 45.690 Euro der etwas teurere Testwagen, der MG4 kostet 41.990 Euro.

Niro etwas sparsamer

Obwohl er etwas höher und schwerer ist als der MG, ermittelten die Tester für den Kia Niro einen etwas geringeren Testverbrauch. 21,3 kWh waren es bei der weniger sparsamen Testrunde beim Südkoreaner, 21,5 kWh mit dem Chinesen. Beide würden damit ordentliche Vergleichswerte liefern. Weil in der Kategorie „Umwelt“ aber auch die Ladeperformance mit in die Bewertung einfließt, setzt sich der MG4 hier im Test knapp gegen den Niro durch. Auch beim Fahrverhalten schneidet der MG minimal besser ab, bei Sicherheit und Fahrleistungen liegen beide Fahrzeuge gleichauf.

Kia_Niro_EV
Kia

In drei Kategorien setzt sich der Kia laut Tester jedoch recht deutlich vom MG ab, und zwar beim Platz, der Handhabung und vor allem beim Komfort. „Der rumpelige MG kommt mit unbequemeren Sitzen, lauterem Geräuschpegel und der zugigen Klimaanlage nicht an den Niro heran“, stellen die Tester fest. Bei den Fahrzeugeigenschaften setzt sich der Kia also mit 196:178 von 300 möglichen Punkten durch.

MG-Software lässt Wünsche offen

In der Kostenwertung hingegen schneidet das chinesische Modell vor allem wegen des geringeren Kaufpreises besser ab als der Kontrahent, für den Gesamtsieg reicht das aber nicht mehr. Diesen sichert sich der Niro mit 245 von 450 Punkten, der MG4 fährt mit 235 Punkten aber nicht mit allzu viel Abstand als Zweiter ins Ziel. „Das Platzangebot und der hohe Komfort sichern den Sieg gegen den vor allem softwareseitig noch nicht ausgereiften MG“, resümieren die Tester.

Quelle: Auto Straßenverkehr (26/2023, S. 14 bis 17) -„Die Aufholer“

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Daniel Krenzer

Daniel Krenzer

Daniel Krenzer ist als studierter Verkehrsgeograf und gelernter Redakteur seit mehr als zehn Jahren auch als journalistischer Autotester mit Fokus auf alternative Antriebe aktiv und hat sich zudem 2022 zum IHK-zertifizierten Berater für E-Mobilität und alternative Antriebe ausbilden lassen.
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Herwig:

Ich kenne zwar die Niros nicht, fahre aber einen MG4 Luxury – die Software hat wahrlich noch Entwicklungspotential!
Puncto Komfort hat man besonders die Rückbank sehr vernachlässigt, aber ich bin üblicherweise auf den Vordersitzen unterwegs…
Kaufentscheidend war für mich, dass der MG4 eine vernünftige Ladeleistung bietet.
Die 80 kW des Niro sind für mich unzumutbar, auch wenn ich nur einmal im Jahr eine Urlaubsfahrt > 600 km je Richtung fahre.

Erich:

Bin den (alten) e–Niro gefahren, kenne den Neuen auch, fahre aktuell den MG 4 und kann das Testergebnis bestätigen, die Software ist der größte Schwachpunkt des MG4.

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