Toyota hat kein Problem mit E-Autos; will diese nur bauen, wenn Nachfrage stark genug ist

Cover Image for Toyota hat kein Problem mit E-Autos; will diese nur bauen, wenn Nachfrage stark genug ist
Copyright ©

shutterstock / Lizenzfreie Stockfoto-Nummer: 583498366

Sebastian Henßler
Sebastian Henßler
  —  Lesedauer 3 min

Toyota setzt weiter auf Nachhaltigkeit: Bis 2050 will der japanische Mobilitätskonzern ein klimaneutrales Unternehmen werden. Das Tempo, welches die Marke anschlägt ist allerdings alles andere als schnell. Zumindest, wenn man Vergleiche zu Mitbewerber am Markt zieht. Mit der Enthüllung des bZ4X SUV Concept, das den Weg zum ersten batterieelektrischen Toyota Fahrzeug seit Jahren für den US-Markt weist, das 2022 auf den Markt kommen soll, hat die Marke erste ernsthafte Absichten in Richtung batterieelektrische Mobilität kommuniziert.

Der bZ4X hat in etwa die Größe des Toyota RAV4 Prime Plug-in-Hybrid und wird eines von sieben Elektrofahrzeugen sein, die im Rahmen der Elektrofahrzeug-Submarke bZ (Beyond Zero) auf den Markt kommen. Bis 2025 will Toyota in Europa mehr als 55 elektrifizierte Produkte anbieten, darunter mindestens zehn Null-Emissions-Fahrzeuge. Der Absatz soll bis dahin auf 1,5 Millionen Einheiten und der Marktanteil auf mehr als sieben Prozent steigen. Mindestens 150.000 Fahrzeuge (10 Prozent) würden über einen batterieelektrischen oder einen Brennstoffzellen-Antrieb verfügen. Weitere 1,2 Millionen (80 Prozent) entfielen auf Hybrid- oder Plug-in-Hybridfahrzeuge. Damit werde der Anteil elektrifizierter Fahrzeuge im Jahr 2025 bei mindestens 90 Prozent liegen.

Hört sich zunächst einmal gut an. Betrachtet man es allerdings ein wenig genauer, werden 85% der Modellpalette immer noch einen Kraftstofftank, einen Motor und ein Auspuffrohr haben. Dies klingt deutlich zurückhaltender, als andere Marken, welche verstärkt auf batterieelektrische Fahrzeuge setzen. In einer Sitzung mit der Presse im Toyota-Hauptquartier in Plano, Texas, versuchte der Geschäftsführer von Toyota Motor North America, Bob Carter, die Dinge richtig zu stellen. „Wir sind nicht gegen BEV“, verkündete Carter. „In der Tat verpflichten wir uns, mehr BEVs auf den Markt zu bringen.“

Allerdings überlasse die Marke den Kunden das Tempo zu gestalten. Lisa Materazzo, Group Vice President für das Marketing der Toyota-Division, argumentierte: „Der Kunde ist der Boss; er wird entscheiden, welche Technologie am besten zu seinen Bedürfnissen passt. Wir sind mit unserem Portfolio-Ansatz gut aufgestellt, um dorthin zu gehen, wo der Markt uns hinführt, und wir werden der Führung unserer Kunden folgen.“

„Damit die Industrie eine rein elektrische Zukunft erreichen kann, bedarf es gemeinsamer Anstrengungen von Autoherstellern, Regierung, Händlern, Zulieferern und natürlich, was am wichtigsten ist, den Verbrauchern“, so Carter weiter. Toyota investiere weiterhin in neue Batterie-Systeme sowie in immer effizientere E-Motoren und verbesserte Leistungselektronik, heißt es. Gleichzeitig vertraue der Konzern weiterhin auf die Technologie wasserstoffbasierter Brennstoffzellen. Diese lasse sich nicht nur in Pkw und Lkw einsetzen, sondern auch in Zügen, Bussen, Schiffen, Flugzeugen sowie in Industrieanlagen.

Quelle: GreenCarReports – Toyota says it isn’t anti-EV, suggests it’ll build more EVs if demand exists
worthy pixel img
Sebastian Henßler

Sebastian Henßler

Sebastian Henßler hat Elektroauto-News.net im Juni 2016 übernommen und veröffentlicht seitdem interessante Nachrichten und Hintergrundberichte rund um die Elektromobilität. Vor allem stehen hierbei batterieelektrische PKW im Fokus, aber auch andere alternative Antriebe werden betrachtet.
Sidebar ads

Artikel teilen:

Schreib einen Kommentar und misch dich ein! 🚗⚡👇


Hiker:

Dagobert ist gefangen in seiner Ferienwelt und wird erst davon abweichen wenn ihn die Umstände dazu zwingen. Soviel ist sicher. Zumindest scheint er mittlerweile kapiert zu haben, dass die Elektromobilität gekommen ist um zu bleiben.

Hiker:

Sie gehen immer vom Istzustand aus. Ihre Kritik entspricht nicht der Realität. Sie gehen dauernd davon aus, dass sich nichts ändern wird in der Elektromobilität. Daraus schliessen dann auf die Zukunft.

Verfolgen sie mal die Entwicklung der letzten paar Jahre und urteilen sie dann. All ihre Ausführungen triefen vor Kritik und immer ist die Rede von Käufern mit sehr hohen Einkommen.

Abgesehen davon das die Leute immer grössere und teurere SUV kaufen, werden neue Technologien am Anfang immer erst im teureren Segment verkauft.

Seien das Computer, Fernseher, oder sonstige Waren. Das ist völlig normal. Normal ist auch, dass die Preise fallen werden sobald genügend Kunden das Produkt gekauft haben.
Ihre Kritik am BEV ist einfach nur lächerlich und entbehrt jeglicher Logik.

Strauss:

Ja also , dann aber andere Energiegesetze her, wo sich der Bürger nicht fürchten muss dass er alles selber zahlen muss und gar nicht kann. Zumindest so fassen das die Meisten auf……

Wastl:

Schade das BMW preislich leider nicht zu den arbeitenden E-mobilisten passt!

Farnsworth:

Wir können uns klimatechnisch keine Verbrenner mehr leisten. Folgt man de. Rat der Wissenschaft dürfte man ab 2025 keine neuen Verbrenner mehr zulassen. Und zwar global!

Farnsworth

Farnsworth:

Der Strom ist so irre teuer, dass ich trotzdem günstiger unterwegs bin, als mit dem Verbrenner. Total irre. Und 50% EE in 2020 im Strommarkt zeugen auch nur von keiner Energiewende, wenn man die Augen ganz fest zu macht. Dass man sämtliche Emissionen aus dem Verkehrssektor erledigt hat, wenn man 120% erreicht hat und alles elektrifiziert … Geschenkt. Bleibt noch die Wärmewende.

Es gibt viel zu tun, aber wir brauchen keine „Geht nicht!“-Schreier, sondern Leute die sagen „Packen wir es an!“.

Farnsworth

Farnsworth:

Ich bin auch beruflich viel rumgekommen In Indien ist das Zweirad das häufigste Verkehrsmittel. In China hat man die Dinger schon weitestgehend elektrifiziert.

Ich gehe auch davon aus, dass man in China auf die Befindlichkeiten seiner Bürger keine Rücksicht nehmen wird. Die bauen massiv EE aus. Und sind auch bei der E-Mobilität vorne mit dabei. Wenn die morgen sagen, nur noch BEV, dann wird man da nichts anderes kaufen können. Denen ist auch egal wie unsere Konzerne das finden werden.

Farnsworth

Farnsworth:

Oder erstmal bei Vollmond! Während andere darüber fabulieren, warum das alles nicht geht fahren andere schon längst rein elektrisch und haben Erfahrung gesammelt.

Bei der Klimaerwärmung geht es auch nicht um „schön“. Es geht um Treibhausgasreduktion. Sonst wird es ziemlich schnell „unschön“.

Farnsworth

Helmuth Meixner:

Welche Autoversionen baut Toyota auf dem Weltmarkt eigentlich nicht? Was bitte hat der Gigakonzern denn verschlafen? Wohl gemerkt ich rede NICHT von Deutschland, dort wo der STROM irre Kosten verursacht. Für eine Energie-Wende die es gar nicht gibt, ja nicht geben kann.

Niko:

So falsch könnte Toyota nicht liegen. Die produzieren für den Weltmarkt und ob hier in absehbarer Zeit der Marktanteil von BEVs die Schwelle von 20% überschreitet steht in den Sternen. Wer nicht zu Hause laden kann wird sich zweimal überlegen einen BEV anzuschaffen. Und zumindest die kommenden Jahre werden BEVs teurer sein.

Ähnliche Artikel

Cover Image for MG zündet nächste E-Auto-Stufe: IM5 und IM6 setzen auf 800-Volt-Technik

MG zündet nächste E-Auto-Stufe: IM5 und IM6 setzen auf 800-Volt-Technik

Michael Neißendorfer  —  

Auf einer 800-Volt-Plattform aufbauend, versprechen die Elektroautos nicht nur flotte Ladezeiten sondern auch hohe Reichweiten und viel Leistung.

Cover Image for Munro Series M startet mit 20 Millionen Euro Auftragsvolumen

Munro Series M startet mit 20 Millionen Euro Auftragsvolumen

Sebastian Henßler  —  

Für härteste Einsätze gemacht: Munros elektrischer 4×4 bietet Nutzlast, Zugkraft und drei Aufbauformen – wartungsarm, geländetauglich und alltagstauglich.

Cover Image for Mit V2G und Heimladen bares Geld sparen: Ford zeigt, wie sich Elektromobilität rechnet

Mit V2G und Heimladen bares Geld sparen: Ford zeigt, wie sich Elektromobilität rechnet

Michael Neißendorfer  —  

Ein entscheidender Gamechanger in der Elektromobilität spielt sich nicht auf der Straße ab – sondern in der Einfahrt, wie Zahlen von Ford zeigen.

Cover Image for Rivian: Quad-Motor mit 754 kW Leistung für R1S und R1T

Rivian: Quad-Motor mit 754 kW Leistung für R1S und R1T

Sebastian Henßler  —  

Vier Motoren, 1625 Nm Drehmoment und Launch Cam: Rivian stattet R1T und R1S mit verbesserter Technik für Alltag und Offroad aus.

Cover Image for Wie Accumotive die Batterien für den Mercedes-Benz CLA fertigt

Wie Accumotive die Batterien für den Mercedes-Benz CLA fertigt

Michael Neißendorfer  —  

Mit der Serienproduktion der Batterien für den vollelektrischen CLA setzt die Mercedes-Benz Tochter Accumotive in Kamenz einen großen Meilenstein.

Cover Image for Nur 1990 Stück: VW bringt ID.3 GTX Fire + Ice

Nur 1990 Stück: VW bringt ID.3 GTX Fire + Ice

Sebastian Henßler  —  

Ultra Violet trifft auf Flaming Red: Der ID.3 GTX Fire + Ice erinnert an den Golf-Klassiker von 1990 – jetzt mit Elektroantrieb, Design von Bogner und 240 kW Power.