Tesla-Robotaxi in Texas kurz nach Start mit ersten Vorfällen

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Tesla

Sebastian Henßler
Sebastian Henßler
  —  Lesedauer 3 min

Tesla testet derzeit in Austin, Texas, seinen neuen Robotaxi-Dienst. Etwa ein Dutzend selbstfahrende Autos sind dort unterwegs. Der Dienst ist kostenpflichtig, aber bislang nur begrenzt verfügbar. Dabei sollen keine Fahrten bei schlechtem Wetter oder durch schwierige Kreuzungen erfolgen. Minderjährige unter 18 Jahren werden ebenfalls nicht befördert.

Schon kurz nach dem Start – und so mancher wird sagen: „Ich habe es kommen sehen“ – wurde die US-Verkehrssicherheitsbehörde NHTSA auf den Fahrdienst aufmerksam. In sozialen Medien kursieren Videos, die zwei Vorfälle zeigen: Ein Auto soll die falsche Fahrspur genutzt haben. Ein anderes fuhr offenbar zu schnell. Die Behörde hat daraufhin Kontakt mit Tesla aufgenommen und fordert weitere Informationen, wie Reuters berichtet. Tesla reagierte, erklärte jedoch, die verlangten Angaben seien vertraulich. Eine Veröffentlichung komme für das Unternehmen nicht in Frage.

Die NHTSA bestätigte, dass sie über die gemeldeten Zwischenfälle informiert ist. Laut eigener Aussage untersucht sie regelmäßig Vorfälle, bei denen fortschrittliche Assistenzsysteme oder automatisiertes Fahren auffällig werden. Das ist Teil ihrer laufenden Arbeit. Grundsätzlich genehmigt die Behörde neue Technologien nicht im Voraus. Hersteller müssen selbst sicherstellen, dass ihre Autos alle Anforderungen erfüllen. Die NHTSA greift dann ein, wenn Sicherheitsmängel vermutet werden oder Unfälle auftreten.

Die laufende Diskussion betrifft aber nicht nur den neuen Dienst in Texas. Schon seit Oktober untersucht die Behörde Fälle, in denen Teslas Assistenzsystem Full Self-Driving (FSD) bei eingeschränkter Sicht eingesetzt wurde. Die Untersuchung umfasst rund 2,4 Millionen Autos, die mit FSD ausgestattet sind. Auslöser waren vier Kollisionen, darunter ein tödlicher Unfall im vergangenen Jahr.

Die neuen Robotaxis in Austin setzen offenbar ebenfalls auf die FSD-Technologie. Das erhöht das öffentliche Interesse an deren Sicherheit. Dass Tesla keine Details preisgeben möchte, sorgt für zusätzliche Kritik. Die Transparenzpflicht gegenüber den Behörden steht im Raum. Beobachter vermuten, dass Tesla Einblick in seine Technik vermeiden will, um Geschäftsgeheimnisse zu schützen.

Unklar bleibt, wie viele Fahrten bislang mit dem neuen Dienst stattgefunden haben. Ebenso offen ist, ob es sich bei den dokumentierten Vorfällen um Einzelfälle handelt oder um Hinweise auf grundsätzliche Probleme. Tesla hat auf aktuelle Presseanfragen bislang nicht geantwortet. Auch zum genauen Ablauf der Tests in Texas macht das Unternehmen keine öffentlichen Angaben.

Für die NHTSA sind die nächsten Schritte entscheidend. Die Behörde prüft die eingereichten Informationen, soweit diese zur Verfügung gestellt werden. Sollte sich ein technischer Mangel oder ein Sicherheitsrisiko bestätigen, kann sie weitere Maßnahmen einleiten. Dazu zählen etwa Rückrufe oder Einschränkungen beim Betrieb der betreffenden Autos.

Quelle: Reuters – US-Behörde nimmt Teslas neue Robotaxis ins Visier / US safety agency contacts Tesla on robotaxi issues seen in online videos

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Sebastian Henßler

Sebastian Henßler

Sebastian Henßler hat Elektroauto-News.net im Juni 2016 übernommen und veröffentlicht seitdem interessante Nachrichten und Hintergrundberichte rund um die Elektromobilität. Vor allem stehen hierbei batterieelektrische PKW im Fokus, aber auch andere alternative Antriebe werden betrachtet.
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Hiker:

Nein, das bedeutet es nicht! Ich ärgere mich jedes mal über die laschen Signalisationen in Italien. Das ist teilweise sogar gefährlich! Zudem hält sich auch aus diesem Grund keiner mehr an Geschwindigkeits- beschränkungen. In Baustellen führt das immer wieder zu schweren Unfällen und kilometerlangen Autoschlangen.

PowerMän61:

Wenn man das zu ende denkt,
bedeutet das die Infrastruktur an die (unzureichenden) Fahrzeuge anzupassen.

Hiker:

Hast Du das ganze Video über den VW ID Buzz gesehen? Der Bus zieht am Ende des Videos in den Gegenverkehr! Ohne den Eingriff der Überwachung wäre das lebensgefährlich geworden! Das zum Thema dutzende Radar, Lidar, Kamera Systeme wären sicherer. Pustekuchen, kein Wort davon stimmt.

De Lorenzi Sergio:

Die Verkehrszeichen sind vielerorts ungenügend klar, an falschen Orten platziert. Ich war gerade in Italien: Sa hat es vergessene Stoppschilder auf der Autobahn und Tafeln um Geschwindigkeitsbeschränkungen aufzuheben gibt es nur sehr selten. Hier muss noch kräftig nachgebessert werden

David:

Naja, es gibt ja einen Grund, warum Tesla für den FSD bei der selbst erhobenen Kennzahl von Distanz bis zu einem Problem nur 28 mls in der City angibt. Die Strecken umgehen zwar alle Herausforderungen, aber das ändert ja nichts daran, dass die Systeme nicht tauglich sind. Die Börse war bereit, das zu hypen, aber die für Tesla-Verhältnisse moderate Kurserhöhung zeigt eher, dass weite Kreise verstanden haben, diese Fahrten zeigen nur, wie weit Tesla hinter den Wettbewerb zurückgefallen ist.

Jeff:

k.a., was du mit Deinen Links bezweckst… aber Moia- oder Waymo-Fails zeigen sie nicht….

Peter:

Es ist genau das passiert was alle vorraus gesagt haben, mit dem Namen Tesla lassen sich Klicks generieren oder wie oft wurde hier oder in anderen Medien über die unzähligen Waymo Fails, einfach bei youtube suchen, berichtet, richtig niemals und was war gerade in den Nachrichten, richtig, Tesla Robotaxi Fail, exakt wie es vorraus gesagt wurde…oh und wo sind die Berichte über die MOIA Fails ???

https://www.youtube.com/watch?v=58sJmWvg-TE
https://www.youtube.com/watch?v=-jyaBfFxh38

ID.alist:

Am 1. September wir der Spuck ein Ende haben. Der gute Elon glaubt immer noch man kann eine halbfertige Technologie auf dem Feld testen, und was passiert hat man ja schließlich Anwälte.
Schon mal die Tatsache, dass der Sicherheitsfahrer auf dem Beifahrersitz sitzt, nur um den Eindruck zu erwecken das das Auto es schafft alleine zu fahren zeigt wie lächerlich das ganze ist.

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