Erste Teslas ohne Fahrer rollen durch Texas

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Sebastian Henßler
Sebastian Henßler
  —  Lesedauer 2 min

In Austin, Texas, rollen seit Sonntag erste Teslas ohne Fahrer:innen durch das Stadtviertel South Congress. Allerdings bleibt die Aufsicht vorerst erhalten: Auf dem Beifahrersitz sitzt jeweils eine Person, die bei Bedarf eingreifen kann. Der Elektroautohersteller Tesla hat damit begonnen, testweise fahrerlose Taxis einzusetzen. Der Einstieg in diese neue Phase erfolgt laut Elon Musk mit Fahrten zum Festpreis von 4,20 Dollar (ca. 3,65 Euro)

Die eingesetzten Autos vom Typ Model Y bewegen sich ausschließlich in einem klar abgegrenzten Gebiet, das Tesla selbst als sicher einstuft. Besondere Vorsicht ist Teil der Strategie. Bei ungünstigem Wetter oder an komplizierten Kreuzungen sollen die Autos nicht zum Einsatz kommen. Auch Jugendliche unter 18 Jahren werden nicht mitgenommen. Aktuell sind etwa zehn Elektroautos in Betrieb, begleitet von Aufsichtspersonen. Welche Befugnisse diese im Ernstfall genau haben, bleibt unklar. Klar ist jedoch: Tesla will bei der Einführung besonders vorsichtig agieren, wie Musk mehrfach betont hat.

Technisch geht das Unternehmen einen eigenen Weg. Während andere Anbieter auf eine Kombination aus Radar, Lidar und Kameras setzen, verwendet Tesla ausschließlich Kameras. Musk hält diese Lösung für sicher und wirtschaftlich. Er verweist auf die niedrigeren Kosten im Vergleich zu komplexeren Systemen anderer Anbieter. Fachleute diskutieren seit Langem, ob dieser Ansatz ausreicht, um alle Verkehrssituationen zuverlässig zu erfassen.

Unmittelbar vor dem Teststart in Austin hat Texas neue gesetzliche Rahmenbedingungen für selbstfahrende Autos beschlossen. Am Freitag unterzeichnete Gouverneur Greg Abbott ein entsprechendes Gesetz. Es tritt zwar erst im September in Kraft, signalisiert aber bereits, dass der Bundesstaat mehr Kontrolle einführen möchte. In Zukunft wird eine Genehmigung benötigt, wenn ein Unternehmen fahrerlose Autos ohne Aufsichtsperson auf öffentlichen Straßen einsetzen will.

Zudem enthält das neue Gesetz eine Regelung, die es Behörden erlaubt, bei Sicherheitsbedenken Genehmigungen wieder zu entziehen. Unternehmen sind außerdem verpflichtet, Einsatzpläne für Polizei und Rettungskräfte vorzulegen. Diese sollen klar machen, wie im Notfall mit dem autonomen Auto zu verfahren ist. Die Anforderungen gelten jedoch als leicht erfüllbar. Im Vergleich zu anderen US-Bundesstaaten wie Kalifornien ist der bürokratische Aufwand deutlich geringer.

Bislang war Texas eher unternehmensfreundlich eingestellt. Seit 2017 durften Städte keine eigenen Regeln für selbstfahrende Autos erlassen. Das neue Gesetz verändert diese Haltung zumindest in Teilen. Die Landesregierung möchte stärker mitreden, wenn es um die Sicherheit im Straßenverkehr geht. Ob und wann sich Teslas Pläne im Alltag bewähren, bleibt abzuwarten. Der Start in Austin ist ein erster Schritt – mit Überwachung und klaren Einschränkungen.

Quelle: Reuters – Tesla startet „Robotaxis“ in den USA

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Sebastian Henßler

Sebastian Henßler

Sebastian Henßler hat Elektroauto-News.net im Juni 2016 übernommen und veröffentlicht seitdem interessante Nachrichten und Hintergrundberichte rund um die Elektromobilität. Vor allem stehen hierbei batterieelektrische PKW im Fokus, aber auch andere alternative Antriebe werden betrachtet.
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Egon_meier:

Der entscheidende Unterschied ist, dass TEsla das schon 2017 fertig habe wollte und ganz groß dafür kassiert hat.
VW hat immer kleine Brötchen gebacken und auch jetzt nicht behauptet, dass man „fertig“ sei

VW hat den Aufpasser nicht versteckt während Tesla wieder mal versucht hat, was „echt-autonom“ zurechtzubasteln.
Fake wie immer.

Andreas E.:

„Auf jeden Fall saß ein Aufpasser daneben …

Lächeln …“

Und???

Im ID.Buzz MOIA sitzt einer auf dem Fahrersitz.
Auch Waymo hat mit Sicherheitsfahrer begonnen.

Warum kann man sich nicht einfach darüber freuen, dass ein weiterer Player in den Markt der autonomen Fahrzeuge eintritt und einfach mal abwarten wie der sich schlägt.

Konkurrenz belebt das Geschäft. Letzten Endes profitieren wir Endverbraucher davon, dass es jetzt langsam losgeht.
Bei uns auf dem Land ist sinnvoller ÖPNV nicht wirklich vorhanden.
Autonome Fahrzeuge würden hier die Mobilität der Landbevölkerung enorm verbessern, selbst wenn es nur in ausgewählten Bereichen wäre.
Alles fangt mal klein an.

Egon_meier:

Tesla hat schon soviel Fakes geliefert, dass man diese Jubelmeldungen getrost unter Gerüchte einsortieren kann.
Was da wirklich – wenn überhaupt – autonom war wollen wir mal abwarten. Auf jeden Fall saß ein Aufpasser daneben …

Lächeln …

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