Erste Tesla Cybertrucks ausgeliefert – mit einigen Überraschungen

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Daniel Krenzer
Daniel Krenzer
  —  Lesedauer 3 min

Der US-amerikanische Elektroautobauer Tesla hat die ersten Fahrzeuge seines Cybertrucks ausgeliefert. Der umstrittene Pick-Up könnte für das Unternehmen zum Problem werden, berichtet das Handelsblatt. Auf jeden Fall ist der Cybertruck deutlich teurer als ursprünglich geplant – und es wird offenbar eine zusätzliche Version mit einem Range Extender angeboten, ohne dass darüber bislang Details bekanntgeworden wären, berichtet Teslamag.

Im texanischen Werk in Austin sind die ersten Fahrzeuge an ihre Besitzer übergeben worden, allerdings erfolgte die Übergabe offenbar für Tesla-Verhältnisse eher schlicht. Die Begeisterung bei Tesla über den Auslieferungsstart ist wohl eher verhalten, so zitiert das Handelsblatt Unternehmensbesitzer Elon Musk, der vor wenigen Wochen gesagt haben soll: „Wir haben uns mit dem Cybertruck unser eigenes Grab geschaufelt.“ Börsenexperten rechnen demnach mit einem negativen Tesla-Cashflow von mindestens anderthalb Jahren.

Anfang 2022 war durchgesickert, dass es offenbar eine ganze Reihe von mangelhaften Messwerten und Testergebnisse zum Cybertruck gegeben hat. Das ursprünglich angedachte Konzept ließ sich also nicht wie geplant umsetzen, einige mitunter kostspielige Anpassungen waren nötig. Ob der Cybertruck in Europa eine Zulassung erhalten kann, steht zudem noch in den Sternen – der attraktivste Markt für Pick-Ups ist aber ohnehin der US-amerikanische, wo diese Fahrzeugklasse die meistverkaufte überhaupt ist. Musk hatte bereits angekündigt, dass das Fahrzeug in Europa wohl nicht angeboten werden soll.

Nach der Auslieferung der ersten zehn Fahrzeuge dürfte einige Zeit vergehen, ehe die Massenproduktion des Cybertruck starten kann. Derzeit wird vom Jahr 2025 ausgegangen, bis die Probleme behoben sind. So kursieren Fotos von Prototypen, auf denen die ungewöhnliche Edelstahl-Karosserie große Spalten aufweist. Zudem hat der Cybertruck 800-Volt-Technik an Bord, damit die zur Geltung kommt, muss Tesla aber auch an der Ladeinfrastruktur teure Änderungen vornehmen. Das lohnt sich nur, wenn sehr viele der Fahrzeuge verkauft werden.

Preise deutlich höher als 2019 angekündigt

Teslamag berichtet zudem, dass die Cybertrucks nun deutlich teurer angeboten werden als ursprünglich. Ein Cybertruck koste nun „mindestens 60.990 Dollar statt 39.000 Dollar. Die für 69.000 Dollar vorgestellte Top-Version mit drei Motoren erhielt den Beinamen Cyberbeast und kostet 99.990 Dollar. Dazwischen gibt es eine Allrad-Variante für 79.990 Dollar, die einst 49.000 Dollar kosten sollte.“ Die Preise sind laut Tesla allerdings geschätzt – dass sie noch höher ausfallen, ist also nicht ausgeschlossen. Reservierungen für 250 Dollar seien indes wieder möglich.

Rätsel gibt derzeit noch eine nun zusätzlich offerierte Version mit Range Extender auf. Statt bis zu 340 Meilen (etwa 550 Kilometer) soll dieser bis zu 470 Meilen (etwa 750 Kilometer) mit einer Akkuladung zurücklegen können. Wie genau das technisch umgesetzt werden soll, ist derzeit noch nicht bekannt. Teslamag bezeichnet Gerüchte, es könnte sich um einen V6-Generator handeln, für dein reinen E-Auto-Bauer als unwahrscheinlich und geht eher von zusätzlichen Akkupacks wie unter der Ladefläche oder statt des Frunks aus.

Quelle: Handelsblatt – „Tesla liefert erste Cybertrucks aus“; Teslamag – „Daten nach der Show: Tesla nennt neue Preise für Cybertruck, Überraschung bei Reichweite“

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Daniel Krenzer

Daniel Krenzer

Daniel Krenzer ist als studierter Verkehrsgeograf und gelernter Redakteur seit mehr als zehn Jahren auch als journalistischer Autotester mit Fokus auf alternative Antriebe aktiv und hat sich zudem 2022 zum IHK-zertifizierten Berater für E-Mobilität und alternative Antriebe ausbilden lassen.
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Silverbeard:

Ich verstehen nicht ganz was Du mir sagen willst. Richtig ist natürlich, dass VW auch bei der Zwangsarbeit der Uriguren und in der NS Zeit bewußt Menschenleben in der Kalkulation kostenmindernd berücksichtigt.
Mir geht es nicht um Whataboutismus, sondern um die Verhältnisse. Bewusst bei gesundheitsschädlichen Abgasen zu betrügen oder im Prototypenstadium die Reichweite zu überschätzen ist für Dich moralisch kein Unterschied? Für mich schon, ich fahre im Jahr 5.000+km Fahrrad im Alltag.Teslakunden können ihre Vorbestellung kostenneutral stornieren.

Wie man jetzt falsch geschätzte Angaben Teslas zum Prototyp eines völlig neuen Modells bewerten soll, weiß ich nicht. Vielleicht wie die Portaltüren, die VW gefühlt seit 50 Jahren bei jedem Prototyp zeigt und nie umsetzt?

Bei den Zellen hast Du recht, die erreichen nicht die Werte, die sich Tesla vorgestellt hat. Genau das habe ich allerdings in meinem Kommentar geschrieben. Wenn mit den vor Jahren erwarteten Werten gerechnet wird, kommen wahrscheinlich etwa die ursprünglichen Vorstellungen Teslas zur Reichweite heraus, ebenso beim Roadster 2.0. Der soll ja auch die neuen Zellen bekommen. Mit den aktuellen Fähigkeit der Zellen können die Fahrzeuge die hohe Reichweite aber nicht erreichen.
340ml für den Truck halte ich persönlich für ausreichen. Wie in meinem Kommentar geschrieben glaube ich nicht, dass ein Landwirt oder Handwerker in den USA täglich 500km fährt. Und der Ct scheint schneller zu laden als die bisherigen Modelle, also Langstrecke dürfte kein Problem mit Schnellladern sein.

Zum Thema Sicht nach hinten beim Roadster 2.0. Keine Ahnung, darüber habe ich noch nichts gelesen und mir auch keine Gedanken gemacht. Allerdings ist mir kein Supersportwagen bekannt, der besonders praktisch für den öffentlichen Straßenverkehr ist. Kennst Du einen?
Soweit ich weiß war aber von Anfang an vorgesehen im Heck keinen Kofferraum sondern weitere Zellen unterzubringen, nicht nur unter dem Boden. Im ursprünglichen Roadster ist der Akku komplett im Heck.

Kokopelli:

Interessante Aussage: „Das zeigt nur eure Unehrenhaftigkeit, mehr nicht.“ Entschuldige, aber bei dem Niveau steige ich raus.

Ein letzter Post von mir in der Sache:

DIe WLTP Werte habe ich den jeweiligen Konfigurator entnommen und laut diesem soll selbst ein Taycan Turbo zwischen 23,6 – 20,2 kWh / 100 km bzw. Turbo S bei 23,4 – 22,0 kWh/100 km liegen. Die Werte kann man höchstens in Schleichfahrt bei 60 km/h erreichen.

Und zu deiner Aussage mit Abetterrouteplanner kann man sagen: Da nu eine Handvoll Cybertruck ausgeliefert sind und hiervon wohl keiner den Routenplaner Abetterrouteplanner nutzt, ist die Verbrauchsangaben nicht einmal im Ansatz belastbar. Nicht umsonst steht da bei der Fahrzeugauswahl die Hinweise „new“ und die Angabe „alpha“.
Übrigens ist das auch bei den ganzen Taycan Modellen der Fall, heißt auf gut deutsch: Auch hier fehlen Verbrauchsdaten um wenigstens den „beta“ Status oder gar den finalen Status zu erhalten. Das gilt übrigens genauso für Ford mit dem F-150.
Aber das verschweigst du ja gerne…
Wir werden sehen wie sich der Cybertruck verkauft und wie er sich reichweitentechnisch schlägt.

Viel Freude beim weiteren Teslabashing und VW / Porschelobhudeln..

Marc:

[Edit: Kommentar gelöscht. Es reicht jetzt. Künftige Kommentare, die wieder Anfeindungen gegenüber anderen Kommentatoren oder anderen Automarken enthalten, wenden ebenfalls komplett gelöscht. Sowas ist absolut unnötig und vergiftet den Austausch im Forum. / Die Redaktion]

Pilot:

Dieser Behauptung sagt man Bluff und Irreführung! Das ist außer heißer Luft wieder mal keine vernünftige Aussage!

Läubli:

Seis um die Sache… aber solche Kommentare – besonders von dir – gefallen mir rein in der Ansicht vom Lesekomfort. Ironisch geschriebene Geschichten gefallen doch uns allen… das schafft Sinn für Humor und zaubert dem Leser ein Lächeln ins Gesicht… schön geschrieben! *grins*
Der Inhalt braucht keine Erklärung… kennen wir ja alles.

Kokopelli:

16 Beiträge von dir unterhalb des Artikels vom Cybertruck…Das Fahrzeug und die Marke Tesla scheint dich zu wirklich zu beschäftigen.

Ich hab mir einfach mal den Spaß gemacht und bei einem bekannten Verbrauchsportal nachgesehen und nein, der WLTP Wert wird nicht erreicht sondern liegt im Mittel bei 28 kWh / 100 km. Das ist weit von 19,6 bis 22,6 kWh / 100 km entfernt.
Und im Verbrauchsportal hinterlegen nur Menschen ihre Daten, die das interessiert und entsprechend sparsam mit Energie (egal ob elektrisch oder fossil) interessiert.

Ebenfalls diverse Verbrauchstests zeigen, dass der Taycan nicht den WLTP Wert erreicht.

Aber hier geht es ja um den Cybertruck.

Marc:

Keine Frage, im Fahrbetrieb ist NMC auch im LKW gar kein Problem. Es ist halt nur teuer. Und wenn du im Depot übers Wochenende an einem Anschluss fünf LKWs hintereinander auflädst, und der erste mit 100 % seit Freitagnacht steht, wäre es besser, der hätte eine LFP Chemie.

Wo will man denn gegenüber Mercedes einen Kostenvorteil haben? Mercedes nutzt die günstigeren LFP Zellen, das gesamte Chassis kommt aus dem eigenen Achsenwerk in Großserie, ebenso das Führerhaus. Bei den Zulieferern hat man Großkundenrabatt, höchste Stufe.

Bei den Motoren sehe ich das genauso. Aber das ist es nicht alleine, wie man hört, gibt es Schwierigkeiten auch mit den Fahrwerksaufhängungen und mit der Ansteuerung der Druckanlagen usw…usw..

Marc:

Der Tesla ist der beste, weil ….Wenn einmal diese Grundhaltung steht, dann muss das Argument gar nicht mehr logisch sein. Das Land der begrenzten Möglichkeiten, wo alles klein ist. Das kennt man doch! Die Distanzen sind gering. Daher hat Tesla mit 400 km Reichweite genau das richtige Auto.

Es steht ja sowieso noch die autonome Alleinfahrt von Küste zur Küste aus. Das könnte doch der Cybertruck machen, mit 12 mal nachladen. Wenn es dabei um Zeit geht, sollte er eh besser bei Electrify America laden, denn die haben wenigstens 350 kW.

Falsch wäre es, längere Fahrten, die es ja eh nicht gibt, mit den GM Trucks mit echten 700 km, z.B. Silverado EV und den Escalade EV zu machen. Nein, das ist zu viel Reichweite! 220 kWh netto braucht niemand, 123 kWh sind für einen 3 Tonner von 5,70 m Länge, 2,20 m Breite und 1,80m Höhe genau richtig. Auch der Rivian mit 180 kWh und cw-Wert 0,30 ist Blödsinn. Denn Aerodynamik, das wusste schon Enzo Ferrari, ist nur etwas für Leute, die keine Motoren bauen können.

MMM:

Man hat im LKW-Betreich schon auch auf NMC gesetzt, das geht wohl, wenn man eine gewisse Reserve zur Bruttokapazität setzt. Die Erfahrungen z.B. bei MAN (Lion Bus) sind besser als erwartet, auch wenn echte Felddaten noch rar sind – es fehlen einfach noch ein paar Jahre.
Mercedes setzt beim Actros 600 jetzt auf LFP, das wird natürlich auch seine Gründe haben – etwas weniger Kapazität, aber für die meisten Anwendungen dann trotzdem ausreichend, mit guter Haltbarkeitsprognose.
Also: NMC an sich muss kein Problem sein. Aber der Transfer von PKW-Technik in den LKW ist leichtsinnig. Das sieht man auch am Plaid-Antrieb, vor allem aber an der Konfiguration.
Wie man weiß, hat das Model S Plaid eine Peakleistung von 1020 PS = 750 kW, bei 3 Motoren also 250 kW peak je Motor.
Diese 3 Motoren sind auch im Semi, die Peakleistung damit schon überragend.
Nur ist es ein Motor, der den Semi im Standardbetrieb antreibt – erst wenn dessen Leistung nicht mehr ausreicht, schaltet man die beiden anderen Motoren zu – das hat wohl Effizienzgründe.
Ich weiß jetzt nicht, welcher Motor im Model S Plaid im Standardbetrieb aktiv ist, es könnte der eine vordere Motor oder die zwei an der Hinterachse sein, aber einerlei – sie laufen mit einem Bruchteil ihrer Peakleistung. Im Semi ist der eine Motor ständig in einem hohen Lastbereich unterwegs – der wird daher (falls er unverändert aus dem Model S übernommen wurde – niemals in die Nähe der Lebensdauer kommen, für die er im Model S ausgelegt wurde.
Und wenn man davon spricht, dass es „der Plaid-Motor“ ist, muss es ein Übernahmeteil sein – sonst ist es nicht mehr der Plaid-Motor.
Und natürlich kann man statt des einen Motors auch 2 oder 3 ständig einsetzen, aber darunter leidet die Effizienz – sonst hätte man das sicher von Anfang an getan.
Aber mal abwarten, wenn das Gerät in tatsächlicher Serien kommt, dann wird man auch mehr Erkenntnisse bekommen, wie es sich schläft, von solchen Dingen wie Zentralsitz einmal abgesehen.

Marc:

Beim Porsche Taycan erreichen oder unterbieten 80% der Fahrer den WLTP-Wert. So ist er designed.

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