Erste Tesla Cybertrucks ausgeliefert – mit einigen Überraschungen

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Daniel Krenzer
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Der US-amerikanische Elektroautobauer Tesla hat die ersten Fahrzeuge seines Cybertrucks ausgeliefert. Der umstrittene Pick-Up könnte für das Unternehmen zum Problem werden, berichtet das Handelsblatt. Auf jeden Fall ist der Cybertruck deutlich teurer als ursprünglich geplant – und es wird offenbar eine zusätzliche Version mit einem Range Extender angeboten, ohne dass darüber bislang Details bekanntgeworden wären, berichtet Teslamag.

Im texanischen Werk in Austin sind die ersten Fahrzeuge an ihre Besitzer übergeben worden, allerdings erfolgte die Übergabe offenbar für Tesla-Verhältnisse eher schlicht. Die Begeisterung bei Tesla über den Auslieferungsstart ist wohl eher verhalten, so zitiert das Handelsblatt Unternehmensbesitzer Elon Musk, der vor wenigen Wochen gesagt haben soll: „Wir haben uns mit dem Cybertruck unser eigenes Grab geschaufelt.“ Börsenexperten rechnen demnach mit einem negativen Tesla-Cashflow von mindestens anderthalb Jahren.

Anfang 2022 war durchgesickert, dass es offenbar eine ganze Reihe von mangelhaften Messwerten und Testergebnisse zum Cybertruck gegeben hat. Das ursprünglich angedachte Konzept ließ sich also nicht wie geplant umsetzen, einige mitunter kostspielige Anpassungen waren nötig. Ob der Cybertruck in Europa eine Zulassung erhalten kann, steht zudem noch in den Sternen – der attraktivste Markt für Pick-Ups ist aber ohnehin der US-amerikanische, wo diese Fahrzeugklasse die meistverkaufte überhaupt ist. Musk hatte bereits angekündigt, dass das Fahrzeug in Europa wohl nicht angeboten werden soll.

Nach der Auslieferung der ersten zehn Fahrzeuge dürfte einige Zeit vergehen, ehe die Massenproduktion des Cybertruck starten kann. Derzeit wird vom Jahr 2025 ausgegangen, bis die Probleme behoben sind. So kursieren Fotos von Prototypen, auf denen die ungewöhnliche Edelstahl-Karosserie große Spalten aufweist. Zudem hat der Cybertruck 800-Volt-Technik an Bord, damit die zur Geltung kommt, muss Tesla aber auch an der Ladeinfrastruktur teure Änderungen vornehmen. Das lohnt sich nur, wenn sehr viele der Fahrzeuge verkauft werden.

Preise deutlich höher als 2019 angekündigt

Teslamag berichtet zudem, dass die Cybertrucks nun deutlich teurer angeboten werden als ursprünglich. Ein Cybertruck koste nun „mindestens 60.990 Dollar statt 39.000 Dollar. Die für 69.000 Dollar vorgestellte Top-Version mit drei Motoren erhielt den Beinamen Cyberbeast und kostet 99.990 Dollar. Dazwischen gibt es eine Allrad-Variante für 79.990 Dollar, die einst 49.000 Dollar kosten sollte.“ Die Preise sind laut Tesla allerdings geschätzt – dass sie noch höher ausfallen, ist also nicht ausgeschlossen. Reservierungen für 250 Dollar seien indes wieder möglich.

Rätsel gibt derzeit noch eine nun zusätzlich offerierte Version mit Range Extender auf. Statt bis zu 340 Meilen (etwa 550 Kilometer) soll dieser bis zu 470 Meilen (etwa 750 Kilometer) mit einer Akkuladung zurücklegen können. Wie genau das technisch umgesetzt werden soll, ist derzeit noch nicht bekannt. Teslamag bezeichnet Gerüchte, es könnte sich um einen V6-Generator handeln, für dein reinen E-Auto-Bauer als unwahrscheinlich und geht eher von zusätzlichen Akkupacks wie unter der Ladefläche oder statt des Frunks aus.

Quelle: Handelsblatt – „Tesla liefert erste Cybertrucks aus“; Teslamag – „Daten nach der Show: Tesla nennt neue Preise für Cybertruck, Überraschung bei Reichweite“

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Daniel Krenzer

Daniel Krenzer

Daniel Krenzer ist als studierter Verkehrsgeograf und gelernter Redakteur seit mehr als zehn Jahren auch als journalistischer Autotester mit Fokus auf alternative Antriebe aktiv und hat sich zudem 2022 zum IHK-zertifizierten Berater für E-Mobilität und alternative Antriebe ausbilden lassen.

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