Tesla Autopilot: Zwischen Fortschritt und Kontroverse

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Sebastian Henßler
Sebastian Henßler
  —  Lesedauer 3 min

Die Debatte um Teslas Autopilot-Technologie hat in jüngster Zeit an Intensität gewonnen. Zwei bevorstehende Gerichtsverfahren könnten entscheidend sein, um festzustellen, ob die Technologie für tödliche Unfälle verantwortlich ist und ob Tesla dafür haftbar gemacht werden kann. Während Tesla betont, dass der Autopilot sicher ist, solange er ordnungsgemäß überwacht wird, sehen die Kläger das anders.

Im ersten Fall, der im September in Kalifornien verhandelt wird, kam ein Tesla Model 3 2019 von einer Straße bei Los Angeles ab, kollidierte mit einer Palme und ging in Flammen auf. Der Fahrer verlor dabei sein Leben, während zwei Passagiere schwer verletzt wurden. Die Hinterbliebenen des Fahrers und die verletzten Passagiere behaupten, dass Tesla sich der Mängel des Autopiloten bewusst war.

Ein weiterer Fall in Florida, der im Oktober verhandelt wird, befasst sich mit einem Tesla Model 3, das ebenfalls 2019 unter einen Lastwagen geriet, wobei der Fahrer ums Leben kam. Die Witwe des Fahrers behauptet, dass der Autopilot nicht eingegriffen hat, um den Unfall zu verhindern.

Tesla verteidigt seine Technologie

Trotz der Vorwürfe betont Tesla, dass die Fahrer stets die Kontrolle über das Fahrzeug behalten sollten. Das Unternehmen stellt klar, dass es derzeit keine vollständig autonomen Fahrzeuge auf den Straßen gibt. „Es gibt heute keine selbstfahrenden Autos auf den Straßen“, betonte Tesla in einer Stellungnahme.

Elon Musk, der CEO von Tesla, hat den Autopiloten wiederholt gelobt. Doch die Frage bleibt: Was wussten Musk und andere Führungskräfte bei Tesla wirklich über die Fähigkeiten des Autopiloten?

Die Bedeutung für Tesla und die Anleger

Die Ergebnisse dieser Gerichtsverfahren könnten weitreichende Auswirkungen auf Tesla haben. Ein negatives Urteil könnte das Vertrauen der Kunden in die Technologie erschüttern und sich auf den Absatz der Software auswirken, die bis zu 15.000 Dollar pro Fahrzeug kosten kann. Ferner könnte ein solches Urteil auch den Börsenwert von Tesla beeinflussen.

Die US-Verkehrsbehörde NHTSA hat ebenfalls Interesse an Teslas Autopilot gezeigt und das Unternehmen aufgefordert, Fragen zur Technologie zu beantworten. Die Behörde möchte auch wissen, wie Tesla die Software modifiziert hat, um es den Fahrern zu ermöglichen, die Hände länger vom Lenkrad zu nehmen.

Für Elon Musk sind diese Verfahren mehr als nur rechtliche Auseinandersetzungen. Sie sind ein Test für die Glaubwürdigkeit seiner technologischen Visionen und könnten entscheidend für die Zukunft von Tesla sein.

Vergangene Verfahren und Teslas Position

Es ist nicht das erste Mal, dass Tesla wegen seines Autopiloten vor Gericht steht. In der Vergangenheit ging es jedoch um Verletzungen und nicht um Todesfälle. Im April gewann Tesla einen Prozess in Los Angeles, bei dem es um einen Unfall mit einem Model S ging. Das Unternehmen argumentierte, dass die Technologie, obwohl sie als „Autopilot“ und „Full Self-Driving“ bezeichnet wird, vom Fahrer überwacht werden muss. Das Gericht stimmte dieser Ansicht zu und entschied, dass die Fahrer für ihre Unachtsamkeit verantwortlich sind.

Quelle: Manager-Magazin – Tesla wegen Todesfällen mit Autopilot erstmals vor Gericht

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Sebastian Henßler

Sebastian Henßler

Sebastian Henßler hat Elektroauto-News.net im Juni 2016 übernommen und veröffentlicht seitdem interessante Nachrichten und Hintergrundberichte rund um die Elektromobilität. Vor allem stehen hierbei batterieelektrische PKW im Fokus, aber auch andere alternative Antriebe werden betrachtet.
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Marc:

Umso schlimmer, dass Tesla mal wieder beim Thema FSD vor dem Nichts steht und komplett neu anfangen muss. Lernen wollten sie allerdings schon vor acht Jahren von sämtlichen fahrenden Tesla. Es wurde ein Datenzentrum gegründet und es sollte die Software ständig aus Erfahrungen der Flotte lernen. Hat aber offenbar mal gar nicht geklappt.

Zudem übersiehst du, dass der FSD, wenn er seinem Namen gerecht werden soll, Zulassungen braucht. Da wären von der NHTSA genehmigte Tests der einige Weg. Sie haben aber nichts beantragt.

Diese Genehmigungen erfolgen schrittweise. Erst musst du mal ein Jahr unter NHTSA Aufsicht auf abgesperrten Gelände fahren. Dann erst geht es mit Sicherheitsfahrer in den öffentlichen Verkehr usw.. Bis zur höchsten Stufe in der Genehmigungssystematik braucht man fünf Jahre, wenn alles ohne Incidents verläuft. Waymo und Cruise sind durch alle Instanzen durch: Denn sie dürfen 24/7 kommerzielle Taxidienste ohne Fahrer in San Francisco anbieten. Also im öffentlichen Raum, höchste typologische Schwierigkeit, auch nachts, kein Sicherheitsfahrer, normale Fahrgäste.

Wenn Tesla jetzt anfangen würde, Genehmigungen zu beantragen, wären sie mit dem Stand sofort wieder raus. Ich weiß nicht, wie lange Tesla glaubt zu brauchen, bis der Wagen nicht mehr nach 20 Minuten in den Gegenverkehr fährt. Sagen wir ein Jahr, bis sie beantragen können. Würde ihre Software und Hardware dann fehlerfreie Fahrten gewährleisten, wären sie etwa 2030 auf dem Stand, wo Waymo und Cruise jetzt sind.

Marc:

Es gibt in Deutschland sehr gute Statistiken darüber, es ist 1 Toter auf eine Milliarde Kilometer. Der Tesla ist 15 km gekommen bis er das erste Mal in den Gegenverkehr fahren wollte…

Gastschreiber:

Ich :) wollte damit auf Deine Frage antworten. Ich kenne das Video nicht. Interessiert mich auch nicht, da meine eigenen Erfahrungen für mich Tesla mit seinem Bedien- und Assistenzkonzept zu einem der unsichersten Autos gehört. Liegt eindeutig auch an mir, aber solange Tesla es nicht schafft, dass ich mich spontan in das Auto setzen kann und ich meine Basics mit wenig Ablenkung bedienen kann, werden diese unkomfortablen Klapperkisten nichts für mich sein.

Fjotta:

Kennen Sie die Anzahl Todesfälle durch Unfälle mit Beteiligung von Audis, BMWs und Mercedes PKWs? Wenn ja, würden Sie keinen solchen Unsinn schreiben.

Fjotta:

(1) Autopilot ist nicht FSD. Keine Zeile Code.

(2) Die gezeigte V12 ist die erste komplett selbstlernende FSD Version. Also ein Fahrschüler. So wurde sie auch vorgestellt. Muss man nur halt auch gewillt (oder in der Lage) sein, zu verstehen. Doch der Fahrschüler wird schnell lernen, Sie werden überrascht sein.

(3) Der alte Autopilot (2016!) ist ein Fahrassistent, der daher per Definition keine Unfälle verursachen, sondern diese nur verhindern kann. Hat Euro ENCAP auch so gesehen und 5 Sterne vergeben. Im Detail übrigens die höchste Bewertung aller
PKW bisher. Mal drüber nachdenken. Vielleicht fällt dann ja der Groschen.

(4) usw. usf., halt immer das Selbe…gähn!

Fjotta:

Sie weigern sich hartnäckig, Entwicklungen zu verstehen. Dabei ist unsere ganze Geschichte, also die des Universums und auch die Ihres Lebens, die von Entwicklungen. Verstehen Sie? Nichts ist morgen wie es heute ist.
Und die Situation mit den Ampeln hat Herr Musk sogar live erklärt. Haben Sie nicht zugehört? Gehört das zu Ihrer Verweigerungshaltung dazu? Sorry, klingt aggressiv, aber zu viel mehr Worten drumrum hatte ich gerade keine Lust.
Mann, mann, mann.

Marc:

So eng sehe ich das nicht. Ich finde es schon wichtig, im Verkehr mitzuschwimmen. BMW hat ja sogar die Möglichkeit, je nach Tempobereich drei verschiedene Tempo-Aufschläge vorzudefinieren. eins auch im höheren Tempobereich, wo Teslas Assistenzsysteme schon lange nicht mehr funktionieren, Das Problem bei den Tesla, die nicht an Stopschildern anhalten, ist ja als solches von Musk erkannt worden. Der sagt, dass man daran arbeiten muss. Denn sie halten auch dann nicht, wenn sie halten sollten, also wenn Querverkehr kommt.

Marc:

There is no such thing as „Selbstfahren“ bei unseren Freunden von Tesla. Sondern das ist alles Level 2. Das gemeingefährliche ist, dass Leute wie Musk und du so tun als ob es mehr wäre. Das verleitet Andere dazu, das wie Level 3 zu nutzen. Und deshalb passieren immer wieder diese Unfälle und immer nur mit Teslas.

Dabei sind sie uneinholbar hinten gegenüber dem Standard der führenden Companies beim autonomen Fahren. Die üben natürlich Einfluss auf die Zulassungsrichtlinien aus. Denn wenn ihre Technik und Sensorik die Sicherheit garantiert, die erforderlich ist, wird sich das in den Kriterien für zukünftige Zulassungen wiederfinden.

Ein kamerabasiertes System wäre aber sowieso nicht zulassungsfähig. Kameras können optischen Täuschungen aufsitzen. Zumindest das hat Tesla reichlich bewiesen.Wer kennt nicht das Video vom quer auf der Straße liegenden Semi mit weißem Aufbau, den der heranrasende Tesla für den Himmel hält?

Tom62:

Ich kann nur für mich sprechen…
ACC & AP haben seine Tücken, meines Erachtens ist T aber auf dem richtigen Weg, die Zukunft wird’s zeigen…

heinr:

diejenigen die (heute) der Technologie alzusehr vertrauern werden halt sterben,
nicht nur in Teslas.
Darwinismus…

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