Svolt setzt auf Diversifikation in unsicheren Zeiten

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Sebastian Henßler
Sebastian Henßler
  —  Lesedauer 2 min

Svolt Europe hat seine vertriebliche Ausrichtung erweitert und seine Standortstrategie angepasst, um auf die aktuellen Herausforderungen des Automobilmarkts zu reagieren. Der Markt erlebt starke Schwankungen, vor allem durch die Umstellung auf Elektromobilität. Kai-Uwe Wollenhaupt, Präsident von Svolt Europe, betont, dass diese Veränderungen drastische Anpassungen bei Automobilherstellern notwendig machen. Zusätzlich zu einer bereits geringen Planungssicherheit ist ein bedeutendes Kundenprojekt gescheitert. Zudem beeinflussen Diskussionen über das Verbrenner-Aus in der EU die Lokalisierungsbemühungen negativ.

Um diesen Marktschwankungen zu begegnen, hat Svolt Europe beschlossen, den geplanten Standort in Lauchhammer, Brandenburg, nicht umzusetzen. Der Standort in Heusweiler, Saarland, bleibt hingegen im Plan. Die schlüsselfertige Übergabe dieses Standorts ist für den 1. Juli 2024 vorgesehen. Wollenhaupt dankte den lokalen und regionalen Unterstützern sowie seinen Kollegen für ihr Engagement. Trotz der Herausforderungen bekräftigte er das starke Engagement von Svolt in Europa und die Nutzung aller Möglichkeiten, um gemeinsam mit Kunden und Partnern positive wirtschaftliche und ökologische Impulse zu setzen.

Für den Standort in Überherrn, Saarland, gibt es derzeit keine Veränderungen. Der Gemeinderat Überherrn hat den Satzungsbeschluss zur Genehmigung an das zuständige Ministerium weitergeleitet. Allerdings ist noch kein Baurecht geschaffen, und es wurden bereits Klagen gegen das Bauvorhaben angekündigt, sobald dieses Recht besteht. Die finale Rechtssicherheit, eine wesentliche Voraussetzung für die Planung, ist somit noch unklar. Der nächste Schritt nach der Rechtssicherheit ist die Wirtschaftlichkeitsprüfung, was noch einige Zeit in Anspruch nehmen wird.

Neben dem Vertrieb von individualisierten Batteriesystemen für Elektroautos wird Svolt Europe künftig auch standardisierte Batterien und deren Systeme vertreiben, die einfacher skalierbar und schneller umsetzbar sind. Diese Erweiterung umfasst Antriebsbatterien für Nutzfahrzeuge, stationäre Energiespeichersysteme (ESS) und Anwendungen im Non-Automotive-Bereich. Durch diese strategische Ausrichtung möchte Svolt Europe eine höhere Resilienz und Zukunftsfähigkeit sichern. Das Ziel ist, die hohe Nachfrage nach Energiespeicherlösungen jenseits des Pkw-Sektors agiler zu bedienen. Das starke internationale Netzwerk von Svolt soll eine schnelle Umsetzung dieser Projekte garantieren.

Wollenhaupt betont, dass technologische Innovationen weiterhin das Fundament der Svolt-Strategie seien. In den letzten Jahren wurden erhebliche Investitionen in die Forschung und Entwicklung neuer Batterietechnologien getätigt, die nun verstärkt in den Non-Automotive-Bereich fließen sollen. Trotz der neuen Ausrichtung bleibt Svolt Europe den Herstellern von Elektroautos als Zielkunden treu. Die neuen Kapazitäten sollen jedoch auch den Vertrieb von ESS-Lösungen in Europa stärken.

Svolt Europe versteht sich weiterhin als Innovationspartner der Automobilindustrie. Die aktuelle Marktsituation macht jedoch eine Diversifikation notwendig, um die wirtschaftliche Zukunft mittelfristig zu sichern.
Quelle: Svolt – Pressemitteilung per Mail

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Sebastian Henßler

Sebastian Henßler

Sebastian Henßler hat Elektroauto-News.net im Juni 2016 übernommen und veröffentlicht seitdem interessante Nachrichten und Hintergrundberichte rund um die Elektromobilität. Vor allem stehen hierbei batterieelektrische PKW im Fokus, aber auch andere alternative Antriebe werden betrachtet.

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MMM:

Unfug.
Die Planung wurde aufgegeben, da die Fabrik aktuell nicht benötigt wird.
Die war nämlich zur Belieferung eines Kunden gedacht, der jetzt nicht beliefert werden will.
Folglich gibt es aktuell nichts, was diesen Standort erfordert.

Ob ich aber eine Batteriefabrik an einem Standort planen würde, an dem – unabhängig davon, wer die größten Verbraucher tatsächlich sind – die Wasserknappheit immer wieder für Diskussionen sorgt, steht auf einem anderen Blatt.
Hauptgrund war ja die vorhandene Infrastruktur des ehemaligen Vetras-Werkes, nicht die Lokalität an sich.

Robert:

“ Svolt Europe beschlossen, den geplanten Standort in Lauchhammer, Brandenburg, nicht umzusetzen. “ na wenn das kein großartiger Erfolg für die Demonstrationene in Grünheide gegen Tesla ist. Gratulation zur Vernichtung von Arbeitsplätzen bevor sie enstanden sind, bin mir sicher was auch weitere Firmen ihre geplanten Investitionen in Brandenburg jetzt überdenken werden, wenn sie mit terroranschlägen rechnen müssen und einer Bevölkerung die keinerlei Veränderung wollen, sogar positive sind unerwünscht, dazu noch die unerträgliche Monsterbürokratie in Deutschland

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