Stellantis-Chef Tavares: „Europa ist nicht bereit für den Wandel“

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Stellantis

Felix Katz
Felix Katz
  —  Lesedauer 7 min

Der Stellantis-Chef Carlos Tavares macht sich Sorgen um die Zukunft der europäischen Autoindustrie. In einem Interview warnt er einmal mehr davor, dass Europa nicht ausreichend auf den Elektromobilitätswandel vorbereitet sei und spricht von weitreichenden Folgen. Trotz seiner pessimistischen Prognosen kündigt er aber die Einführung neuer, bezahlbarer Elektroautos an.

Carlos Tavares ist Vorstandsvorsitzender und Geschäftsführer von Stellantis. Unter seiner Führung soll sich der Autokonzern darauf konzentrieren, saubere, sichere und erschwingliche Mobilität anzubieten und sich gleichzeitig rasch in ein Mobilitätstechnologieunternehmen zu transformieren. Im Rahmen der Strategie „Dare Forward 2030“ möchte Stellantis als erstes Unternehmen der Branche bis 2038 eine neutrale CO2-Bilanz erreichen.

Trotz ihres Mitwirkens am Mobilitätswandel kritisiert der CEO die EU-Kommission: „Die EU-Kommission hat sich für eine sehr kostspielige Technologie entschieden: die E-Mobilität, die sich nur einige Kundinnen und Kunden leisten können“, sagt er in einem Interview mit dem Spiegel. Diese mit strengen Regularien durchzudrücken, werde „gewaltige Folgen“ haben. Tavares zählt zu den europäischen Automanagern, die sich stets gegen eine ausschließliche Fokussierung auf den Elektroantrieb aussprachen. Stattdessen plädierte er für eine „technologieoffene“ Erkundung neuer umweltfreundlicher Antriebsformen.

Die Transformation führe wiederum zu hohen Kosten für die Autohersteller, die Schwierigkeiten hätten, sowohl bezahlbare Fahrzeuge anzubieten als auch ihre Profitabilität zu sichern. Er warnt vor möglichen schwerwiegenden Konsequenzen, falls diese Herausforderungen nicht bewältigt werden können. Tavares sieht die gesamte Automobilbranche an einem kritischen Punkt, an dem festgefahrene Dogmen mit der Realität kollidieren würden. Er weist darauf hin, dass Elektroautos in der Produktion erheblich teurer seien als Verbrenner. Tavares sieht sich und Stellantis dennoch in einer guten Position: „Es wird Überlebende geben, und Stellantis wird dazugehören, inklusive Opel. Das liegt daran, dass wir unsere Kostenbasis radikal gesenkt haben“, erklärt er im Interview weiter.

Dass preiswerte E-Autos nicht nur außerhalb Europas produziert werden können, zeigt das Beispiel des elektrischen Citroën ë-C3. Dieser wird in der Slowakei produziert und werde 2024 ab unter 25.000 Euro zu haben sein, verspricht der Hersteller | Bild: Stellantis

Auf die Frage, wie europäische Autobauer im Wettbewerb bestehen können, betont Tavares die Notwendigkeit, die Kostenstrukturen an die chinesischen Wettbewerber anzupassen. Er erkennt an, dass China in der Elektromobilität führend ist, fordert jedoch eine entschlossene Reaktion, um diese Lücke zu schließen. Er widerspricht der Behauptung, dass preiswerte E-Autos nur außerhalb Europas produziert werden können, indem er das Beispiel des neuen elektrischen Citroën ë-C3 anführt. Dieser werde zu wettbewerbsfähigen Preisen in der Slowakei produziert. Stellantis sei wandlungsfähig genug, sich der Transformation anzupassen, allerdings wirft er Europa vor, nicht ausreichend auf den bevorstehenden Wandel vorbereitet zu sein. Dabei findet er im Spiegel-Interview deutliche Worte: „Das Problem ist: Europa ist nicht bereit für den Wandel. Europa täuscht nur vor, die Transformation zu wollen.“

Tavares kritisiert sowohl die Politik als auch die Bürger und fordert mehr Bereitschaft zur Veränderung, einschließlich des Lernens neuer Fähigkeiten und der Anpassung an neue Technologien. „Die Bürger wollen Veränderungen nur, solange sie die Konsequenzen nicht tragen müssen. (…) Wenn die Leute Angst haben, gehen sie auf die Straße und demonstrieren. Und wie reagiert die Politik? Sie versucht, die Bürger mit Subventionen und Kaufprämien zu beruhigen – auf Kosten des Staatsbudgets. Aber das wird nicht ausreichen. Die Menschen müssen bereit sein, neue Jobs und andere Technologien zu erlernen“, ist er der Meinung.

Veränderungen sollten als Chancen betrachtet werden

In Bezug auf den Wandel in der Automobilindustrie sei also ein neues Denken notwendig. Veränderungen sollten als Chancen betrachtet werden, der Umgang damit müsse entspannter ablaufen. Auf die Frage nach dem scheinbaren Widerspruch zwischen seiner Forderung nach Mut zum Wandel und der Kritik an der E-Wende der EU erklärt Tavares, dass Stellantis Veränderungen als Gelegenheit zum Erfolg betrachte, hierfür jedoch die richtigen Bedingungen benötig.

Die Politik lasse einige Fragen unbeantwortet – etwa die der Herkunft erneuerbarer Energie für das Laden von E-Fahrzeugen und die der drastischen Reduzierung der CO₂-Emissionen der 1,4 Milliarden Verbrennungsfahrzeuge, die aktuell weltweit unterwegs sind. Er warnt davor, teure E-Autos nur an eine begrenzte Zahl von wohlhabenden Menschen zu verkaufen. Dies hätte nur eine limitierte Auswirkung auf die Erderwärmung. Dauerhafte Subventionen kritisiert er zudem als ineffektiven Weg zur Rettung des Klimas und der Erde.

Stellantis-Chef Tavares: "Europa ist nicht bereit für den Wandel"
Laut Tavares lasse die Politik bisweilen einige Fragen unbeantwortet – etwa die der Herkunft erneuerbarer Energie für das Laden von E-Fahrzeugen und die der drastischen Reduzierung der CO₂-Emissionen der aktuellen Verbrennungsfahrzeuge weltweit | Bild: Stellantis

Tavares wehrt sich gegen das Neuzulassungsverbot der EU für Verbrenner ab 2035. Und trotzdem verspricht Stellantis, ab 2030 in Europa nur noch E-Autos zu verkaufen. Laut des Managers würden solche Verbote die hart arbeitende Mittelklasse schädigen, die erschwingliche Autos benötigt. „Wer die Menschen in immer mehr Bereichen davon abhält, ihre Autos zu benutzen, weil sie keinen Verbrenner mehr fahren dürfen und sich ein E-Auto nicht leisten können, beraubt sie ihres Rechts auf freie, individuelle Mobilität. Damit riskiert man Revolten unter anderem in Frankreich, Portugal und Deutschland“, argumentiert Tavares.

Als Lösung schlägt Tavares einen dualen Ansatz vor: die Verbesserung der CO₂-Bilanz durch bezahlbare Mild-Hybridantriebe für die Mittelklasse und gleichzeitig eine schrittweise Erhöhung der E-Auto-Quoten. Er betont, dass dieser Ansatz die gesellschaftlichen Kosten der Transformation reduzieren und die Industrie schützen würde. Die Frage nach einer beschleunigten Technologiewende und einer stärkeren Förderung von E-Autos wird von Tavares mit dem Hinweis auf die Konkurrenzfähigkeit zu chinesischen Wettbewerbern und den damit verbundenen Kosten für die Gesellschaft abgelehnt. Er hebt hervor, dass die Europäer bereit sein müssten, die Konsequenzen zu tragen, wenn sie mit den Preisen der chinesischen E-Autos konkurrieren wollen.

China hat zehn Jahre Vorsprung

Die Chinesen hätten zehn Jahre früher mit der E-Mobilität begonnen und sich umfassender um Technologie und Rohstoffbeschaffung gekümmert, merkt Tavares an. Er kritisiert die europäische Politik auch dafür, ihre Industrie in einen Wettbewerb mit China zu drängen, ohne ausreichende Unterstützung zu bieten. Die Überlegung der EU-Kommission, Importzölle auf chinesische Autos zu erheben, lehnt der CEO ab. Er plädiert dafür, auf Subventionen und Protektionismus zu verzichten und stattdessen seine Mitarbeiter auf einen harten globalen Wettbewerb vorzubereiten.

Tavares warnt vor den schwerwiegenden Folgen einer Abschottung Europas, darunter höhere Preise für Elektroautos, eine ansteigende Inflation, wirtschaftliche Probleme für europäische Hersteller und die Gefährdung der sozialen Stabilität. Er argumentiert dafür, den globalen Wettbewerb zu akzeptieren, aber die europäischen Hersteller nicht ausschließlich in Bereichen konkurrieren zu lassen, in denen die chinesische Konkurrenz besonders stark ist.

Stellantis-Chef Tavares: "Europa ist nicht bereit für den Wandel"
Stellantis beteiligt sich seit neustem am chinesischen E-Auto-Hersteller Leapmotor: Es brauche einen Partner aus China, um erschwingliche Elektroautos in Europa anzubieten, erklärt der Stellantis-CEO | Bild: Stellantis

In Bezug auf die Investition von 1,5 Milliarden Euro in das chinesische Elektroauto-Start-up Leapmotor erklärt Tavares, dass dies eine Anpassung der Chinastrategie von Stellantis sei: „Wenn wir als Stellantis als Gewinner aus der Transformation hervorgehen wollen, können wir auf den größten Automarkt der Welt aber nicht verzichten. Deshalb korrigieren wir unsere Strategie mit dem Einstieg bei Leapmotor.“ Tavares betont dabei, dass dies keineswegs als Übergang zum „Feind“ zu verstehen sei, sondern vielmehr als agile Anpassung an die Herausforderungen des chinesischen Marktes. Leapmotor gehört laut Stellantis-Chef zu den wenigen Start-ups, die sowohl den Absatz als auch die Profitabilität steigern können, was ihn zuversichtlich in die Zukunft des Unternehmens blicken lasse.

Es brauche einen Partner aus China, um erschwingliche Elektroautos in Europa anzubieten, erklärt Tavares die Doppelstrategie von Stellantis. Einerseits werden Autos von Leapmotor mit einem Kostenvorteil nach Europa verkauft. Andererseits bietet Stellantis mit der Marke Citroën eigene Elektroautos zu vernünftigen Preisen an – etwa den neuen Citroen ë-C3, der ab Frühjahr 2024 für rund 23.000 Euro zu haben sein wird. Dies soll sicherstellen, dass Stellantis vom Opfer zum Profiteur der chinesischen Offensive wird, fügt der Manager hinzu.

Quellen: Spiegel – „Damit riskiert man Revolten in Frankreich, Portugal und Deutschland“ / Automobil Industrie – Stellantis-Chef Tavares hält billige E-Autos aus Europa für unrealistisch / Handelsblatt – Stellantis verlässt Autoherstellerverband Acea

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Felix Katz

Felix Katz

Felix Katz liebt alles, was vier Räder und einen oder gleich mehrere Motoren hat. Nicht nur Verbrenner, sondern vor allem Elektroautos haben es ihm angetan. Als freiberuflicher Autojournalist stromert er nicht nur fast jeden Tag umher, sondern arbeitet seit über zehn Jahren für viele renommierte (Fach-)Medien und begleitet den Mobilitätswandel seit Tag eins mit.
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Traveller:

Auch die E-Autos erfüllen oftmals die Grenzwerte nicht, da die meisten mit „sauberem“ Kohlestrom geladen werden! Die Verherrlichung von E-Autos nervt einfach. Wer denkt, das die E-Autos die Lösung sind, der sollte sich mal schlau machen und erkennen, das sie die Energiewende behindern und ausbremsen, anstatt diese voranzutreiben. Die Förderung von diesen Fahrzeugen war der größte Blödsinn. Das Geld hätte man besser investieren können, z.B. in ÖPNV.

Norbert Sele:

Die Aussage: „Stattdessen plädierte er für eine „technologieoffene“ Erkundung neuer umweltfreundlicher Antriebsformen“ betrachte ich als ausrede, für CEO’s von Autoherstellern, die den Moment, sich mit dem Elektroantrieb zu beschäftigen und entsprechende Ingenieure mit Lösungen zu beauftragen vor 10 Jahren verpasst haben.

Reiner:

Ihr könnt denken und schreiben was ihr wollt.
Die Realität sieht anders aus

Schleppende Nachfrage nach E-Autos
Die derzeit eher schlechte Stimmung im Autohandel setzt sich aus mehreren Faktoren zusammen, wie die Marktbeobachter betonen. Neben dem Aus für die Förderung gewerblich zugelassener E-Fahrzeuge hat sich die Nachfrage von Privatpersonen nach Stromern ebenfalls merklich abgekühlt. Der Befragung zufolge waren zuletzt nur zehn Prozent der Verkäufe an Privatpersonen batterieelektrische Autos (BEV) und elf Prozent Plug-in-Hybride (PHEV). 
Hinzu kommt: Wenn sich ein Kunde für ein E-Auto interessiert, dann sorgt dieser bei 78 Prozent der befragten Händler für einen erhöhten Beratungsaufwand. „In Zeiten ohnehin umfangreicher Verwaltungstätigkeiten der Verkäufer ist das nicht leicht zu schultern“, so die DAT. Gebrauchte E-Autos könnten zwei Drittel der Autohäuser nur mit starken Nachlässen verkaufen.
Mehrheit für Technologieoffenheit 
Eindeutig ist die Meinung der Branche zu den aktuellen politischen Weichenstellungen bei den Fahrzeugantrieben. 89 Prozent gaben zu Protokoll, sie könnten dem gewollten Technologiewandel nichts abgewinnen. Demgegenüber halten nur acht Prozent die Fokussierung allein auf batterieelektrische Antriebe für richtig und wichtig. Der Rest wollte oder konnte sich bei dem Thema nicht festlegen.

Reiner:

Ihr könnt denken was ihr wollt
Die Realität sieht anders aus

Schleppende Nachfrage nach E-Autos
Die derzeit eher schlechte Stimmung im Autohandel setzt sich aus mehreren Faktoren zusammen, wie die Marktbeobachter betonen. Neben dem Aus für die Förderung gewerblich zugelassener E-Fahrzeuge hat sich die Nachfrage von Privatpersonen nach Stromern ebenfalls merklich abgekühlt. Der Befragung zufolge waren zuletzt nur zehn Prozent der Verkäufe an Privatpersonen batterieelektrische Autos (BEV) und elf Prozent Plug-in-Hybride (PHEV). 
Hinzu kommt: Wenn sich ein Kunde für ein E-Auto interessiert, dann sorgt dieser bei 78 Prozent der befragten Händler für einen erhöhten Beratungsaufwand. „In Zeiten ohnehin umfangreicher Verwaltungstätigkeiten der Verkäufer ist das nicht leicht zu schultern“, so die DAT. Gebrauchte E-Autos könnten zwei Drittel der Autohäuser nur mit starken Nachlässen verkaufen.
Mehrheit für Technologieoffenheit 
Eindeutig ist die Meinung der Branche zu den aktuellen politischen Weichenstellungen bei den Fahrzeugantrieben. 89 Prozent gaben zu Protokoll, sie könnten dem gewollten Technologiewandel nichts abgewinnen. Demgegenüber halten nur acht Prozent die Fokussierung allein auf batterieelektrische Antriebe für richtig und wichtig. Der Rest wollte oder konnte sich bei dem Thema nicht festlegen.

Reiner:

Ihr könnt denken und schreiben was ihr wollt, aber die Realität sind anders aus

Schleppende Nachfrage nach E-Autos
Die derzeit eher schlechte Stimmung im Autohandel setzt sich aus mehreren Faktoren zusammen, wie die Marktbeobachter betonen. Neben dem Aus für die Förderung gewerblich zugelassener E-Fahrzeuge hat sich die Nachfrage von Privatpersonen nach Stromern ebenfalls merklich abgekühlt. Der Befragung zufolge waren zuletzt nur zehn Prozent der Verkäufe an Privatpersonen batterieelektrische Autos (BEV) und elf Prozent Plug-in-Hybride (PHEV). 
Hinzu kommt: Wenn sich ein Kunde für ein E-Auto interessiert, dann sorgt dieser bei 78 Prozent der befragten Händler für einen erhöhten Beratungsaufwand. „In Zeiten ohnehin umfangreicher Verwaltungstätigkeiten der Verkäufer ist das nicht leicht zu schultern“, so die DAT. Gebrauchte E-Autos könnten zwei Drittel der Autohäuser nur mit starken Nachlässen verkaufen.
Mehrheit für Technologieoffenheit 
Eindeutig ist die Meinung der Branche zu den aktuellen politischen Weichenstellungen bei den Fahrzeugantrieben. 89 Prozent gaben zu Protokoll, sie könnten dem gewollten Technologiewandel nichts abgewinnen. Demgegenüber halten nur acht Prozent die Fokussierung allein auf batterieelektrische Antriebe für richtig und wichtig. Der Rest wollte oder konnte sich bei dem Thema nicht festlegen.

So schaut’s aus
Träumt weiter

Dr. Gerd Pout:

Erinnert mich an meine Jahre an der Uni als Doktorand u. Postdoktorand auf befristeten Stellen. Die lieben Kollegen gingen meist „fest“ von Verlängerungen aus, mindestens von ein paar. Und wenn dann mal nicht verlängert (etwa weil kein Geld da oder der Chef das Vertrauen in den Kandidaten verloren hatte / sich alles zu lange hinzog), dann war das Zähneklappern oder Maulen groß. Man, man:(

Olaf Reisch:

VW entlässt keine Mitarbeiter oder -innen.
Einige befristet Beschäftigte erhalten keine Verlängerung. Deswegen befristet man ja auch.

Matthias Geiger:

Stellantis mach die Augen auf. In Europa wurde versäumt frühzeitig die Wertschöpfungsketten zu sichern insbesondere die Batteriefertigung. Ein E-Auto hat wesentlich weniger Teile und ist deutlich einfacher zu bauen. Für Stellantis habe ich Hoffnung, da sie die Software mehr oder weniger im Griff haben. Wenn sie jetzt noch die E-Autos mit anständigen Batterien ausstatten und die Preise um 20-30 % senken sind sie mit dabei. VW steht da viel schlechter da. Die Europäer dürfen sich nicht verzetteln und die Mild-Hybrid, E-Fuel, Hybrid Diskussion im PKW Bereich weiter führen. VW muss jetzt schon Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter entlassen. Die Europäische Autobauer müssen deutlich schlanker werden, sich auf E-Autos konzentrieren und sich von der Cash – Cow Verbrenner verabschieden.

Reiner:

Ja da hast du natürlich recht, aber dass betrifft nur die Hersteller. Genau deswegen bieten die Hersteller auch immer weniger Fahrzeuge an mit vernünftigen und attraktiven Verbrennungsmaschinen um die Verbraucher zu ködern um ein E – Auto zu erwerben. Für mich wird sich das rächen, der Verbraucher wird sich umschauen, wo er für sich das beste Antriebskonzept bekommen kann, danach entscheidet er sich für die Marke. Was wird mit den Kunden sein, die kein Eigenheim besitzen oder Familien die sich nur ein Fahrzeug leisten können. Die werden sich für ihr zusammengespartes Geld das Fahrzeug kaufen mit dem besten Nutz und Mehrwert und das ist nicht das E – Auto.
Sollten die Hersteller weiterhin bewusst die Verbrennungsmaschinen reduzieren, wird der Gebrauchtwagenmarkt explodieren und man wundert sich warum man keine Neuwagen vermarkten kann. Da lobe ich mir die Marke Mazda die offen ist für alle Antriebskonzepte die vor kurzen den CX60 mit einem komplett neu entwickelten Diesel Reihensechszylinder eingeführt haben der mit einem 48V Mild Hybrid System den Verbrenner unterstützt.
Kein Stecker was die Kabelinfrastruktur belastet.
Kein Kohlestrom was zusätzlich benötigt wird um die Energie für E – Autos zu erzeugen. Lade dein E – Auto doch mal Abends in München für den nächsten Tag wieder auf. Wo denkst du den wo diese Energie herkommt, aus fossilen Brennstoffen.
Und sollte die Regierung versuchen weiterhin mit allen Mitteln nur das eine Antriebskonzept durchboxen zu wollen, dann schauen wir uns mal die nächste Bundestagswahl an.

Melvin:

Sehe ich vollkommen anders. Der Wandel hin zur Elektromobilität ist längst beschlossene Sache, das Verbot von Verbrenner-Neuzulassungen (!) in 2035 untermauert dieses Ziel nur durch klare Rahmenbedingungen.
Dass „erschwingliche“ oder billige Autos meist mit chinesischer Unterstützung entstehen, zumindest auf Komponentenebene, um dann in europäischen Billiglohnländern montiert zu werden, ist ja schon lange kein Geheimnis und garantiert kein e-Auto-Problem.

Interessanter finde ich Tavares folgende Aussage:

„Wer die Menschen in immer mehr Bereichen davon abhält, ihre Autos zu benutzen, weil sie keinen Verbrenner mehr fahren dürfen und sich ein E-Auto nicht leisten können, beraubt sie ihres Rechts auf freie, individuelle Mobilität.

Das ist halt einfach so viel Quatsch, wie es nur sein kann. Niemandem wird verboten, seinen Verbrenner weiterzufahren.
Es wird lediglich verboten, neue in Verkehr zu bringen. Man kann immer noch seinen alten Stinker weiterfahren oder gebraucht dann immer noch Verbrenner Baujahr 2034 kaufen – wenn denn noch jemand welche baut.

Daher schließe ich mich einigen anderen hier an – wer jetzt nicht den Wandel im eigenen Unternehmen vorantreibt und konsequent auf elektrische Antriebe umstellt, wird abgehängt. Die Zeit des Verbrenners geht vorbei, und das vermutlich schneller als vielen Skeptikern und Laggards lieb sein wird.

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