Smart zwischen Tradition und Fortschritt

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Sebastian Henßler
Sebastian Henßler
  —  Lesedauer 3 min

Smart Deutschland-Chef Wolfgang Ufer hat sich im Interview mit Christian Hensen vom Stern über die Entwicklung der Marke, kommende Modelle sowie Abkehr vom bisher bekannten Image ausgetauscht. Längst hat sich das Unternehmen von seinem ursprünglichen Image, geprägt durch den charakteristischen Zweisitzer, entfernt. Stattdessen richtet Smart seinen Blick auf die gehobene Mittelklasse, ein Schritt, der bei einigen für Verwirrung sorgt. Auch bei einigen Leser:innen hier auf EAN.

Wolfgang Ufer zeigt sich jedoch gelassen. Er erkennt einen Wandel in der Wahrnehmung: Während anfangs Kommentare über die Veränderung der Marke nicht ausblieben, höre er nun vermehrt Lob für die neuesten Modelle. Die Entscheidung, den Zweisitzer #2 in der Modellpalette auszulassen, wirkt auf den ersten Blick ungewöhnlich. Ufer erklärt jedoch, dass dies ein bewusster Schritt sei, um die Aufmerksamkeit auf die noch zu erfüllende Aufgabe zu lenken. Ein neuer Fortwo, der den heutigen Ansprüchen an Leistung und Reichweite genügt, stelle eine Herausforderung dar, der sich das Unternehmen intensiv widme.

In einem Markt, in dem Elektroautos generell teurer sind als ihre Pendants mit Verbrennungsmotor, stehe Smart vor der Herausforderung, den Mehrwert seiner Modelle zu kommunizieren. Ufer betont, dass trotz der höheren Preise viele Kunden den Gesamtwert der Autos erkennen und sich für sie entscheiden. Das Ziel, Elektroautos zu noch günstigeren Preisen anzubieten, bleibe bestehen, auch wenn es momentan nicht realisierbar scheint.

Die Abschaffung der staatlichen Umweltprämie hat in der Branche für Aufsehen gesorgt. Der Deutschland-Chef von Smart sieht in der Reaktion der Branche (Preisnachlässe) ein Zeichen für Flexibilität und Kundenorientierung, auch wenn die Preisgestaltung der Elektroautos dadurch nicht grundlegend verändert wird. Die Frage, ob Kauf, Leasing oder Abo die beste Option für den Einstieg in die Elektromobilität ist, hängt stark von den individuellen Bedürfnissen der Kunden ab. Während einige weiterhin den Direktkauf bevorzugen, gewinnt das Abo-Modell zunehmend an Beliebtheit, trotz höherer Kosten und kürzeren Laufzeiten. Es kommt eben immer auf die Umstände an.

Trotz der Fokussierung auf Elektroautos und die Zusammenarbeit mit Partnern wie Brabus, die für leistungsstarke Fahrzeuge bekannt sind, bleibe Smart seiner Linie treu: Die Marke strebt danach, auch in Zukunft individuelle und innovative Fahrzeuge anzubieten, die sich deutlich von der Konkurrenz abheben. Abschließend betont Ufer die Bedeutung des fairen und offenen Wettbewerbs. In einer Welt, in der der Ruf nach Schutzmaßnahmen gegen ausländische Konkurrenten lauter wird, plädiert er für einen freien Handel, der allen zugutekommt. Das mag insofern nachvollziehbar erscheinen, da Smart mittlerweile starke chinesische Einflüsse von Volvo-Mutter Geely hat.

Quelle: stern.de – Chef von Smart Deutschland: „Natürlich sind günstigere Elektroautos unser Ziel – aber nicht jetzt“

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Sebastian Henßler

Sebastian Henßler

Sebastian Henßler hat Elektroauto-News.net im Juni 2016 übernommen und veröffentlicht seitdem interessante Nachrichten und Hintergrundberichte rund um die Elektromobilität. Vor allem stehen hierbei batterieelektrische PKW im Fokus, aber auch andere alternative Antriebe werden betrachtet.
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Mr.Hu:

Es soll der #2 im Format des Fortwo kommen. Aber muss man dann gleich die Produktion von letzterem aufgeben?

heinr:

Ein Smart ist noch lange kein Smart nur weil man Smart drauf schreibt. Die Lücke die Smart hinterlässt werden wohlmöglich andere füllen.

Gerd:

Zumindest der #1 hat (auch im Vergleich zum Schwesterschiff EX30) ein recht gutes Preis/Leistungsverhältnis. Allerdings holt VW mit dem APP550 und SW 4.x bei ID.3 GTX und Born VZ deutlich auf. Da wird zukünftig viel über den Preis entschieden, das wird spannend.

Was die Smart Tradition angeht bin ich allerdings enttäuscht. Unser 42EQ Cabrio konnte ich im Leasing zwar noch verlängern, aber nur um ein Jahr. Das Auto wird der ganzen Familie sehr fehlen. Vielleicht kaufen wir einfach einen Gebrauchten – es gibt halt keine Alternative.

Silverbeard:

„Smart zwischen Tradition und Fortschritt“

Was genau ist jetzt die Tradition, der Name?

Tandeky:

Vom kleinen Stadtflitzer zum SUV Panzer. Der Witz der Geschichte, wie man die DNA eine Marke verbrennen kann.

Dann kann man auch sonst jedes x beliebige China SUV nehmen.

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