Voller Akku in zehn Minuten: BYD und CATL bringen 6C-Schnellladen

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Daniel Krenzer
Daniel Krenzer
  —  Lesedauer 2 min

Noch in diesem Jahr wollen sowohl der chinesische Autohersteller BYD als auch der ebenfalls chinesische Batteriehersteller CATL jeweils eine neue Hochleistungsbatterie auf den Markt bringen, die sogenanntes 6C-Laden beherrschen soll. Das heißt, dass die Batterien mit einer sechsmal so höheren Ladeleistung geladen werden können, wie sie Kilowattstunden an Kapazität hat. Eine 80 kWh-Batterie könnte also beispielsweise mit im Schnitt 480 kW von 10 bis 80 Prozent geladen werden.

Wie CarNewsChina unter Berufung auf entsprechende Berichte schreibt, will BYD eine Lithium-Eisenphosphat (LFP) Blade-Batterie 2.0 auf den Markt bringen, und auch CATL will mit einer LFP-Batterie Qilin 2.0 in eine neue Leistungsklasse vorstoßen. Erst Anfang des Jahres war der Zeekr 001 mit einer ersten 5C-Batterie von CATL auf den Markt gekommen, der in weniger als zwölf Minuten von 10 bis 80 Prozent laden kann und in dieser Zeit mehr als 470 Kilometer Reichweite hinzugewinnt – allerdings nach dem chinesischen CLTC-Testzyklus, der um gut zehn bis 15 Prozent verbrauchsoptimistischer ist als WLTP.

CarNewsChina verweist zudem darauf, dass im Elektroauto Li Mega sogar 500 Kilometer Reichweite binnen zwölf Minuten nachgeladen werden können, auch hier ist eine CATL-Batterie an Bord, nämlich der Vorgänger der nun angekündigten Qilin 2.0. 552 kW Ladeleistung in der Spitze waren schon mit der 5C-Batterie möglich, der Wert dürfte mit der neuen Batteriegeneration auf etwa 600 kW steigen.

Allerdings ist dies natürlich ein theoretischer Wert, da die Ladeinfrastruktur und das Stromnetz eine solche Ladeleistung auch hergeben müssen. Die stärksten Ladestationen in Deutschland haben derzeit – abgesehen vom Megawatt-Charging für Lkw – zumeist 420 kW. Doch auch die müssen sich bei zwei Ladepunkten beide Fahrzeuge teilen, wenn parallel aufgeladen wird. Darauf verweist auch das Fachportal, denn in China leisten herkömmliche Schnellladesäulen sogar nur 120 kW. Mindestens 360 kW seien jedoch nötig, um das Potential von 4C oder 5C zu ermöglichen – und entsprechend mehr für kommende 6C-Batterien.

Vor allem in städtischen Bereichen ist es aber gar nicht so einfach, solch hohe Ladeleistungen zur Verfügung zu stellen. Doch auch dafür gibt es Lösungen, wie beispielsweise die Ladestationen von Jolt und Numbat. Hier wird ein Pufferspeicher nach und nach mit der vor Ort verfügbaren Netzleistung aufgeladen, um dann im Bedarfsfall den Strom mit einer deutlich höheren Ladeleistung wieder an Fahrzeuge abzugeben.

Quelle: CarNewsChina – „BYD, CATL to launch battery with 6C fast charging this year, report says“

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Daniel Krenzer

Daniel Krenzer

Daniel Krenzer ist als studierter Verkehrsgeograf und gelernter Redakteur seit mehr als zehn Jahren auch als journalistischer Autotester mit Fokus auf alternative Antriebe aktiv und hat sich zudem 2022 zum IHK-zertifizierten Berater für E-Mobilität und alternative Antriebe ausbilden lassen.
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Falk:

Dann muss man aber dringend die Ladeinfrastruktur verbessern. Und auch das „Drumherum“. Fahre ich größere Strecken, dann muss ich immer vorher die von meinem Auto vorgeschlagenen Ladesäulen überprüfen, ob ich da ein Abo oder einen Vertrag habe oder ob das eine Ladesäule ist, die in einer oder in mehreren meiner Ladekarten als Partner vorhanden ist. Und auch dann muss ich den Tarif vergleichen, damit ich nicht überraschenderweise den doppelten Preis bezahle. Und fahre ich dann nicht so stromsparend, wie mein Auto das errechnet hat, verkürzt sich die Reichweite und einen neue Ladesäule wird vorgeschlagen. Das muss das dann der Beifahrer überprüfen, oder wenn nicht vorhanden ein Stopp eingelegt werden, um zu überprüfen, ob ich nicht eine Ladesäule vorher anfahre, die vielleicht günstiger ist. Nein, das ist wie es ist: viel zu aufwändig und umständlich. Mit einem Verbrenner tanke ich dann, wenn der Tank leer wird, ohne vorherige Überprüfung, verliere weniger Zeit und komme schneller und unter Umständen sogar billiger ans Ziel. Also warten wir erst mal ab, was sich endlich verbessert.

Falk:

Auch BMW hat schon einen Prototyp des iX mit entsprechenden Batterien getestet und kam auf rund 1000 km.

Pedro G.:

Interessant wäre wieviele Ladevorgänge hält so eine Batterie aus wenn Diese immer mit voller Ladeleistung geladen wird und ob ein Hersteller darauf auch eine Garantie gibt.

Wolfbrecht Gösebert:

„… das [G]anze jetzt bitte noch für NMC Akkus!“

Dafür wende Dich einfach mal ganz vertrauensvoll an die Fa. Storedot:

Schon 2017(!) berichtete die EA-N darüber:
c&p–> elektroauto-news.net/news/storedot-eigene-akkus-in-5-minuten-mit-500-kilometer-laden

»StoreDot verspricht eigene Akkus in 5 Minuten mit 500 Elektroauto-Kilometer zu laden«
und
»… der Einsatz in Serienfahrzeugen ist in spätestens drei Jahren geplant.«

Johannes:

Am Stammtisch dauert laden noch 5 Stunden

brainDotExe:

Kommt natürlich auf die Fahrzeugklasse an. 80 kWh in der Oberklasse halte ich für stark unterdimensioniert.

In der Kompaktklasse sehe ich 80 kWh hingegen mittelfristig als die optimale Akkugröße. 100 kWh in der Mittelklasse, 120 kWh obere Mittelklasse und 150 kWh in der Oberklasse.

Man muss bedenken, dass man mit einem Ladehub 10-80% lediglich 70% des Akkus nutzen kann/soll.
Dann werden aus 80 kWh ganz schnell lediglich 56 kWh.

Gregor:

4C bis 6C sollte am Ende beim Laden keine Spürbare Beschleunigung mehr sein.Ich denke ein 80kWh Akku mit 4C reicht vollkommen aus, für all die Spezialfälle (Anhängerbetrieb, Langstrecke). Wie man bei Tesla sieht, ist die Software und das Ladenetzwerk derzeit eigentlich das größere Hemmnis für nicht Tesla Kunden.

brainDotExe:

Interessant, das ganze jetzt bitte noch für NMC Akkus!

Rene:

Das ist falsch , denn 6C sagt nicht mit welcher Leistung geladen wird, sondern in welcher Zeit – 1C = 1 Stunde / 10C = 6 Minuten. Je größer der Akku ist, desto höher muss die Ladeleistung sein, um den gleichen C-Wert zu erreichen.

Sledge:

Schönes Beispiel dafür wie sich die Elektromobilität immer weiter entwickelt. Beim Verbrenner hingegen ist so gut wie nichts Neues mehr zu erwarten.
Das ist also ein erneuter Wink mit dem Zaunpfahl den wir endlich verstehen sollten. Lasst das tote Pferd Verbrenner in Ruhe und uns noch vorne blicken in eine saubere, emissionsfreie Zukunft.

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