Li Auto zeigt E-Auto mit 552 kW Peak-Ladeleistung

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Li Auto

Sebastian Henßler
Sebastian Henßler
  —  Lesedauer 3 min

Li Auto hat zu Beginn der Woche in einem Video die Ladekapazitäten seines neuen Elektro-Minivans Li Mega vorgestellt. Das Elektroauto soll mit einer maximalen Ladeleistung von 552 kW geladen werden können. Selbst wenn der Akku bereits zu 80 Prozent gefüllt ist, soll der Li Mega immer noch mit einer Leistung von 315 kW geladen werden können.

In dem entsprechenden Video wurde gezeigt, wie der Li Mega in nur 10 Minuten von 10 Prozent auf 80 Prozent geladen wurde. Bei einer Ladung von 6 auf 80 Prozent dauerte es 11 Minuten und 2 Sekunden. Das entspricht einer Kapazität von 77,3 kWh in 11 Minuten. Bis zu einer Ladung von 60 Prozent nahm der Li Mega nicht weniger als 400 kW Leistung auf. Bis zur Marke von 80 Prozent waren es immer noch über 300 kW Ladeleistung. Selbst über dieser Marke gelang es dem Stromer, noch 315 kW an Ladeleistung zu erreichen.

Mit dieser überaus hohen Ladeleistung hat Li Auto den bisherigen Rekord des Xpeng G9 gebrochen, der eine maximale Ladeleistung von 445 kW aufweisen konnte. Der Lotus Eletre erreicht bis zu 430 kW Ladeleistung im Peak. Mit dem Porsche Taycan werden maximal 270 kW erreicht.

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Möglich wird eine solche Ladeleistung dadurch, dass der Strom mit einer Leistung von 711,6 Ampere aufgenommen wird. Dieser Wert könnte im realen Einsatz jedoch schwer zu erreichen sein, da beispielsweise Huaweis 600 kW-Supercharger, einer der leistungsstärksten in China, einen maximalen Ausgangsstrom von 600 Ampere hat, wie CarNewsChina berichtet.

Der Li Mega basiert auf einer 800-Volt-Plattform und kann dank der 5C-Batterietechnologie von CATL in 7 Minuten zu 50 Prozent und in 10 Minuten zu 75 Prozent geladen werden. Die C-Laderate (der Faktor, der den maximalen Ladestrom des Akkus mit seiner Kapazität in Bezug setzt) gibt vereinfacht erklärt einen Hinweis darauf, wie schnell der Akku in einer Stunde geladen werden kann – mit 1C innerhalb einer Stunde, mit 2C innerhalb einer halben Stunde, mit 3C innerhalb von 20 Minuten, usw. Im Fall des Li Mega mit 5C bedeutet dies, dass der gesamte Akku theoretisch in 12 Minuten geladen werden kann.

Am besten lässt sich die 5C-Technologie erklären, wenn man die Ladezeit des Li Mega von 30 Prozent bis 80 Prozent mit anderen Elektroautos mit 800-Volt-Architektur vergleicht:

  • Li Mega: 7 Minuten 46 Sekunden, Spitzenleistung 522 kW
  • Avatr 11: 11 Minuten 21 Sekunden, Spitzenleistung 218 kW
  • Xpeng G6: 20 Minuten, Spitzenleistung 291 kW
  • Porsche Taycan 4S: 18 Minuten; Spitzenleistung 161 kW

Der Li Mega Minivan ist Li Autos erster Schritt in den Bereich der reinen Elektroautos. Zuvor hatte das in Peking ansässige Unternehmen nur elektrische Fahrzeuge mit Reichweitenverlängerung produziert. Der Grund dafür war, dass Li Xiang, CEO von Li Auto, nicht überzeugt war, dass die Infrastruktur und Technologie für E-Autos bereit waren. Das Unternehmen gab auch bekannt, dass es bis 2028 nicht an internationalen Märkten interessiert ist, da es sich auf das Wachstum in China konzentrieren möchte.
Quelle: CarNewsChina.com – Li Mega showed a 552 kW peak charging capacity thanks to CATL’s 5C battery

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Sebastian Henßler

Sebastian Henßler

Sebastian Henßler hat Elektroauto-News.net im Juni 2016 übernommen und veröffentlicht seitdem interessante Nachrichten und Hintergrundberichte rund um die Elektromobilität. Vor allem stehen hierbei batterieelektrische PKW im Fokus, aber auch andere alternative Antriebe werden betrachtet.
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MMM:

Einerseits beeindruckend, andererseits für die meisten Menschen auch irrelevant.
Was nutzt es, wenn das Auto vor mir mit Laden fertig ist? Ab wann zahle ich Blockiergebühr?
Was man vermutlich auch nicht weiß – zumindest steht es hier nicht: was das mit dem Akku macht. Das ist bei einem Prototypen egal, in Serie wohl kaum.
Nicht nur die elektrischen Leiter bringen bei solchen Strömen Wärme ins System, auch die Zellen selbst erwärmen sich. Ein Überschuss an Wärme muss abgeführt werden, sonst erwärmt sich logischerweise die ganze Batterie. Und da kommen hier sicher „ein paar kW“ zusammen.
Entweder schadet das der Batterie, oder: wenn es der Batterie nicht schadet, ist das der letzte Sargnagel für Nio. Niemand – auch in China – sucht eine Wechselstation, wenn er in der gleichenZeit einfach laden kann.

Die Spitzenleistung des Taycan kann übrigens nicht stimmen, oder die Ladezeit von 30 – 80% stimmt nicht, man beachte das Verhältnis zum Xpeng G6.
Vielleicht sollte man noch die durchschnittliche Ladeleistung angeben, oder – man wird ja mal noch träumen dürfen – die Ladekurve min. 5 bis 100 in % sowie in kWh.

Michael Neißendorfer:

Danke für den Hinweis, wir haben die Passage präzisiert. Schöne Grüße, Michael

Stefan:

Es hat sich ein Fehler im Artikel eingeschlichen.

„Die 5C-Laderate gibt an, wie oft der Akku in einer Stunde geladen werden kann.“

Das Statement ist nicht korrekt und auch nicht logisch.

Die C-Rate in diesem Kontext beschreibt die Laderate, also den Ladestrom im Verhältnis zur Kapazität des Akkus.

Umgerechnet im kW:

Bei 5C kann ein 100kWh Akku mit 500kW geladen werden

Es gibt grundsätzlich eine Zeitkomponente in der Formel enthalten, die spielt aber bei der Betrachtung der Spitzenladeleistung keine Rolle.

Läubli:

Er wird 2024 kommen und steht damit vor der Türe. Peak hatte er bei genanntem Test 304kW für kurze Zeit, aber einen wirklich genialen Schnitt bis sogar 88%.

Ja, der Taycan war immer gut und ist noch heute gut, aber der Beste ist er wohl jetzt für längere Zeit nicht mehr… das ist aber auch egal, denn die Reichweite ist beim Taycan ja auch nicht gerade das Gelbe vom Ei.

Nein, nextmove ist nicht meine Plattform, auch nicht auf Youtube… ich bin Schweizer, daher interessiert mich das bis jetzt weniger, jedoch könnte die Zukunft vielleicht anders aussehen, wer weiss.

Marc:

Naja, genau genommen gibt es ihn noch nicht. Aber, ja, die Ladeleistung ist gut. Nur ist sie nicht 550 kW oder 460 kW, sondern im Schnitt bis 80% 230 kW. Wenn du auf Porsche abstellst, ist es sowieso ein Unding, dass der Taycan seit vier Jahren bei der Ladeleistung führt. Da fragt man sich schon, was die anderen machen. Zudem guckst du wahrscheinlich nicht nextmove, dann hättest du das Taycan-Facelift am Ionity Charger gesehen…sieht so aus, als ob es so weitergeht.

Läubli:

Hey Marc, falls du durch diesen superschnellladenden VAN hier, den es ja noch nicht gibt, in irgendeiner Form ein wenig eingeschnappt sein solltest, kann ich das verstehen.

Jedoch gibt es schon ein SUV ZU KAUFEN der viel schneller lädt – im Peak und Durchschnitt – als es jeder Porsche bis heute beweisen konnte: ER wurde hier oben im Text auch erwähnt, der XPENG G9! Der lädt alles in Grund und Boden, was heutzutage so rumfährt… jedoch ungefähr zum halben Preis!

Hier – reinziehen und staunen, ab 25:35: https://www.youtube.com/watch?v=OlHirSlUgQw

Aber damit sage ich nicht, dass ich den XPENG persönlich gut finde – nur, damit wir uns nicht falsch verstehen.

Marc:

Dann hatte ich das initial überlesen, sorry dafür. Aber was nicht stimmt, schrieb ich. Die Werte des Taycan von 30 auf 80%. Weder dauert das 18 Minuten noch sieht man dabei im Peak nur 161 kW.

Michael Neißendorfer:

Nur mal zur Klarstellung: Niemand hat neue Infos eingefügt. Und was uns auch interessieren würde: Warum sie nicht stimmen sollen. Schöne Grüße, Michael

Marc:

Aha, neue Infos eingefügt. Die nicht stimmen. Erst einmal, was ist 30-80% für ein Wert? Den nimmt man üblicherweise nur, wenn man tricksen will. Der Porsche würde dafür vermutlich in der Praxis 12 Minuten brauchen. Denn er kann auf jeden SoC passend vorkonditionieren. Seine Durchschnittsleistung von 10-80% sind 220 kW. Peak 270 kW. Habt ihr doch auch schon getestet.

Marc:

Ja, das sind aber alles keine Serienfahrzeuge und dieses Laden kann man in der Praxis nirgends machen. Denn wie im Artikel erwähnt, gibt es draußen keine HPC-Lader, die das können. Das ist so ähnlich wie beim Rimac, der ja angeblich mit 500 kW laden kann, nur wo? Immerhin kann man den Rimac schon kaufen.

Richtig ist allerdings, dass die Tendenz auch beim europäischen CCS2-Anschluss dazu geht, die Ampere Zahl zu erhöhen. Das ist sozusagen die Reserve, die in der CCS2-Definition steckt. Bisher hat man auf 500 A begrenzt, es besteht aber die Möglichkeit, auf 750 A zu gehen. Damit könnte man einen 100 kWh Akku theoretisch mit durchschnittlich 7C laden.

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