Saisonvorschau Formel E: Nur 16 Rennen und verspätetes Schnellladen

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Daniel Krenzer
Daniel Krenzer
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Das hatten sich die Organisatoren anders vorgestellt: Wenige Tage vor dem Start der neuen Saison der Formel E muss die vollelektrische Rennserie zwei Rückschläge hinnehmen. Zum einen musste das Rennen in Indien abgesagt werden, sodass nur noch 16 Rennen im Kalender stehen. Und auch die von vielen mit Spannung erwarteten Schnelllade-Stopps während der Rennen lassen noch auf sich warten. Dennoch dürfte wieder eine packende Saison vor den Fans der Serie stehen. Ein Überblick.

Das Starterfeld

Während es bei den Fahrern die ein oder andere Rochade gibt, besteht das Feld der Rennteams vorrangig aus alten Bekannten. Erneut schicken elf Teams jeweils zwei Fahrer in die Rennen. Neu ist lediglich der Name des ehemaligen Teams Nio 333 Racing, das nun als ERT an den Start geht. Titelverteidiger ist Jake Dennis, der für das Team Andretti an den Start geht, Avalanche hatte sich als Titelsponsor zurückgezogen.

Mit ABT Cupra und Tag Heuer Porsche gehen wieder zwei deutsche Teams an den Start. Mit Maximilian Günther (Maserati MSG Racing) und Pascal Wehrlein (Tag Heuer Porsche) sind auch zwei deutsche Fahrer dabei. André Lotterer (Andretti) hatte seine Karriere beendet, René Rast das Team Neom McLaren nach nur einer Saison wieder verlassen.

Die Rennen

Die neue Saison startet am 13. Januar in Mexiko City, weiter geht es am 26. und 27. Januar mit Rennen in Diriyya (Saudi-Arabien). Nach einer längeren Pause wegen des Wegfalls des Rennens in Indien geht es dann erst am 16. März in Sao Paolo (Brasilien) weiter, ehe am 30. März das Rennen in Tokio (Japan) folgt. Zwei Rennen gibt es am 13. und 14. April in Misano (Italien), ehe am 27. April das spektakuläre Stadtrennen in Monte Carlo (Monaco) auf dem Kalender steht.

Die Formel-E-Fans in Deutschland kommen am 11. und 12. Mai auf ihre Kosten, wenn in Berlin auf dem E-Prix zwei Rennen stattfinden. Jeweils doppelte Renntage gibt es auch bei den letzten drei Stationen der Saison in Shanghai (China) am 25. und 26. Mai, in Portland (USA) am 29. und 30. Juni sowie in London (Großbritannien) am 20. und 21. Juli.

Wermutstropfen Indien

Eigentlich sollte am 10. Februar ein weiteres Rennen in Hyderabad (Indien) stattfinden. Dies wurde nun aber kurzfristig von der Formel E abgesagt. „Das Amt für Stadtverwaltung und Stadtentwicklung in Hyderabad, das der Regierung des Bundesstaates Telangana untersteht, hat entschieden, die am 30. Oktober 2023 unterschriebene mehrjährige Vereinbarung zur Austragung des Formel-E-Rennens nicht zu erfüllen“, schreibt die Rennserie auf ihrer offiziellen Homepage. Dies werte man als Vertragsbruch, gegen den man rechtlich vorgehen wolle.

„Wir sind sehr enttäuscht für die riesige Motorsport-Fangemeinde in Indien“, sagte Alberto Longo, Chief Championship Officer der Formel E – und weiter: „Wir wissen, dass die Austragung eines offiziellen Motorsport-Weltmeisterschaftsrennens ein wichtiges und prestigeträchtiges Ereignis für Hyderabad und das ganze Land ist.“ Eigentlich wollte die Rennserie in diesem Jahr erstmals in allen Ländern der weltweiten Automobil-Kernmärkte Rennen austragen. Dies wird nun mit der Absage für Indien nichts.

Wermutstropfen Schnellladen

Erstmals sollen in dieser Saison Boxenstopps zum Schnellladen während der Rennen eingelegt werden. Dies wird von vielen mit Spannung erwartet, weil es zum einen mehr Dynamik ins Renngeschehen bringt, zum anderen aber auch zeigt, wie weit die Schnellladetechnik bereits ist – schließlich ist die Sorge vor langen Ladezeiten für viele ein generelles Argument gegen die Elektromobilität; und die Öffentlichkeitswirksamkeit einer Rennserie kann dabei helfen, mit diesen Vorurteilen aufzuräumen. Auch die Formel 1 war schließlich immer wieder Vorreiter bei technischen Neuerungen, welche sich in den folgenden Jahren auch auf die Modernisierung von Serienfahrzeugen auswirkte.

Nun steht allerdings fest, dass zumindest die ersten sechs Saisonrennen noch wie gehabt vonstatten gehen und die Schnelllade-Stopps frühestens im April in den Rennverlauf integriert werden. „Den Teams wurde mitgeteilt, dass der Attack-Charge bei den Rennen in Misano, Berlin, Shanghai, Portland und London zum Einsatz kommen wird“, teilte der Automobil-Weltverband FIA mit. Zudem könne es sein, dass an den Rennwochenenden dann jeweils ein Rennen mit und eines ohne Schnelllade-Stopps stattfindet. Bei den ersten Rennen soll die neue Technik allerdings zumindest im Freien Training eingesetzt werden.

Quelle: E-Formel.de

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Daniel Krenzer

Daniel Krenzer

Daniel Krenzer ist als studierter Verkehrsgeograf und gelernter Redakteur seit mehr als zehn Jahren auch als journalistischer Autotester mit Fokus auf alternative Antriebe aktiv und hat sich zudem 2022 zum IHK-zertifizierten Berater für E-Mobilität und alternative Antriebe ausbilden lassen.
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