Renault: eigene Kompetenzzentren für E-Autos und Verbrenner

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Iris Martinz
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  —  Lesedauer 2 min

Was Ford vorgemacht hat, findet nun Nachahmer in Europa: die Renault Gruppe prüft die Aufteilung ihre Entwicklungskapazitäten auf E-Autos und Verbrennermotoren in zwei eigene Kompetenzzentren in einer umfassenden Machbarkeitsstudie. Als Teil des „Renaulution“-Plans soll diese Strategie die Effizienz und Performance in beiden Welten deutlich verbessern. Der Plan stellt die nachhaltige Profitabilität des Unternehmens sicher und verfolgt gleichzeitig das Ziel, bis 2050 in Europa den CO2-Fußabdruck der Renault Gruppe auf Null zu reduzieren.

Das eine Kompetenzzentrum soll sich um die Weiterentwicklung der Elektroautos und der Software kümmern und könnte in Frankreich angesiedelt werden. Ab 2030 will Renault in Europa nur noch vollelektrisch betriebene Fahrzeuge verkaufen. Auch die Produktion der Hauptkomponenten in der Wertschöpfungskette für E-Autos soll in Frankreich gebündelt werden, sodass Renault in Europe bei der Entwicklung und Produktion von Elektrofahrzeugen führend werden kann. Die Machbarkeitsstudie umfasst nicht nur Aktivitäten im Bereich des elektrischen Antriebs und der Software, sondern auch das Engineering (welches aktuell im Technocentre, Renault Software Lab, Lardy und anderen Standorten in der Region Paris passiert), die Produktion (Electricity, Cléon) sowie weitere mit diesen Aktivitäten verbundene Unterstützungsleistungen. Das neue Kompetenzzentrum könnte ab 2023 mehr als 10.000 Mitarbeiter beschäftigen und mit einem auf Elektromobilität adaptierten Geschäftsmodell reüssieren.

Auf der anderen Seite soll die Entwicklung der Verbrennungs- und der Hybridmotoren sowie der Getriebe außerhalb Frankreichs gebündelt werden. Im Fokus stehen vor allem Thermal Hybrid und Plug-in-Hybrid-Systeme, bei denen Renault hohe Wachstumsraten erwartet. Die Entwicklung von emissionsniedrigen Treibstoffen sowie LPG soll Renault zum Weltmarktführer im Bereich des Antriebsstrangs machen. Die Werke Motores und Sevilla (Spanien), Cacia (Portugal), Bursa (Türkei), Pitesti (Rumänien), Curitiba (Brasilien), CorMecanica (Chile) und PFA (Argentinien) sollen unter das neue Dach wandern, ebenso die Engineering- und Foschungseinheiten RTS (Spanien), RTR (Rumänien und Türkei) sowie RTA (Brasilien). Das Verbrenner- und Hybridkompetenzzentrum soll ebenfalls rund 10.000 Mitarbeiter beherbergen.

Der Renaulution-Plan sieht auch Aktivitäten im Bereich Wasserstoff vor. Wo diese zukünftig angesiedelt werden, wurde in der Pressemitteilung nicht bekanntgegeben. Das E-Kompetenzzentrum würde sich aber anbieten. Die Ergebnisse der Machbarkeitsstudie möchte Renault im Zuge des Capital Market Day im Herbst 2022 präsentieren.

Quelle: Renault Group – Pressemitteilung vom 12. Mai 2022

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Iris Martinz

Iris Martinz

Iris Martinz ist Unternehmens- und E-Mobilitätsberaterin in Österreich, mit langjähriger Erfahrung im Recycling und Second Life von E-Mobilitätsbatterien. Fährt sowohl rein elektrisch, als auch V8, und möchte die beiden Welten etwas näher zusammenbringen. Nachzulesen unter www.mustangsontour.com.
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