Rabattaktion für VW ID.3 in China trägt Früchte

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Volkswagen

Maria Glaser
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  —  Lesedauer 2 min

Nachdem das Joint Venture SAIC-VW im Juni diesen Jahres die Preise des vollelektrischen VW ID.3 in China stark gesenkt hat, gingen über 10.000 Bestellungen ein. Die Senkung des Einstiegspreises für das Schrägheckmodell in einem begrenzten Zeitraum sollte dafür sorgen, dass Volkswagen im chinesischen Markt gegenüber lokalen Marken und Herstellern konkurrenzfähig bleibt.

Von da an lag der Preis des kleinsten Modells der VW ID-Baureihe bei etwa der Hälfte des europäischen Preises. Mit dem historisch niedrigen Startpreis in China von 125.900 Yen (knapp 16.000 Euro) wurde das viertürige Elektroauto daraufhin nach Angaben des chinesischen Zweigs des deutschen Autoherstellers mehr als 10.000 Mal bestellt.

Ziel der Preissenkung sei es gewesen, nach dem Verlust von Marktanteilen besser mit lokalen Marken wie BYD konkurrieren zu können. Die Entscheidung von VW scheint sich ausgezahlt zu haben, denn laut CarNewsChina seien im Monat Mai vor der Preissenkung nur 2556 ID.3 verkauft worden. Gegenüber dem größten Konkurrenten BYD liegt der deutsche Autohersteller VW jedoch immer noch weit zurück.

Im Mai verkaufte die einheimische Marke BYD fast 30.000 Fahrzeuge ihrer Dolphin-Baureihe, einer vollelektrischen Schräghecklimousine mit einem Einstiegspreis von 116.800 Yen (unter 15.000 Euro). Außerdem wurden mehr als 26.000 Autos des Yuan-Plus-Modells verkauft, das in anderen Märkten auch als Atto 3 bekannt ist. Dieser Crossover beginnt preislich bei knapp 134.000 Yen (17.000 Euro).

Im Mai hatte Volkswagen in China einen Marktanteil von 2,9 Prozent, nachdem über 11.000 Elektroautos des Herstellers verkauft wurden, was einem Rückgang von 0,3 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat entspricht. BYD, im Vergleich, hatte im gleichen Monat einen Anteil von 28 Prozent am Elektroauto-Markt in China, während Tesla, das teurere Modelle verkauft, auf 11 Prozent kam.

Volkswagen ID.3 und ID.4

Das Modell VW ID.3, das in China verkauft wird, wird in Shanghai hergestellt. Das E-Auto ist mit einem einzelnen, hinten angebrachten Elektromotor ausgestattet mit 125 Kilowatt und einem Drehmoment von 310 Newtonmeter. Der Strom kommt aus einer Lithium-Ionen-Batterie mit einer Kapazität von knapp 57 Kilowattstunden, die eine CLTC-Reichweite von 450 Kilometern ermöglicht.

In den Vereinigten Staaten wird der ID.3 nicht verkauft. Hier ist stattdessen der ID.4 Crossover, der in Chattanooga, Tennessee, hergestellt wird, das Einstiegsmodell der Marke mit einem Startpreis von umgerechnet 38.000 Euro.

Quelle: Inside EVs – Volkswagen ID.3 Gets Over 10,000 Orders In China Following Price Cuts

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Maria Glaser

Maria Glaser

Aus dem geisteswissenschaftlichen Bereich kommend, verbindet Maria Glaser bei Elektroauto-News.net seit 2023 ihre Liebe zum Text mit fachlichen Inhalten. Seit ihrem Studium in Berlin und Wien arbeitet sie im Bereich Lektorat, Korrektorat und Content Writing, vor allem zu Mobilität.

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Silverbeard:

Ein anderer Hinweis sind die Kreditverbindlichkeiten und Rücklagen. Und die sind superniedrig (Kredite) und superhoch (Rücklagen). Oder gibt es auch dazu eine Verschwörungstheorie, wie man diese Angaben manipulieren kann?

Silverbeard:

Alles in allem würde ein chinesischer id.3 in Deutschland dann immer noch weniger als 24.000€ kosten. Zuzüglich Umbau auf deutsche Vorschriften und Marge. Die Ersatzteilversorgung dürfte aber in der EU gesichert sein…

Philipp:

Importzoll von 10% für Autos aus China nicht vergessen.

Daniel W.:

Das werden die Hersteller nicht verraten – aber wenn ich China ein E-Kleinwagen für knapp 4.000 Euro (wohl mit Gewinn) verkauft werden kann, dann auch einen ID3 für knapp 16.000 Euro.

Wir in Deutschland müssen wohl warten bis den Leuten bei uns das Geld ausgeht, um genug teuere E-Autos zu kaufen, erst dann sind die Hersteller gezwungen günstige E-Autos anbieten.

Wer Geld hat, der wird ausgenommen, das ist Gewinnmaximierung in der Marktwirtschaft.

Sven:

Viel interessanter wäre doch zu wissen, zu welchen Kosten VW den ID 3 herstellt und ob die bei dem Verkaufspreis auch nur einen Renminbi Gewinn machen.

Mike:

Man sollte nicht den Patriotismus der Chinesen außer acht lassen. Wenn es ein mindestens gleich gutes E-Auto von einem heimischen Hersteller gibt, warum sollte ich ein ausländisches Produkt kaufen und nicht die heimische Wirtschaft unterstützen?
Zudem sind die Chinesen richtig stolz daruf, jetzt ebenbürtige oder gar bessere Autos bauen zu können als der überhebliche Westen und da kauft man halt chinesisch. Die Chinesen würden auch nie oder in sehr geringem Maße gegen die Regierung protestieren. Selbst die sehr strengen Corona Maßnahmen haben nur zu vergleichweise wenigen Protesten geführt. Man hat ja gesehen, zu was die Corona Maßnahmen in Europa und den USA geführt haben. Wären diese so streng wie in China gewesen, hätte es Umstürze gegeben.

egon_meier:

Das weiß man so nicht denn die EBITA-Margen sind ohne jede Aussagekraft und die US-Bilanzierungsvorschriften erlauben fast beliebige Manipulationen.
Davon profitiert auch immer noch Boeing.

Das ist kein Betrug aber zumindest ein Hinweis.

Tobi:

Und Tesla kann noch lange drehen, weil die Margen doch etwas höher sind.

Tobi:

Warum für einen ID x (Idefix?) viel Zahlen und wenig erhalten, wenn anderswo für weniger ein ganzes Auto geliefert wird. Tiefe Preise ändern am Technologierückstand definitiv nix. Und auch mit viel Marketingbrimborium und bezahlten Trolls werden die Autos nun mal nicht besser.

Tobi:

Die Chinesen kommen und die Deutschen gehen. Wer den Markt verschläft – auf dem hohen Ross – muss für den Spott nicht sorgen.

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