Nissan beendet offenbar Verbrenner-Entwicklung

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Iris Martinz
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  —  Lesedauer 2 min

Die Riege jener Autohersteller, die die Entwicklung von Verbrennern in naher Zukunft einstellen wollen, ist um einen Namen reicher: japanische Medienberichte lassen vermuten, dass Nissan die Entwicklung von Verbrennungsmotoren in fast allen Hauptmärkten beenden will, um Ressourcen für die Elektromobilität freizumachen. Nur in den USA werde Nissan die Entwicklung in begrenztem Umfang für Pick-up-Trucks und SUV fortführen, wegen der hohen Nachfrage. Gerade dort boomen aber auch gerade vollelektrisierte Pick-ups und SUVs.

In den Hauptmärkten China und Japan will man offenbar vorerst die bestehenden Aggregate nur mehr modifizieren und verbessern, um sie in neuen Hybrid-Modellen nutzen zu können. Die Entwicklung von Benzinmotoren für Europa sei vor dem Hintergrund der kommenden Euro-7-Abgasnormen bereits eingestellt. Die verschärften Vorschriften ließen die Kosten für die weitere Entwicklung der Verbrennungsmotoren zu hoch werden, wie es in dem Bericht des Magazins „Nikkei Asia“ heißt. Eine Stellungnahme von Nissan zu den Informationen aus dem Artikel gibt es jedoch nicht.

Der Strategiewechsel soll einem Insider zufolge jedoch mit keinen Personalentlassungen einhergehen. Jene aus der Verbrenner-Entwicklung und -Produktion wechseln zu den E-Antrieben. Daraus könne man ableiten, dass Nissan die E-Motoren selbst bauen will. Die weitgehende Einstellung der Verbrenner-Entwicklung soll auch finanzielle Mittel freimachen: der Großteil des rund 3,8 Milliarden Euro schweren Entwicklungsbudgets wird wohl künftig in E-Antriebe und Batterietechnologie fließen. Nissan arbeitet mit den Allianz-Partnern Renault und Mitsubishi an einer Kobalt-freien Feststoff-Batterie.

Die Allianz will zudem in den kommenden fünf Jahren 23 Milliarden Euro investieren, um 35 neue E-Modelle bis 2030 auf den Markt zu bringen. Der für 2024 geplante elektrische Nachfolger des Nissan Micra wird bei Partner Renault auf der CMF B-EV-Plattform parallel zum Schwestermodell Renault 5 entwickelt und produziert, Nissan steuert nur mehr das Design bei. Diese Plattform, auf der Renault auch einen rein elektrischen Nachfolger des französischen Kultautos R5 aufbauen will, ermöglicht es den Unternehmen, das Styling ihrer jeweiligen Produkte beizubehalten – bei deutlich niedrigeren Kosten.

Quelle: electrive.net – Nissan stellt wohl Verbrenner-Entwicklung weitgehend ein – zugunsten von eMobility-Projekten

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Iris Martinz

Iris Martinz

Iris Martinz ist Unternehmens- und E-Mobilitätsberaterin in Österreich, mit langjähriger Erfahrung im Recycling und Second Life von E-Mobilitätsbatterien. Fährt sowohl rein elektrisch, als auch V8, und möchte die beiden Welten etwas näher zusammenbringen. Nachzulesen unter www.mustangsontour.com.
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Jens:

Wenn es keine Umweltverschmutzungsverbote gäbe, täten viele einfach ihren Müll zum Fenster rauskippen.

Hä?
Wenn ich mich umsehe, machen das mehr als 10% bereits so oder ähnlich. Überall wilde Müllkippen, Hunde lässt man an jede Ecke shißen und pissen, sobald niemand guckt werden Spanplatten und Abfälle im Ofen verheizt, beim Diesel wird die AGR ausgebaut… eine der größten Aufgaben der Menscheit ist das einhegen der asozial-egoistisch-dummen Teilmenge.

Farnsworth:

Die Frage ist eher, ob deren Unternehmen weitsichtig genug sind. Ich vermute aber teilweise eher nicht. Eine Firma die auf Auspuffproduktion spezialisiert ist, ist salopp gesagt eine „Blechbiegerunde“. Die werden wohl kaum auf die Idee kommen Elektroniker einzustellen und auf einmal Hochvoltelektronik produzieren. Bei Getriebeherstellern sieht das schon anders aus. Die haben in den letzten Jahren schon immer komplexere Automatikgetriebe mit Elektronik gefertigt. Ein E-Auto benötigt zumindest Getriebe mit fester Übersetzung. Deren Potenzial liegt jetzt darin dies zu einem All in One Paket zu entwickeln. Motor, Getriebe und Power-Elektronik in einem und das OEMs anzubieten.

Wer nicht mit der Zeit geht, der geht mir der Zeit. Das haben schon Kodak und Nokia gezeigt. Wer nicht das neue Kodak sein will muss eben schauen, wie sein wegbrechendes Geschäftsfeld aufgefangen werden kann.

Farnsworth

Silverbeard:

Der Auspuff und Getreibemensch muß sich dann eben umorientieren. So ist das Leben, ein ständiges Risiko. Ich empfehle eine Anstellung beim Finanzamt für 45 ereignislose Berufsjahre.

Der Dikator:

Werden wirklich alle Verbrennerentwickler/Tester für die Elekromobilität gebraucht?
Was macht der Auspuff- und Getriebemensch bei der E-Mobilität?
Wie viele werden benötigt, um einen E-Motor zu entwickeln. Akkus werden wohl zugekauft.

Stefan:

Verbote erzeugen nur unnötigen Ärger. Nur Kfz Steuererhöhungen, Erhöhung der Importzölle für Verbrenner werden ohne die nächsten neuen „Spaziergänger“verstanden. Und in Innenstädten Grüne Zonen, in die sie nur mit Einzelgenehmigung für eine Gebühr rein dürfen. Aber mit Gelb in der Ampel und Herrn Wissing als Verbrennerlobby..ähh Verkehrsminister wird das noch lange dauern.

martin:

„Die nächsten Jahrzehnte“ wird da nichts auf den Mark geworfen. Neben der Motorenentwicklung wird auch die Verbrennerplattformentwicklung eingestellt. Das aktuelle Marktumfeld, in dem noch einige BEV letztlich umgebaute Verbrenner sind, ist dem Bemühen geschuldet, möglichst schnell einen reinen Elektroantrieb anzubieten. Die Nachfolgemodelle basieren dann auf für Elektroantrieb optimierten Karosserien, man will ja nicht gegenüber der Konkurrenz ins Hintertreffen geraten…

Einen bestehenden Motor auf einer bestehenden Plattform weiter anzubieten, diese Möglichkeit bestünde natürlich noch. Aber wie viele Kunden kaufen denn gern offensichtlich veraltete Technik?
Ein wenig strengere Abgas- oder Lärmbestimmungen kämen dann übrigens faktisch einem Verbot gleich, da mittlerweile immer mehr Entwicklungsaufwand betrieben werden muss, um die Motoren noch sauberer zu bekommen.

Fazit: Der Verbrenner ist tot, das erkennen immer mehr Hersteller. Übrigens entfielen letztes Jahr 65% der Neuzulassungen auf gewerbliche Halter. Das Umweltbewusstsein der Bürger mag daher höher sein, als der 10% BEV-Anteil vermuten lässt…

Wolfbrecht Gösebert:

@ Peter Bigge:

„Die vorzeitige Beendung von Verbrennerentwicklungen,[…] hört sich immer so an, als ob sie jetzt nur noch umweltfreundliche Autos, BEVs, herstellen wollten.“

Richtig, sie rechnen sie nur sauber, so – wie es im Artikel steht –

„… man offenbar vorerst die bestehenden Aggregate nur mehr modifizieren und verbessern [will], um sie in neuen Hybrid-Modellen nutzen zu können.“

Was für ein Lügengebäude!
Nur läßt sich das Welt-Klima eben damit nicht täuschen!

„Genau aus diesem Grunde muss ein schnelles Verbrennerverbot […] her, um derartige Fehlentwicklungen zu vermeiden.“

+1
Ich halte einen solchen Termin auch schon deshalb für wichtig, damit sich die konkurrierenden Unternehmen untereinander mit einem längeren Festhalten an der Verbrenner-Technik keine Vorteile verschaffen können!

Peter Bigge von Berlin:

Die vorzeitige Beendung von Verbrennerenteicklungen, wie sie von so einigen Klimakillerherstellern verlautbart wird, hört sich immer so an, als ob sie jetzt nur noch umweltfreundliche Autos, BEVs, herstellen wollten.
Das Gegenteil ist der Fall.
Diese Hersteller wollen ihre veraltete überdimensionierte Klimakillertechnik nicht mehr säubern, sondern stattdessen trotzdem weiterhin ungereinigte Abgasschleudern die nächsten Jahrzehnte auf den Markt werfen, um dafür viel Entwicklungskosten zu sparen.
Genau aus diesem Grunde muss ein schnelles Verbrennerverbot wie bei Ölheizungen her, um derartige Fehlentwicklungen zu vermeiden.
Bislang gibt es gerade einen 10-Prozent-Anteil an umweltbewussten Bürgern, die es einsehen und freiwillig auf BEV umsteigen, der Rest folgt nur durch härtere Auflagen. Wenn es keine Umweltverschmutzungsverbote gäbe, täten viele einfach ihren Müll zum Fenster rauskippen.

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