Neues Batteriewerk von BYD in China

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Maria Glaser
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Findreams Battery, ein Tochterunternehmen des chinesischen Konzerns BYD, hat in Zusammenarbeit mit dem Konzern Huaihai vor einigen Tagen mit dem Bau einer neuen Anlage für Batterien begonnen. Die jährliche Produktionskapazität des Werks, dessen Natrium-Ionen-Akkus für Elektroautos eingesetzt werden können, soll knapp 30 Gigawattstunden (GWh) umfassen.

Mit dem Spatenstich am 4. Januar dieses Jahres begann der Bau der neuen Produktionsanlage von Findreams Battery und der Huaihai Group in der Economic and Technological Development Zone in Xuzhou. In diesen Standort zwischen Peking und Shanghai wurden umgerechnet knapp 1,3 Milliarden Euro investiert. Geplant ist eine jährliche Produktionskapazität von 30 GWh.

Bereits am 18. November 2023 unterzeichnete Findreams Battery in Shenzhen die entsprechende Vereinbarung mit dem Konzern Huaihai, der sich auf Kleinfahrzeuge, motorisierte Dreiräder und Roller spezialisiert hat. Findreams Battery ist ein Tochterunternehmen von BYD, dessen gleichnamige Automobilmarke als eine der erfolgreichsten in China gehandelt wird. Gemeinsam produzieren diese Unternehmen künftig im neuen Werk in Xuzhou Natrium-Ionen-Akkus, die sich aufgrund ihrer Eigenschaften vor allem für Kleinfahrzeuge und Motorroller eignen.

Vor diesem Projekt in Xuzhou haben die Unternehmen bereits im November 2022 eine Zusammenarbeit beschlossen, in die beide Unternehmen ebenfalls umgerechnet knapp 1,3 Milliarden Euro investierten. In diesem Rahmen wird gemeinsam von den Unternehmen seit Januar 2023 ein reguläres Batteriewerk für Lithium-Ionen-Akkus im gleichen Ort aufgebaut. Die 310.000 Quadratmeter große Fabrik ist fast fertig und die Testproduktion der sogenannten Blade-Batterien aus Lithium-Eisenphosphat (LFP) soll im März 2024 beginnen.

Doch worin genau unterscheiden sich die Batterien dieser beiden neuen Werke?

Salzbatterien: Günstiger, sicherer, nachhaltiger

Natrium-Ionen-Batterien haben im Vergleich zu herkömmlichen Lithium-Ionen-Akkus einige Vorteile, aber auch Nachteile. Grundsätzlich wird bei der Natrium-Ionen-Batterie Natrium anstelle von Lithium als Kathodenmaterial verwendet. Dadurch ist die Salztechnologie günstiger in der Produktion. Außerdem benötigen sie keine anderen Edelmetalle wie Batterien aus Nickel, Mangan und Kobalt (NMC), die eine Form der Lithium-Ionen-Akkus darstellen.

Im Vergleich zu Lithium-Ionen-Akkus gelten die Natrium-Ionen-Batterien als sicherer, leistungsfähiger bei kalten Temperaturen, günstiger und besser für die Umwelt. Außerdem haben sie eine langsamere Entladungsrate.

Auf der anderen Seite haben die Salzbatterien jedoch eine geringere Energiedichte und sind daher hauptsächlich für den Einsatz in Motorrollern, Kleinwagen oder stationären Speichern bestimmt. Sie haben außerdem aufgrund ihrer chemischen Eigenschaften eine langsamere Ladegeschwindigkeit sowie niedrigere erreichbare Spannung.

Stand der Technologie

Auch andere Unternehmen arbeiten mit Hochdruck an der Batterieentwicklung. So lief Ende letztes Jahr in China das erste in Serie gefertigte Elektroauto mit einer Natrium-Ionen-Batterie vom Band: ein JAC Yiwei. Das von Volkswagen unterstützte Fahrzeug mit Fließheck ist mit einem Natrium-Ionen-Akku von HiNa Battery ausgestattet und soll noch in diesem Monat ausgeliefert werden.

Das chinesische Unternehmen CATL, das sich auf die Produktion von Batterien spezialisiert hat, kündigte vergangenen April an, dass es die Marke iCar von Chery Auto mit den Natriumbatterien ausstatten werde. Die Natrium-Ionen-Batterie mit 21,4 kWh ermögliche dem iCar eine Reichweite von über 250 Kilometern bei einem Preis von umgerechnet knapp 7500 Euro.

Auch Jiangling Motors (JMC) begann Ende letztes Jahr mit der Massenproduktion des JMEV EV3. Dieses Elektroauto wird mit einer Natrium-Ionen-Batterie betrieben, die von Farasis Energy geliefert wird. Laut dem Hersteller habe die Batterie aktuell eine Energiedichte von 140 bis 160 Wattstunden pro Kilogramm (Wh/kg) und in diesem Jahr solle eine neue Generation mit einer höheren Dichte von 160 bis 180 Wh/kg auf den Markt kommen. Bis 2026 will das Unternehmen nach eigenen Angaben Natriumbatterien mit einer Dichte von bis zu 200 Wh/kg herstellen.

Quelle: CarNewsChina – BYD starts construction of 30 GWh sodium-ion battery plant in China

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Maria Glaser

Maria Glaser

Aus dem geisteswissenschaftlichen Bereich kommend, verbindet Maria Glaser bei Elektroauto-News.net seit 2023 ihre Liebe zum Text mit fachlichen Inhalten. Seit ihrem Studium in Berlin und Wien arbeitet sie im Bereich Lektorat, Korrektorat und Content Writing, vor allem zu Mobilität.
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Hansi Michler:

Da die Natrium-Batterien schwerer sind, wird es wohl auf 30 bis 40khw für Kleinwagen rauslaufen.

☼ Martin:

Das sind Dimensionen = unfassbar!!! 30ha große Akkufabrik schon fix und fertig zur Produktion!!! 30GWh / Jahr = 150.000to Material = 500.000 Akkus a´60kWh für Kleinwagen

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