KBA: Fast jedes fünfte neue Auto in Deutschland ist vollelektrisch

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Daniel Krenzer
Daniel Krenzer
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Das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) hat die Zulassungszahlen für Juni veröffentlicht – und somit auch die Halbjahresbilanz für die erste Hälfte 2023. Demnach wurden in Deutschland im Juni knapp 54.000 vollelektrische Fahrzeuge zugelassen, was einem Plus von 64 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat entspricht. Ihr Anteil an den Gesamtzulassungen betrug damit 18,9 Prozent. Im ersten Halbjahr sind somit knapp 32 Prozent mehr Elektroautos zugelassen worden als noch im Vorjahr. „Keine Antriebsart erreichte im Vergleichszeitraum mehr“, stellt das KBA fest.

Beinahe jedes dritte neu zugelassene Fahrzeug – das waren mehr als 78.000 – war im Juni zudem mit einem Hybridmotor ausgestattet, wobei das KBA dazu allerdings auch die in der CO2-Bilanz kaum spürbaren Mild-Hybride zählt. Dies bedeutete einen Anstieg von fast 20 Prozent im Vorjahresvergleich. „15.930 dieser Hybride waren den Plug-ins zuzuordnen. Die Plug-ins verzeichneten einen Rückgang um -39,2 Prozent, ihr Anteil betrug 5,7 Prozent“, schreibt das Amt weiter. Doch auch die Zahl der zugelassenen Benziner ist im Vorjahresvergleich um beinahe 20 Prozent gestiegen. Insgesamt wurden im ersten Halbjahr 1,4 Millionen Autos neu zugelassen – spürbare 12,8 Prozent mehr als im Vorjahr.

Juni: Weniger CO2-Ausstoss im Schnitt

Der durchschnittliche CO2-Ausstoß ging demnach im Juni um 2,3 Prozent zurück und betrug 115,1 g/km, wohingegen der durchschnittliche CO2-Ausstoß nach Abschluss des ersten Halbjahrs mit 121,0 g/km um +0,7 Prozent höher lag. Insgesamt wurden im Juni 346.228 Kfz (+24,5 %) und 27.415 Kfz-Anhänger (-7,6 %) neu zugelassen.

Die deutschen Marken erreichten mit Ausnahme von BMW (-0,6 %/7,0 %) im Juni positive Neuzulassungszahlen, die bei Smart mit +185,8 Prozent am deutlichsten ausfielen. Mini (+47,2 %/1,7 %) und Audi (+42,5 %/8,9 %) erreichten Zuwächse von jeweils über 40 Prozent. MAN (+38,2 %/0,1 %), Porsche (+34,9 %/1,2 %), Mercedes (+29,9 %/9,0 %), Volkswagen (+22,4 %/19 %) und Ford (+14,2 %/4,3 %) verzeichneten im Juni ebenfalls zweistellige Steigerungen. In der Halbjahresbilanz blieben lediglich Opel (-5,7 %) und Ford (-4,8 %) hinter dem Ergebnis des Vorjahreszeitraums zurück, alle anderen erreichten ein Neuzulassungsplus. VW war im Juni 2023 mit 19 Prozent erneut die anteilstärkste deutsche Marke.

Tesla verdoppelt Zulassungszahlen

Positive Zulassungsergebnisse zeigten sich auch bei dem weit überwiegenden Teil der Importmarken. Unter den zulassungsstärksten Importmarken war das Plus für Tesla mit +176,6 Prozent am stärksten, der Anteil Teslas an den Neuzulassungen im Juni betrug 2,9 Prozent. Volvo (+97,3 %/1,5 %) und Mazda (+90 %/1,6 %) überstiegen das Ergebnis des Vorjahresmonats um jeweils 90 Prozent und mehr. Ebenfalls zweistellig waren die Zulassungssteigerungen von Dacia (+44,9 %/2,9 %), Kia (+26,6 %/3,0 %), Seat (+24,4 %/4,8 %), Fiat (+23,7 %/2,9 %), Skoda (+19,8 %/5,3 %), Peugeot (+18,2 %/1,6 %) und Hyundai (+15,0 %/3,6 %), Renault erreichte ein Plus von 7,3 Prozent und einen Anteil von 2,6 Prozent. Skoda war im Juni mit 5,3 Prozent die anteilsstärkste Importmarke. Nach Abschluss des ersten Zulassungshalbjahres lag Tesla mit +99,3 Prozent unter jenen Importmarken vorne, die einen Zulassungsanteil von einem Prozent und mehr aufwiesen.

Die SUVs waren mit 31,4 Prozent im Juni wiederum das stärkste Segment – das Plus betrug im Berichtsmonat 31,6 Prozent. Mit einigem Abstand folgte die Kompaktklasse mit einem Anteil von 15,7 Prozent und einem Plus von 21,0 Prozent. Zweistellige Anteile an den Neuzulassungen hatten auch die Kleinwagen (11,4 %/+13,3 %) sowie die Geländewagen (10,6 %/+18,1 %) und die Mittelklasse (10,6 %/+49,2 %). Mit Ausnahme der Mini-Vans, die einen Anteil von 0,6 Prozent und ein Zulassungsminus von 14,9 Prozent einfuhren, gingen alle weiteren Segmente mit einem positiven Ergebnis aus dem Juni hervor. Das Segment der SUVs war auch in der Halbjahresbilanz mit einem Anteil von 29,5 Prozent das stärkste Segment.

Quelle: KBA – Pressemitteilung

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Daniel Krenzer

Daniel Krenzer

Daniel Krenzer ist als studierter Verkehrsgeograf und gelernter Redakteur seit mehr als zehn Jahren auch als journalistischer Autotester mit Fokus auf alternative Antriebe aktiv und hat sich zudem 2022 zum IHK-zertifizierten Berater für E-Mobilität und alternative Antriebe ausbilden lassen.

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Alfred Oppeln:

Ja, bei vielen der Markenhändler ist die Stimmung, was das Privatkundengeschäft anbelangt, schon seit Monaten stark eingetrübt. Das geht freilich querbeet, betrifft also alle Antriebsarten.

H.-Jürgen Malsch:

Grund zur Sorge bereitet eine gewisse Kaufzurückhaltung vor allem im Privatkundengeschäft. Ab 4Q2023 wird diese sich dann auch, naturgemäß zeitverzögert, bei den Zulassungszahlen bemerkbar machen. Zumindest, wenn man zwischen Privat- und Geschäftskunden differenziert auf die Zahlen schaut.

Theo Kopper:

Der FAZ-Artikel ist schon interessant und vor allem die über 500(!) Leserkommentare dazu;) Sicher kein repräsentativer Querschnitt des Meinungsbildes in der Bevölkerung, aber zeigt doch die „issues and concerns“ weiter Teile der Mitbürgerschaft. Der Durchmarsch der Elektromobilität wird noch ein Dornenreicher bleiben. It‘s a long way..

Robert:

habe ich doch geschrieben das die KBA Zahlen real sind ich meinte die Berichte in manchen Medien und Konsortendas das Fake-news sind, wo die E-Mobilität angeblich tot sei und niemand mehr E-Autos kauft und eben laut KAB der letzte Monat die dritthöchsten Zulassungszahlen hat seit Beginn der zählung also das Gegenteil was manche Medien eben behaupten

Stefan Orlin:

Ich bin gespannt, wie es alles weitergeht.
Bin interessierter Beobachter von außen etwa des VW-Werks Zwickau.
Als es losging mit der Transformation zur BEV-Fertigungsstätte vor über fünf Jahren war man dort mitarbeiterseitig skeptisch und hatte den Eindruck, im VW-Konzern vielleicht die A….karte zugeschoben bekommen zu haben (wenn’s schiefgeht am Markt, sind die Kollegen dort die Angesch… und müssen um ihre Arbeitsplätze bangen).
Die Stimmung besserte sich dann und man schien aufs richtige Pferd gesetzt zu haben als konzerninterner Vorreiter bei der Einführung der Elektromobilität.
Mittlerweile ist die Stimmung wieder am Verschlechtern der Auslastung wegen und der unklaren Aussichten über die Gesamtsituation und Zahlen am Markt.
Das alles meines Erachtens kein reines VW-Problem. Blicken wir mal die nächsten Jahre etwa auf FORD in Köln, auf die Opel-Werke und auf manch andere.
Klar, es gibt Euphoriker in Sachen Elektromobilität. Gut so. Es gibt auch Warner/Skeptiker. Darf auch sein. Vielleicht liegt die Zukunft, wie so oft, irgendwo dazwischen. Sozusagen zwischen Elon Musk und Fritz Indra also.

Birger:

Warum sollten dies nun schon wieder Fake News sein? Weil sie dir nicht passen? Natürlich stimmen die Zahlen vom KBA stimmen, das heißt noch lange nicht, das es viele Scheinanmeldungen von Autohäusern gibt um die die Zahlen zu beschönigen. Ich bin leider immer noch für einen technologieoffenen Weg und nicht nur für einen einzigen Weg. Es gibt klimaneutrale Möglichkeiten und die sollten auch alle genutzt werden. Das Beste setzt sich durch! Da die E Mobilität ja haushoch überlegen ist, braucht diese sich vor der Konkurrenz nicht zu fürchten und natürlich auch keine Fördergelder mehr, da sie ja schon den Durchbruch geschafft hat. Dann brauche ich jedenfalls nicht erst mit 70+ in Rente gehen, was ich eh nicht schaffe.

Robert:

ja ich kenne diese Fake-news aber die KBA-Zaheln sind nun realistisch und zeigen ganz klar die e-Mobilität hat seinen Durchbruch schon hinter sich und steigt und steigt und sobald die Hersteller Subventionen sprich angebliche E-Autoförderung wegfallen dann werden auch die Presie fallendas aht man ja in anderen Märkten z.B. China gesehen. Nur die Verbrenner Lobby will es einfach nicht wahrhaben das Verbrenner tot ist und verleugnet die Realtität bis zum geht nicht mehr

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