In Hof fährt nun ein Solarbus von Sono Motors

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Sono Motors

Daniel Krenzer
Daniel Krenzer
  —  Lesedauer 3 min

Das Solartechnologie-Unternehmen Sono Motors hat im vergangenen Monat ein neues Pilotprojekt im öffentlichen Nahverkehr in Hof im Nordosten von Bayern gestartet. Ein von den Stadtwerken Hof betriebener Bus wurde mit einer weiterentwickelten Version des Solar Bus Kit, der Solar-Nachrüstlösung für Busse, ausgestattet, berichtet das Unternehmen in einer Pressemitteilung.

Die Installation erfolgte demnach erstmalig zusammen mit dem ÖPNV-Service Hagen. Die Expertise des Unternehmens erstrecke sich auf die Bereiche Verkabelung, Reparatur, Wartung und Dienstleistungen für den öffentlichen Personennahverkehr. Das Unternehmen habe mehr als 15 Jahre Erfahrung als Dienstleister für den öffentlichen Personennahverkehr und modernisiere jährlich rund 4000 Nutzfahrzeuge.

„Ausgestattet wurde in Hof ein Mercedes-Benz Citaro C2 mit 16 semi-flexiblen PV-Paneelen, die installierte Leistung der Module liegt bei rund 1,4 kWp“, führt Sono Motors aus. Um die Module sicher auf dem Dach des Busses zu befestigen, seien erstmals spezielle Tapes zum Einsatz gekommen. Der erzeugte Solarstrom werde in die Batterie eingespeist, um den konventionellen Dieselmotor zu unterstützen und CO2-Emissionen einzusparen. Das hierbei verwendete Material wiege lediglich 50 Kilo.

Vergleich mit Mild-Hybrid-Bus läuft

Der erste „HofBus“ mit integriertem Solar Bus Kit von Sono Motors habe vom TÜV die Straßenzulassung erhalten und sei seitdem im Hofer Stadtgebiet unterwegs. Zeitgleich werde ein baugleicher Mild-Hybrid-Bus ohne PV-Anlage eingesetzt. Durch diese Vergleichszahlen könnten Fahrleistung und Energieverbrauch optimal verglichen werden.

„Wir von Sono Motors freuen uns sehr über die Partnerschaft mit der HofBus GmbH. Durch die Verwendung unseres Solar Bus Kits auf dem ersten Fahrzeug der HofBus-Flotte können wir einen schnellen, einfachen, sowie kostengünstigen Weg zeigen, um die Emissionen des öffentlichen Nahverkehrs nachhaltig zu reduzieren“, sagte Jona Christians, CEO und Mitbegründer von Sono Motors. „Wir sind sehr auf die Ergebnisse des Pilotprojekts gespannt. Wir hoffen, dass es als Vorbild für weitere umweltfreundliche Mobilitätslösungen dient“, erklärte Stadtwerke-Geschäftsführer Jean Petrahn. Das Projekt sei Teil der langfristigen Strategie der Stadtwerke Hof, den Umstieg auf Elektromobilität voranzutreiben. Die HofBus-Flotte soll in den kommenden Jahren kontinuierlich auf emissionsfreie Antriebe umgerüstet werden.

Unternehmen in finanziellen Schwierigkeiten

“Wir sind stolz darauf unser erstes gemeinsames Projekt in Zusammenarbeit mit Sono Motors vorstellen zu können. Um die Produktionskapazitäten in Europa zu maximieren und eine schnelle, sowie professionelle Nachrüstung und Wartung anzubieten, werden wir auch in Zukunft mit dem Kundenservice und der Logistik von Sono Motors zusammenarbeiten. Wir freuen uns auf die zukünftigen Projekte”, sagte Luca Bochhammer, Geschäftsführer, ÖPNV-Service.

Die Sono Motors GmbH hatte am 15. Mai 2023 beim zuständigen Amtsgericht München einen Antrag auf Anordnung eines Schutzschirmverfahrens gestellt. Der Geschäftsbetrieb werde im Rahmen des Schutzschirmverfahrens fortgeführt, hieß es. Ebenfalls hatte Sono Group N.V., die US-börsennotierte Muttergesellschaft der Sono Motors GmbH, beim zuständigen Amtsgericht einen Antrag auf Eigenverwaltung gestellt, mit dem eine Unternehmenssanierung angestrebt wird. Nach dem Scheitern des Solarauto-Projekts Sono Sion war das Unternehmen insgesamt in finanzielle Schwierigkeiten geraten. Der Bericht über den ersten Hofer Solarbus im Testbetrieb könnte also ein Zeichen der Hoffnung für die Zukunft des Unternehmens sein.

Quelle: Sono Motors – Pressemitteilung vom 27.07.2023

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Daniel Krenzer

Daniel Krenzer

Daniel Krenzer ist als studierter Verkehrsgeograf und gelernter Redakteur seit mehr als zehn Jahren auch als journalistischer Autotester mit Fokus auf alternative Antriebe aktiv und hat sich zudem 2022 zum IHK-zertifizierten Berater für E-Mobilität und alternative Antriebe ausbilden lassen.

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Gerd:

Die Ergebnisse sind doch längst da!
Sono ist in der Presse!
Gleiches Spiel wie beim Sion. Mit garantiert gleichem Ende.

Gerd:

Aha, der Sion war also ein „Solarauto“? Und die lächerlichen Solarmodule auf einem Dieselbus „reduzieren die Emissionen nachhaltig“? Das ist doch lächerlich!

Hier in D braucht es wirklich nur noch dumme Marketingsprüche, Inhalte oder gar engineering spielen keine Rolle mehr. Siehe Sono Motors. 90% Marketingsprüche, 10% externes engineering und man kann ein paar Jahre ordenlich und vom Geld anderer gut leben.

Für mich ist die Wurzel allen Übels unser Bildungsproblem. Hier wird jeder Unsinn geglaubt, wenn er in die eigene Blase passt. Fakten stören da nur.
Und selbst der öffentliche Rundfunk macht munter dabei mit.

Broesel:

Hof: Von Sono Motors solargestützter Bus in Betrieb

Herwig:

Warum sind auf dem Bus nur 16 Module montiert? Das Dach bietet doch locker noch Platz für weitere zehn – oder wäre dann die Leistunf einfach zu hoch (Ironie off)?

Georg Laackman:

2001 brachte Webasto ein flexibles, aufklebbares Solarpanel von 1,2 qm mit 200 Wp versuchsweise auf den Markt, welches ich als Golfcarthändler auf die Wetterschutzdächer von Elektro-Golfcarts klebte.
Das sollte die Reichweite der kleinen mit Blei-/Säurebatterien bestückten Fahrzeuge mit 3 Kw Nennleistung Kleinstfahrzeuge erhöhen.
Tja, zwischen elf und 14 Uhr MIttags mit steil stehender Sonne im Hochsommer brachte das gerade mal eine zusätzliche Fahrstrecke von ein paar Metern.
Also – abgeblasen den teueren Spuk.
90 Watt peak pro Panel bzw. 1,4 KwP auf dem Bus sind wirklich absolut nichts – nichtmal während der hochsommerlichen Mittagsstunden – und schon gar kein Fortschritt.

Daniel W.:

1,4 kWp wären als Hausdach-PV rund 1.400 kWh im Jahr oder knapp 4 kWh pro Tag.

Da wären es wohl deutlicher günstiger in die Busse Akkus mit 5 bis 8 kWh einzubauen, die man auf dem Betriebshof bei Schichtende gegen geladenene Akkus wechselt, die tagsüber mit Ökostrom aus der PV-Anlagen auf den Gebäuden des Betriebshofes geladen wurden.

Teuere Solarmodule auf Dieselbussen sind Greenwashing und sonst nichts.

Solarmodule auf Fahrzeugen machen nur Sinn, wenn die Module günstig in Massenfertigung hergestellt werden können, sonst rechnen sie sich nicht und man setzt besser noch mehr normale PV-Module aufs Dach, die Garage oder an die Hauswand und lädt damit Akkus.

Alex:

Leider wird nicht erwähnt, was der Betreiber für die Umrüstung bezahlt hat. Wenn ich jedoch anhand der Berichte davon ausgehe, dass ein Umbau je Monat stattfindet und damit die noch verbliebenen 150 Mitarbeiter bezahlt werden sollten, fallen bei durchschnittlich 50k€ Personalkosten jährlich (in München sicherlich zu knapp kalkuliert) für einen Umbau 625.000€ an, um allein die Personal-Cashburnrate zu finanzieren. Material, Miete, Gewinn und sonstige Gemeinkosten sind da noch nicht mit dabei.
Vielleicht kann mir jemand helfen, den Businesscase zu erkennen?
Ein paar Solarmodule mit doppelseitigen Klebeband auf die Karosserie zu kleben und den Wechselrichter anzuschließen ist etwas, was jede Werkstatt für ein paar hundert € machen kann.

autarc:

Hätten alle ÖPNV-Busse in Deutschland so eine 1,4 kWp auf dem Dach
wären das rund 113 MWp p.a.

Roland:

Das erste Sono Solarbusprojekt wurde im Q4-2021 gestartet. In den letzten 8 Quartalen sind insgesamt 25 Pilotprojekte mit diversen Bus und LKW Herstellern und Betreiben von Jubelmeldungen begleitet durchgefuehrt worden. Wo sind die Ergebnisse ???

David:

Das reicht mit etwas Glück für ein besseres Gebläse im Armaturenbrett. Und „erstmals mit speziellem Tape befestigt“: der Hammer! Doppelseitiges Magic Klebeband von Aliexpress!

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