Tesla Grünheide: Große Mehrheit der Bürger gegen Erweiterung

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Daniel Krenzer
Daniel Krenzer
  —  Lesedauer 2 min

Die brandenburgische Gemeinde Grünheide hat seine Bürger befragt, ob sie mit einem Ausbau des Tesla-Werks nahe Berlin einverstanden wären. Nun steht das Ergebnis fest: Bei einer Wahlbeteiligung von etwa 70 Prozent haben 3499 Grünheider gegen die Erweiterung gestimmt, nur 1882 waren dafür. Das berichtet unter anderem Spiegel online unter Verweis auf Material der Deutschen Presseagentur dpa.

Zwar ist die Gemeindevertretung nun nicht verpflichtet, sich an das Ergebnis dieser Bürgerbefragung zu halten. Doch sind die Gemeindevertreter in erster Linie Vertreter der Bürger vor Ort – und diese haben sich offensichtlich klar gegen einen Werksausbau ausgesprochen. Somit dürfte dies ein recht klares Indiz dafür sein, dass sich nun auch die Gemeinde gegen die Tesla-Pläne entscheiden dürfte – und das, obwohl der US-amerikanische Autobauer die Region wirtschaftlich zum Erblühen gebracht hat.

Aus für eigenen Bahnhof und Werks-Kita?

Derzeit nutzt Tesla für sein Werk etwa 300 Hektar Fläche, möchte aber weitere 170 Hektar ausbauen und dort unter anderem einen Güterbahnhof, Lagerhallen sowie einen Betriebskindergarten errichten. Doch die Pläne stoßen bei der Bevölkerung auf wenig Gegenliebe, unter anderem weil 100 Hektar Wald gerodet werden müssten. Auch Sorgen um das Grundwasser werden immer wieder gegen die Pläne angeführt, Teile des Areals liegen in einem Trinkwasserschutzgebiet.

Da es in den vergangenen Wochen und Monaten immer wieder Proteste gegen die Ausbaupläne gab, versuchte Tesla mit öffentlichen Informationsveranstaltungen die Grünheider vom Projekt zu überzeugen. Doch diese Versuche stießen dem Vernehmen nach auf wenig Interesse, offenbar war die Ablehnung bei vielen schon beschlossene Sache.

Derzeit kann Tesla bis zu 500.000 Autos pro Jahr in Grünheide bauen, will diesen Wert perspektivisch aber eigentlich verdoppeln und dabei noch deutlich mehr Arbeitsplätze als die derzeitigen 12.500 schaffen. Doch die anzunehmenden wirtschaftlichen Vorteile eines Ausbaus zündeten ganz offensichtlich nicht bei den Bürgern vor Ort.

Erste Spekulationen über Wegzug Teslas

Im Netz werden nun schon erste Spekulationen laut, dass sich Tesla nach diesem Rückschlag ganz aus Grünheide oder gar von einem deutschen Produktionsstandort verabschieden könnte. Zwar sind hohe Summen in den Aufbau des Grünheider Werks geflossen, aber Tesla-Chef Elon Musk ist andererseits nicht für seine zimperliche Art bekannt. Auf jeden Fall dürften die nächsten Wochen für die Region sehr spannend werden.

Quelle: Spiegel.de – „Tesla-Erweiterung stößt bei Bürgerbefragung auf Ablehnung“

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Daniel Krenzer

Daniel Krenzer

Daniel Krenzer ist als studierter Verkehrsgeograf und gelernter Redakteur seit mehr als zehn Jahren auch als journalistischer Autotester mit Fokus auf alternative Antriebe aktiv und hat sich zudem 2022 zum IHK-zertifizierten Berater für E-Mobilität und alternative Antriebe ausbilden lassen.
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Smartino:

Wenn es keine Menschen waren: was waren denn das für Wesen, die letztes 1.8 Millionen Teslas gekauft haben? Aliens?

Helmut:

Ja sind sie! Grösstenteils von einer gestörten Partei gesteuert. Nicht von dem, was Zukunft für die nächsten Generationen bedeutet, sowie Geld in die öffentlichen Kassen spült! Siehe Mainz mit dem Impfstoffhersteller: Kindergärten, Schulen, die Universität, das Uniklinikum (da wird was neues gebaut), die Rheinbrücke wird erneuert, Sozialwohnungen werden gebaut usw….Wurde alles möglich, weil der Impfhersteller Milliarden an Gewerbesteuer, in den letzten Jahren während der Covid 19 Pandemie, an die Stadt Mainz bezahlte.

Helmut:

Nur weiter so….Immer nur dagegen, was Zukunft bedeutet. Sei es bei Arbeitsplätzen, sei es bei Klimawandel leicht gegen steuern usw…Ihr die dagegen protestieren, habt 75 Jahre der Ölindustrie zugesehen, wie die Ölfelder und Gasfelder erschlossen haben, die Ölscheichs Milliarden bis Billionen US-Dollar vedient haben und jetzt bauen die riesige Solarparks in die Wüste, um deren Bürgern Strom und Wasserstoff zu liefern, damit die mit den Luxuswagen ala Tesla durch die Gegend zu fahren…Irgendwann baut Tesla und andere Chinesen wie BYD ihre Autos in Dubai und Indien, wo Geld ist und sich normale Bürger dann deren Autos leisten können.Ihr die protestiert habt, vedient dann nicht einen einzigen Euro dann! Der Staat geht irgendwann pleite, weil die Steuereinnahmen fehlen. Hat man an Mainz gesehen, wie das umgekehrt geht…

Niko8888:

Die argumentieren auf ihrer Homepage, dass die Welt nicht durch die massenhafte Produktion von Luxus SUVs gerettet wird.
Die sind gegen Autos um allgemeinen und für umweltverträgliche Verkehrsmittel.

Man muss nicht dieser Meinung sein, aber es ist legitim, diese Meinung zu vertreten

Niko8888:

Wer von den Kommentatoren hier hat sich eigentlich über die Perspektive der Anwohner informiert? Vielleicht haben die ja Berechtigte Forderungen oder vielleicht sind das wirklich alles nur ewig gestrige Betonköpfe. Ich weiß es nicht und der Artikel informiert darüber nicht/ kaum.

Wäre ja mal wichtig zu wissen, bevor man hier Stimmung macht und den Untertang Deutschlands beschwört ;-)

egon_meier:

neee … kein Hinweis .. sondern eine ziemlich abgehobene (freundlich formuliert) These
Ich zitiere sie mal
“ Ihre persönliche Einstellung als NICHT-Arbeitnehmer zu diesem Unternehmen ist da völlig irrelevant.“

alchemist:

Es geht nicht um das Bestimmen sondern um den Hinweis auf die Voreingenommenheit von NICHT direkt Betroffenen, die sich zudem anmassen zu wissen, welche Gründe dem Abstimmungsergebnis zu Grunde liegen: fadenscheinige Argumente versus grundsätzliche Abneigung. Letztere kann eigentlich nur als die offensichtliche Projektion Ihrer persönlichen Abneigung interpretiert werden.

egon_meier:

Aha .. darüber bestimmen SIE?? wessen Meinung relevant ist??
Spannende These ..

Ganz generell: wer bestimmt darüber, wessen Meinung wann und wo und in welchem Zusammenhang relevant ist? Musk?

egon_meier:

Das ist das Problem der direkten Demokratie und der Demokratie überhaupt… wer ist betroffen, wer darf mitbestimmen?

Mit unserem Dreck vergiften wir die ganze Welt, die ganze Welt darf aber nicht in Deutschland wählen.
Lösungsvorschlag??

alchemist:

Keiner muss sich bei Tesla engagieren. Viele tun es aber. Wo ist das Problem? Für eben diejenigen, wenn Tesla diesen wirtschaftswidrigen Standort verlässt. Ihre persönliche Einstellung als NICHT-Arbeitnehmer zu diesem Unternehmen ist da völlig irrelevant.

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