Ford baut weiteres Modell auf VW-Plattform MEB

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Wolfgang Plank
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  —  Lesedauer 2 min

Der Autobauer Ford und der VW-Konzern bauen ihre Zusammenarbeit in der E-Mobilität deutlich aus. Das geht aus einer gemeinsamen Mitteilung hervor. Demnach wird Ford künftig ein weiteres E-Modell für Europa auf Basis der Elektroplattform MEB produzieren. Gleichzeitig verdoppelt das Unternehmen sein geplantes MEB-Volumen auf nun 1,2 Millionen Einheiten über die Laufzeit von sechs Jahren. Die Vereinbarung wurde den Angaben zufolge im Rahmen der strategischen Allianz von Volkswagen und Ford geschlossen. Diese soll neben der E-Mobilität auch das Geschäft mit Nutzfahrzeugen und das autonome Fahren umfassen.

VW-Technik-Vorstand Thomas Schmall erklärte, die Vereinbarung werde die Elektrifizierung beider Unternehmen weiter beschleunigen. „Für den endgültigen Durchbruch der E-Mobilität in Europa kommt es jetzt vor allem auf Wirtschaftlichkeit und Schnelligkeit an. Beides gehen wir in Zusammenarbeit mit Ford an.“ Die Kooperation sei zugleich ein Beleg für die Stärken des MEB. „Die VW-Elektroplattform ist damit eine ideale Lösung für Unternehmen, die jetzt mit Tempo in die E-Mobilität gehen wollen.“ Die Verantwortung für entsprechende Partnerschaften liegt bei der neu geschaffenen Geschäftseinheit „Platform Business“. Auch die Zukunftsplattform SSP soll künftig geteilt werden.

Ford-Europa-Chef Stuart Rowley spricht von einem „Bekenntnis zu vollelektrischen Fahrzeugen„. Die strategische Allianz mit VW sei dafür ein wichtiges Element. Das erste Modell von Ford, das den MEB nutzt, wird demnach ein vollelektrischer Crossover sein. Es soll ab 2023 im Ford Electrification Center in Köln vom Band laufen und die E-Mobilitätsstrategie des Unternehmens weiter vorantreiben. Ursprünglich hatte Ford mit nur einem Modell auf MEB-Basis und einem Gesamtvolumen von rund 600.000 Einheiten geplant. Zum zweiten Modell hat das Unternehmen noch keine detaillierten Angaben gemacht.

Bei Volkswagen wird die vertiefte Zusammenarbeit mit Ford auch als Schritt auf dem Weg zum Plattformanbieter in der E-Mobilität gesehen. Der MEB sei bereits heute die technologische Basis für zehn Elektromodelle von fünf Marken, heißt es. Mit rund 300.000 Einheiten im Jahr 2021 gehöre sie weltweit zu den wichtigsten Elektroplattformen. Von Kompaktfahrzeugen über SUVs bis hin zu Vans seien verschiedenste Fahrzeuge möglich. Das jüngste Modell auf MEB-Basis ist der Volkswagen ID. Buzz.

Quelle: Volkswagen / Ford – Pressemitteilung vom 14. März 2022

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Wolfgang Plank

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Wolfgang Plank ist freier Journalist und hat ein Faible für Autos, Politik und Motorsport. Tauscht deshalb den Platz am Schreibtisch gerne mal mit dem Schalensitz im Rallyeauto.
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Peter:

Woher kommen die Zahlen?

brainDotExe:

Ich verstehe schon dass ein oder andere auf Automobilsoftware für Steuergeräte, die wird über Jahre hinweg entwickelt und dann nur in sehr seltenen Ausnahmefällen nach der Auslieferung des Fahrzeugs aktualisiert.

Wir reden hier immerhin von Fahrzeugen und nicht Smartphones auf Rädern!

egon_meier:

„dass Du von den aktuellen Kfz-Software-Anforderungen an eine Plattform reinweg nichts verstehst“

Du offenkundig gar nichts ..

egon_meier:
  • „technologisch auf geringerem Niveau als dann führende Anbieter
  • zu höheren Produktions-/Stückkosten als die Konkurrenz!


Was mit keinem Wort bewiesen ist .. einfach nur rumtuten – irgendein VW-Hater wird es schon glauben.
Wer dann führender Anbieter ist wird sich noch zeigen. Die Frage auch, wie man „Führung“ definiert – jeder so, dass sein Liebling vorne liegt?

Wolfbrecht Gösebert:

„Ich weiß nicht, was ihr immer […] habt.“

„Hätte man dem [MEB] 1-2 Jahre mehr Entwicklungszeit gegeben, statt zu sagen ach liefern wir später per Update nach, wäre das auch eine viel ausgereiftere Plattform gewesen.“

„Für mich gehört Software im Automobilbereich fertig entwickelt und dann auf den Markt gebracht. Das hat jahrzehntelang so funktioniert.“

„Ich zeige da immer den Vergleich zur Videospielbranche auf.“

Noch deutlicher kannst Du insgesamt eigentlich nicht machen, dass Du von den aktuellen Kfz-Software-Anforderungen an eine Plattform reinweg nichts verstehst – mal abgesehen davon, dass diese außerdem wichtige Hardware-Anforderungen und auch künftig steigende Ansprüche an sinkende Produktions-/Stückzahl-Kosten erfüllen muß!
Daher auch EOD.

brainDotExe:

Ich weiß nicht, was ihr immer mit eurem OTA habt.
Genau das ist/war das Problem vom MEB.
Hätte man dem 1-2 Jahre mehr Entwicklungszeit gegeben, statt zu sagen ach liefern wir später per Update nach, wäre das auch eine viel ausgereifter Plattform gewesen.

Für mich gehört Software im Automobilbereich fertig entwickelt und dann auf den Markt gebracht. Das hat jahrzehntelang so funktioniert. (Ich rede nicht von Spielereien wie Infotainment sondern Steuergeräte-Software).

Ich zeige da immer den Vergleich zur Videospielbranche auf. Während die Konkurrenz mit XBox 360 und PS3 in die Richtung unfertige Spiele auf den Markt werfen und relativ viele Updates liefern gegangen ist, hat Nintendo an der alt bekannten Entwicklungsmethode festgehalten und die Spiele fertig entwickelt.
Dementsprechend fehlerfrei waren sie auch.

Wolfbrecht Gösebert:

„… verstehe ich das „angestaubt“ nicht.“

Perspektivisch: Wenn Ford damit irgendwann (noch 2023?) erstmals auf den Markt kommt, ist MEB mindestens leicht angestaubt!
Dabei interessieren die 800 V eher weniger, OTA aber schon … meine wesentlichen Punkte für 2023-Bewertung habe ich doch schon genannt:

  • technologisch auf geringerem Niveau als dann führende Anbieter
  • zu höheren Produktions-/Stückkosten als die Konkurrenz!
Dark Erebos:

Wird interessant ob sich Ford auch bei der SSP bei VW einkauft (für dritte freigegeben wie MEB). Die 1,2 Millionen Autos Kosten Ford ca 20Milliarden.

Philipp:

>„angestaubten“ MEB-Plattform
Wenn man mal vom für den Nutzer kaum relevanten fehldenden 800V Technologie und der nicht durchgestochenen OTA Updatefähigkeit absieht (das ist für MEB selbst wohl nicht relevant), verstehe ich das „angestaubt“ nicht.

David:

Sehr schlau, der opportunistische Ansatz von Ford. In Europa Zeit kaufen und in den USA voll angreifen. Die Kooperation mit VW in Europa ist über Jahrzehnte eingeübt. Insofern gibt es da nicht das Risiko von Schnittstellen-Thematiken.

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