Fords-Deutschlandchef verspricht „Ford-DNA“ für MEB-Elektroauto

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Ford

Michael Neißendorfer
Michael Neißendorfer
  —  Lesedauer 2 min

Fords Deutschland-Chef Hans-Jörg Klein hat guten Grund, optimistisch in die Zukunft zu blicken: Erst vor Kurzem bekam der deutsche Standort Köln den Zuschlag für Fords Europa-Elektroauto auf MEB-Basis, mit dem die us-amerikanische Marke auch in unseren Breiten seine Elektro-Offensive massiv ausbauen will. In einem Interview mit Autozeitung sprach Klein über die Chancen alternativer Antriebe und gab einen Ausblick auf den ab 2023 geplanten Stromer aus Köln.

Aber auch schon jetzt hat Ford ein Elektroauto im Programm: den sportlichen Crossover Mustang Mach-E, der bei Kunden auf „positive Resonanz“ treffe. Klein sei den Elektro-Mustang schon häufiger gefahren und verspricht, dass der Stromer „ein traumhaftes Auto“ sei. Das „ganz neue Elektrofahrzeug, das wir hier in Europa entwickeln und produzieren werden“, der erste Elektro-Ford aus Europa, baut im Rahmen der schon länger bekannten strategischen Allianz mit Volkswagen auf dem Modularen Elektrobaukasten der Wolfsburger auf. Das Fahrzeug soll 2023 erstmals ausgeliefert werden und wird in Fords Entwicklungszentrum in Köln entwickelt.

Die technische Plattform mitsamt dem Antriebsstrang für den Ford-Stromer kommt zwar von VW. Das darauf basierende Fahrzeug aber werde auf jeden Fall die „Ford-DNA“ tragen, so Klein. „Der Anteil elektrifizierter Fahrzeuge wird deutlich steigen“, kündigt Fords Deutschlandchef an. Er erwartet, dass bereits ab 2022 „mehr als die Hälfte der verkauften Fahrzeuge teil- oder voll elektrifiziert sind“. Fords Elektrifizierungsstrategie sei „ein Kraftakt“ und umfasst Investitionen in Höhe von 22 Milliarden US-Dollar (etwa 18 Milliarden Euro) bis 2025. Weitere sieben Milliarden Dollar (etwa sechs Milliarden Euro) nimmt Ford für Technologien für das autonome Fahren in die Hand.

Damit auch die Bestandsflotte an Verbrennern nachhaltiger wird, schlägt Klein verstärkte Investitionen in E-Fuels, also synthetischen Kraftstoffe vor: „Wenn diese in den Millionen Bestandsfahrzeugen zur Anwendung kommen, dann habe ich einen 20-fach größeren Hebel, um viel schneller zum Ziel zu kommen“, so Fords Deutschlandchef. Das Klima-Potenzial sei nicht zu unterschätzen, sagt Klein, schließlich seien Pkw „mittlerweile qualitativ so hochwertig, dass sie bei entsprechender Wartung 15 bis 20 Jahre laufen“. Hier liege „ein enormes Einsparungspotenzial“.

Quelle: Autozeitung – „Unser neues E-Modell wird in Köln entwickelt“

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Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer ist E-Mobility-Journalist und hat stets das große Ganze im Blick: Darum schreibt er nicht nur über E-Autos, sondern auch andere Arten fossilfreier Mobilität sowie über Stromnetze, erneuerbare Energien und Nachhaltigkeit im Allgemeinen.
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Strauss:

Solche die nicht schon das 3. rein elektrische Auto fahren, sollten aufhören hier gegen Wasserstoffeinsatz zu wettern…………Schliesslich will niemand jemandem ein H2 PKW aufschwatzen. Aber jedem Verbrennerfahrer einen EV,PHEV oder halt den einfachen preisgünstigen Hybrid. Der kaum mehr kostet als ein normaler Verbrenner, welcher mehr Sprit säuft, und bestimmt regional Steuererhöhung bekommen wird.

Farnsworth:

Ich habe bei Ford leider nur „billig, will ich“ im Kopf. Bei einem früheren Firmen-Focus hingen nach 2 Jahren die Türdichtungen aus den Türen, an den Originalradkappen blätterte die Farbe ab und das Armaturenbrett knarzte bei Kälte. Ja, der ist 90.000km gefahren in der Zeit, aber weder Radkappen noch Türgummis dürften nach 2 Jahren so aussehen. Bei einem Focus von einem Kollegen ist mir aufgefallen, dass sich ganz deutlich abzeichnet, wo der Beifahrerairbag versteckt ist. Außerdem hat man an den Lüftungsgittern ganz genau sehen können von wo der Kunststoff in die Form gespritzt wurde und wo er zusammen floß. Klar das ist jammern auf hohem Niveau, aber ein Toyota, VW oder Hyundai würde das seinem Zulieferer um die Ohren hauen. Oder wer kennt sie nicht, die älteren Mondeos, wo der gelbe Schaum unter der brüchigen Stoßstange mit Panzerband kaschiert wird? Gibt es überhaupt welche ohne? Von Usability mal ganz abgesehen. Z.B. bei neueren Fahrzeugen, wo das Display weit hinten ist und man sich fragt, wie man da dann kommen soll. Dann stellt man fest, dass die vier Tasten 50cm vor dem Display die vier Softkeys sind.

Mag sein, dass es Leute gibt, die das nicht stört. Aber ich werde mit der Ford-DNA nicht warm.

Farnsworth

Farnsworth:

Das mit dem 20Mal größeren Hebel bei E-Fuels kommt hin. Ich muss 5 mal mehr Energie reinstecken um den gleichen Nutzen zu haben dann muss ich 5 mal so viel erneuerbare Energie ausbauen, wie für die Elektromobilität und auch noch die Anlagen bauen, die die E-Fuels erzeugen. Letztere sind dann nach wenigen Jahren obsolet. Klingt nach einem Super-Anlagetipp. „Diese Technologie treibt Elon Musk die Schamesröte ins Gesicht! Investieren Sie in E-Fuel-Aktien!“ Wie hieß es noch früher bei Eduard Zimmermann? „Nepper Schlepper Bauernfänger“

Farnsworth

Daniel W.:

Ich traue Ford keinen Meter über den angeblichen E-Auto-Weg, viel zu zögerlich und immer mit Blick auf eine Hintertüre, um sich doch wieder schnell dem Verbrenner zuzuwenden.

Beispiel der Plugin-Hybrid-Versuch den Verbrenner mithilfe von Blockchain nur in schmutzigen Gebieten abzuschalten, aber in den noch sauberen Gegenden die Luft per Verbrenner zu verpesten. Wer solche Tricks als Innovation verkaufen will, dem sollte man nicht über den Weg trauen.

In den USA dürfte Ford (Teil von „The Big Three“) wohl aufs Trumps Wiederwahl hoffen, deshalb wird das E-Auto nur auf Sparflamme entwickelt und mit VWs MEB – nur nicht zuviel Geld investieren, für die paar Jahre bis 2025 (möglicher Amtsantritt Trumps) lohnt sich für Ford offenbar nicht mehr Investitionen.

Wolfbrecht Gösebert:

„Wenn es so weiterläuft wie heute, dann wird es im Jahr 2050 mehr Verbrennerfahrzeuge mit H-Kennzeichen als heute geben.“

Ja, schon allein deswegen, weil schon jetzt die Restwerthalden der Verbrenner immer höher werden … wieviele davon, wie oft und zu welchen Kosten die dann auch tatsächlich gefahren werden können, steht auf einem ganz anderen Blatt!

David:

Die E-Fuel-Geschichte ist die letzte Nische der Verbrennerlobby. Ich denke aber, hier geht es mehr darum, Menschen Ängste zu nehmen. Denn Ford hat wenige Hardcore-Verbrenner-Freaks unter den Neuwagenkäufern. Sie sind also im Kern nicht groß betroffen. Porsche muss da seiner alternden 911-Klientel eher eine Chance aufmachen. Denn die können sich nicht mehr ändern, sind aber solvent.

Wichtiger finde ich die Aussage zum MEB-Ford mit Ford-DNA. Ich denke, der Motor und das Getriebe haben als Differenzierungsmerkmal einer Marke eh ausgedient. Das galt nämlich schon für die drei-oder vierzylindrigen turbogedämpften abgasreinigungsgewürgten Verbrenner der letzten Generation. Die Differenzierung geht künftig mehr über Design, Nutzkonzept, Zielgruppe und Preis.

Skodafahrer:

Wenn es so weiterläuft wie heute, dann wird es im Jahr 2050 mehr Verbrennerfahrzeuge mit H-Kennzeichen als heute geben.

Robert:

schon wider der Unsinn mit E-Fuels bis die massenhaft und zu bezahlbaren preisen auf den markt kommen könnten (mind. 10 Jahre) wird niemand mehr einen Verbrenner fahren wollen. Höchstens bei der Schiffahrt und schwerlastverkehr auf langen Strecken vielleicht wird aber wohl an den extrem hohen preisen der E-Fuels scheitern

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