Alles auf Elektro: Ford beginnt mit ersten Umbauarbeiten in Köln

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Michael Neißendorfer
Michael Neißendorfer
  —  Lesedauer 3 min

Für den Umbau des Ford Werkgeländes in Köln-Niehl zum europäischen Fertigungszentrum für Elektroautos haben die ersten Arbeiten begonnen. Erste Bagger rissen vor wenigen Tagen ein ehemaliges Lager ab, an dessen Stelle ein neues High Tech-Gebäude speziell für die Vorbehandlung von Rohkarossen entstehen wird. Der Abriss wurde notwendig, da für die Produktion des zukünftigen rein batterie-elektrischen Volumenmodells von Ford, das ab 2023 in Köln vom Band laufen soll, neueste Technologien eingesetzt werden, die neue Anlagen erforderlich machen, so der Hersteller in einer aktuellen Mitteilung.

Für das Architektenteam bestand die Herausforderung darin, das rund 26 Meter hohe, 25 Meter breite und 100 Meter lange Gebäude in ein dicht bebautes Gelände einzubetten, auf dem bereits seit 1931 Fahrzeuge gebaut werden. Dazu wird unter anderem eine der Hauptalleen auf dem Werkgelände überbaut. Das neue Gebäude gilt als eines der modernsten Gebäude von Ford in Deutschland.

Der Abbruch des alten Gebäudes wurde eigens in die Zeit des Werkurlaubes gelegt, damit der Abtransport der mehr als 5000 Kubikmeter Schutt die Logistik während der laufenden Produktion nicht behindert. Das neue Gebäude muss nun zügig errichtet werden, damit schon im kommenden Jahr mit der Installation der Anlagen begonnen werden kann, was sich teils mit den Fassadenarbeiten überschneiden werde.

Im Februar hatten wir die virtuelle Grundsteinlegung für unser neues Werk, und jetzt freue ich mich, dass man nun auch endlich sieht, dass wir unser Werk zu einem Electrification Center umbauen“, freut sich Gunnar Herrmann, Vorsitzender der Geschäftsführung der Ford-Werke GmbH, bei einem Ortstermin. „Wir sind damit das erste Ford-Werk in Europa, in dem Elektroautos vom Band laufen.“

Ford-Köln-Elektroauto-Produktion
Ford

Der US-amerikanische Hersteller Ford investiert eine Milliarde US-Dollar (etwa 860 Milliarden Euro) in die Modernisierung seiner Fahrzeugfertigung an dem deutschen Standort. Das ist das größte Investment, das Ford jemals in Köln getätigt hat. Mit dieser Investition will der Automobilhersteller seinen Kölner Standort zum Ford Cologne Electrification Center ausbauen. Ab 2023 soll in dem Werk das erste batterie-elektrische Volumenmodell von Ford in Europa vom Band rollen. Ford prüft zudem die Möglichkeit, ein zweites rein elektrisches Fahrzeug in Köln zu fertigen.

Auch die technische Entwicklung des neuen Elektroautos erfolgt in Köln, im europäischen Ford Entwicklungszentrum in Köln-Merkenich. Im Rahmen der bestehenden strategischen Allianz mit Volkswagen wird Ford bei der Entwicklung des Fahrzeugs auf dem Modularen Elektrobaukasten (MEB) aufbauen. Auf dieser Plattform will der Hersteller laut eigener Aussage „emotionale, vollelektrische Fahrzeuge“ für seine Kunden in ganz Europa liefern. Über den gesamten Lebenszyklus ist die Produktion von insgesamt rund 600.000 Einheiten geplant.

Ford plant, dass bereits 2026 alle Pkw-Modelle in Europa mit mindestens einer batterie-elektrischen oder Plug-In Hybrid Variante angeboten werden; ab 2030 will Ford europaweit nur noch rein elektrische Fahrzeuge im Pkw-Angebot haben.

Quelle: Ford – Pressemitteilung vom 16.08.2021

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Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer ist E-Mobility-Journalist und hat stets das große Ganze im Blick: Darum schreibt er nicht nur über E-Autos, sondern auch andere Arten fossilfreier Mobilität sowie über Stromnetze, erneuerbare Energien und Nachhaltigkeit im Allgemeinen.
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Robert:

Auch bei uns wird die Mineralölsteuer an Bedeutung verlieren. Man wird sich was anderes einfallen lassen. Beim erfinden von Steuern waren unsere Politiker stets kreativ. Aktuell denkt man in Richtung Roadpricing. Also eine Art Maut, bzw. Strassenbenutzungsgebühr, die Abhängig von der tatsächlich zurückgelegten Wegstrecke ist. Besser wäre möglicherweise eine Art Steuer pro kWh-Autostrom, da dann hier sparsame Modelle weniger belastet werden würden und diese nur auf Netzstrom belegt werden darf. Es wird sich zeigen was tatsächlich kommt.

Daniel W.:

Ab 2023 soll in dem Werk das erste batterie-elektrische Volumenmodell von Ford in Europa vom Band rollen.

Erst in 2 Jahren lohnt es sich wieder etwas zu Ford und E-Autos zu schreiben – ob es in den USA schneller geht?

Debatte in den USA

E-Auto-Fahrer sollen extra zahlen

Wenn der Marktanteil der Elektroautos steigt, sinken die Einnahmen der US-Bundesstaaten aus der Benzinsteuer. Viele haben sich daher entschieden, für E-Autos eine Sondersteuer- oder Gebühr einzuführen.

Doch Bidens Regierung ist offenbar entschlossen, das zu verhindern. Sondersteuern passen nicht zu ihren Plänen, E-Autos zu fördern.

(Quelle: tagesschau.de – 13.07.2021)

Der nächste Präsident – Trump? – wird wohl entscheiden, ob GM, Ford u.a. Autohersteller in den USA (und in anderen Ländern?) E-Autos in größeren Stückzahlen bauen oder nicht.

Dark Erebos:

Wird dann in Köln nur noch eine andere Karosserie auf die Basis von VW gesetzt und der Rest kommt von VW, oder machen die dann auch noch was anderes?

Anonymous:

Don‘t talk – just walk ;-)

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