VW setzt auf die Batterie – aber nicht alleine!

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Volkswagen

Sebastian Henßler
Sebastian Henßler
  —  Lesedauer 2 min

Allein in Europa will der VW-Konzern gemeinsam mit Partnern sechs Gigafabriken mit einer Produktionskapazität von insgesamt 240 GWh errichten. In Schweden etwa arbeitet VW eng mit Northvolt zusammen. Bei der Auswahl weiterer Standorte legt sich der Konzern auf Spanien fest. Und dennoch wolle man nicht alleine auf die Batterie setzen. Das gab Thomas Schmall, Vorsitzender des Vorstands VW Group Components, gegenüber der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung zu verstehen.

Damit öffne sich der VW Konzern aber nicht etwa Wasserstoffbetriebenen Pkw, sondern zeigt lediglich auf, dass man auch bereit wäre am Ende eine Minderheitsbeteiligung an der Batteriesparte zu halten, die irgendwann an die Börse gebracht werden könnte. „Wenn der Absatz von Elektrofahrzeugen so wächst, wie wir es erwarten, wäre es sinnvoll, externe Investoren an Bord zu holen. Wir wollen aber am Steuer bleiben. Dafür braucht man nicht unbedingt die Mehrheit.“, so Thomas Schmall weiter.

Schmall leitet den Plan von Volkswagen, bis 2030 sechs große Batteriezellenfabriken in ganz Europa zu bauen, ein wichtiger Teil der Bemühungen des Autobauers, Tesla als weltweit größten Verkäufer von Elektrofahrzeugen zu überholen. Das Unternehmen hat zuvor erklärt, dass es dies mit externen Partnern und Finanzmitteln realisieren würd die eigene Batterie-Sparte auszubauen. Langfristig könne man sich gar vorstellen die Marktbegleiter mit Batteriezellen zu beliefern. Eins sei allerdings sicher: „Wir wollen einen Standard für unsere Branche setzen“, so Schmall.

Die ersten beiden Fabriken entstehen gemeinsam mit Northvolt im schwedischen Skellefteå und in Salzgitter. Aufgrund des höheren Bedarfs hat Volkswagen entschieden, die bislang geplante Zellproduktion neu aufzustellen. Die Produktion von Volkswagen-Zellen wird in Zusammenarbeit mit Northvolt in der schwedischen Gigafabrik „Northvolt Ett“ in Skellefteå konzentriert. Die Produktion dieser Zellen soll 2023 starten und schrittweise auf bis zu 40 GWh Jahreskapazität ausgebaut werden.

Neben der geplanten Eigenfertigung soll vor allem die neue Einheitszelle erhebliche Kostenvorteile bringen. Sie werde ab 2023 eingeführt und im Jahr 2030 markenübergreifend in bis zu 80 Prozent aller E-Fahrzeuge des Konzerns verbaut werden. Diese könne auch die angesprochene Zelle sein, mit welcher man einen Standard setzen wolle, um sie dann auch an die Konkurrenz zu veräußern.

Zuletzt gaben Bosch und VW bekannt, dass man die Kosten- und Technologieführerschaft bei der Industrialisierung von Batterietechnologie und der Serienproduktion nachhaltiger, hochmoderner Batterien anstrebe. Der geplante „local for local“-Produktionsansatz sei dabei ein wichtiger Schritt auf dem Weg in eine CO2-neutrale Mobilität.

Quelle: Reuters – Volkswagen open to giving away majority in battery division-board member

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Sebastian Henßler

Sebastian Henßler

Sebastian Henßler hat Elektroauto-News.net im Juni 2016 übernommen und veröffentlicht seitdem interessante Nachrichten und Hintergrundberichte rund um die Elektromobilität. Vor allem stehen hierbei batterieelektrische PKW im Fokus, aber auch andere alternative Antriebe werden betrachtet.
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Anonymous:

1+
400-500km sollten aber jedem reichen
1000 braucht kein normaler Mensch :-)

Norbert Seebach:

Kleinere E-AUTOS mit kleineren Batterien? Klingt zunächst ökologisch und ökonomisch vernünftig, aber: kleinere Batterie (und damit einhergehende kleinere Reichweiten) bedeuten in der Praxis:
– sehr viel mehr Ladezyklen des Akkus bezogen auf die Laufleistung – damit früherer Leistungsabfall (Degradation) und Verschleiß des Akkus
– nochmaliger erheblicher Reichweitenverlust im Winter
– eingeschränkter Aktionsradius, in dem ich nicht (bei Wind und Wetter und mit dem entsprechenden Zeitverlust) „fremdladen“ muss
– (noch) stärkere Abhängigkeit von den Raubrittern, die mir an ihren Ladesäulen das Doppelte bis Dreifache (!) dessen aus der Tasche ziehen, was ich zuhause für die kWh Strom bezahle.

Ich kann jedem, der nicht ausschließlich innerstädtisch unterwegs ist, nur raten: nehmt den größten Akku, den ihr kriegen könnt!

Daniel W.:

Korrektur:

Man sollte sie nur nicht dauert politisch mit Bürokratie behindern und mit Steuern zugunsten der großen Konzerne abzocken – mehr will ich nicht.

Daniel W.:

Lassen Sie doch Krupp und Konsorten ihre H2- und E-Fuel-Anlagen in Afrika, Südamerika, Australien und sonstwo bauen – soviel wie sie wollen und soweit das Geld der Investoren reicht.

Ich habe nichts dagegegen, wenn sich große Konzerne selber um den benötigten Wasserstoff und die E-Fuels kümmern, dafür dürfen sie sich dann auch an den ach so günstigen grünen Kraftstoffen erfreuen, es sei ihnen gegönnt – aber sie sollten nicht die Bürger in neue Abhängigkeiten zwingen und sich ihre grünen Kraftstoffe mit Steuergeldern subventionieren lassen.

Ich bin für eine Energiewende von unten mit dezentraler Strom- und Energieversorgung. PV- und Windkraftanlagen inkl. der benötigten Speicher können auch die Bürger bzw. Energiegemeinschaften selber finanzieren. Man sollte sie nur nicht dauert politisch mit Bürokratie behindern und mit Steuern zugunsten der großen Konzerne abzocken – wer will ich nicht.

Videotipp: Klimaneutrales Deutschland 2045: Wie die Energiewende gelingt
Hier anzusehen >> youtube.com/watch?v=UixHyJO7zmg (16:15 min)

Peter:

Es geht um die derzeitig festgezurrten Planungen bis 2030. Andere Hersteller (Renault/SAFT) investieren ja auch und die Batteriefirmen aus Asien bauen auch werke in Europa. Ob das alles reicht, wird man sicherlich ab 2024/2025 sehen. Und dann kam man nachsteuern.

Aber man sollte sich von der Vorstellung verabschieden, dass VW alles alleine macht. VW hatte 2020 einen weltweiten Marktanteil von ca. 12-15%, Toyota hatte ebenfalls ca. 12-15%, GM und Hyundai hatten jeweils ca. 6-8%. Die anderen 60% des Weltmarktes teilen sich Dutzende (!!!) andere Firmen, wobei ca. 30% aller Fahrzeuge weltweit in China produziert wurden, zum Teil von Firmen die hier noch niemand gehört hat, geschweige denn aussprechen kann und unter anderem auch in Fahrzeugklassen, die hierzulande sehr ungewöhnlich sind (TukTuks, Micros, etc.)

Helmuth Meixner:

Haben Sie inzwischen eine Lösung gefunden, woher der „SPRIT“ in naher ZUKUNFT kommen soll?
Ihre Kollegen setzen sich doch gar so vehement für den Bau von E-Mobility-Tanks ein. Ich möchte aber wissen, wann und wo man GRÜNEN E-SPRIT tanken kann.
Nicht dort, wohin Sie und Ihre Tank-Fans fahren, sondern dort wo in nächster Zukunft mehr als 1 Milliarde E-Autopiloten fahren sollen?
Wissen Sie keine Antwort auf meine Kernfrage, können Sie sich Ihre Berechnungen sparen.
Warum? Weile diese ERDKUGEL vorher platt gemacht ist. Der dümmste Bauer weiss, wo nix is kann keine Kuh mehr grasen. Ist die Fläche abgegrast braucht niemand mehr E-Autopiloten und keine Ladepunkte mehr.
Ich folge IHREN REZEPT zu 100 % und dann? Dann wurde der Planet BESCHLEUNIGT zerstört. Sonst gar nix. Diese E-Intelligenz macht sie mit Hochdruck nur selber platt. Haben Sie den Wirkungsgrad dieser Formel berechnet? Mit was könnte die Erde vlt. gerade noch gerettet werden?

KRAFTSTOFF steht hier;

Wenn ThyssenKrupp Nucera die Produktion von grünem Wasserstoff kostengünstig skalieren kann, wird es ein erstklassiger alternativer Kraftstoff sein.Grüner Wasserstoff soll laut Krude in einer Medienmitteilung von ThyssenKrupp Nucera „der einzige kohlenstofffreie Kraftstoff“ werden . Dieses Unternehmen und seine Konkurrenten arbeiten daran, die Produktion von H2 erschwinglich zu skalieren. Er prognostiziert, dass, sobald erneuerbares H2 diesen erschwinglichen Punkt erreicht, es in den kommenden Jahrzehnten sowohl Öl als auch Kohle ersetzen wird. Die Vielseitigkeit dieses sauberen Brennstoffs ist einer der Gründe, warum er als Ersatz für einige der am häufigsten verwendeten fossilen Brennstoffe so vielversprechend angesehen wird.“

Hier steht aber nix von Autokraftstoffe alleine….

Ach ja, wenn Sie weiter lesen wollen, in englischer Sprache, was oben in Deutsch google-übersetzt steht können sie hier mehr lesen:

https://www.hydrogenfuelnews.com/green-hydrogen-companies/8551088/?awt_a=1jpsU&awt_l=NzCtC&awt_m=h0IdP08AVu5DlsU

Da geht es NICHT nur um E-AUTOS. Um sehr viel mehr… Um DEKARBONISIERUNG

Daniel W.:

Nachtrag:

Es müssten 2 – 3 weitere Autohersteller ähnlich große Produktionskapazitäten für Europa aufbauen.

Einer davon dürfte Tesla sein, der seine E-Autos selber günstig mit Batteriepacks versorgen will.

Dazu kommen aber noch viele Transporter, Lkws, forst- und landwirtschafliche Fahrzeuge sowie Baumaschinen, die in Zukunft ja auch zunehmend elektrisch angetrieben werden und Batteriepacks brauchen.

Daniel W.:

Allein in Europa will der VW-Konzern gemeinsam mit Partnern sechs Gigafabriken mit einer Produktionskapazität von insgesamt 240 GWh errichten.

240 GWh = 240.000 MWh = 240.000.000 kWh – das wären jährlich 3 Mio. Batteriepacks mit je 80 kWh.

Auf dem Automarkt der EU wurden laut Quelle von Januar bis Dezember 2021 etwa 9,7 Millionen Fahrzeuge neu zugelassen, ein Jahr zuvor waren es etwa 9,9 Millionen Pkw-Neuzulassungen.

(Quelle: de.statista.com)

Etwa 3 Millionen Pkw werden allein in Deutschland pro Jahr zugelassen und wenn das die jetzigen E-Autos sein sollen, dann würden die 240 GWh gerade für Deutschland reichen. Für ganz Europa würde es etwas knapp, vor allem wenn weiterhin E-SUVs mit großen Batterien verkauft werden sollen.

240 GWh (240.000.000 kWh) geteilt durch 10 Mio. E-Autos wären 24 kWh als Batteriepack pro E-Auto.

Selber bin ich ja eher für kleine E-Autos mit kleineren Batterien – dafür würden 240 GWh reichen.

Anonymous:

Also wenn man nächstes Jahr mit der Produktion von Zellen „starten will“ und diese dann „schrittweise erhöhen“ um dann 2030 bei 240GWh anzukommen, dann sehe ich das mit dem „Tesla überholen“ noch nicht so unmittelbar bedrohlich – ich dachte schon, ich muß meine Tesla Aktien in den nächsten Jahren verkaufen ;-)

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