Diese Autos der Auto Shanghai 2025 kommen nach Europa

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Der Denza Z soll Porsche Käufer abspenstig machen / Press-Inform

Wolfgang Gomoll
Wolfgang Gomoll
  —  Lesedauer 4 min

Säbelrasseln und Effekthascherei um jeden Preis gab es auf der Auto Shanghai 2025 nicht. Martialische Vehikel wie der Dongfeng Warrior waren Einzelgänger. Noch vor wenigen Jahren konnte die Blech-Brust der chinesischen Autobauer nicht breit genug sein. Das Treiben in den riesigen Messehallen der Millionenmetropole war diesmal geschäftsmäßig und professionell. Die lauten Töne blieben aus. Sowohl akustisch als auch optisch. Es ist die Ruhe vor dem Sturm auf Europa. BYD, Geely & Co. agieren aus einem Gefühl der Stärke heraus, das ist deutlich spürbar. Auch wenn sich die Hersteller aus China in Deutschland zuletzt eine blutige Nase geholt haben. Zu ambitioniert, zu selbstsicher war das Auftreten. Der nächste Anlauf soll – und muss – gelingen.

Die Manager zwischen Guangzhou und Peking lernen ständig dazu, und die zweite Welle des Tigersprungs aus dem großen asiatischen Land in das Herz Europas ist sicher besser vorbereitet als die erste. Das merkt man bereits. BYD-Topmanagerin Stella Li setzt auf ein dichtes Händlernetz, Servicestationen und Kundennähe. Deswegen lohnt sich der Gang entlang der Ausstellungsflächen, um zu sehen, welche Autos nach Deutschland kommen. Oder anders gesagt, wie die chinesischen Automobilhersteller diesmal Erfolg haben wollen.

Fangen wir doch gleich mit BYD an. Dass Chinas Nummer eins bei den elektrifizierten Automobilen irgendwann auch in Deutschland Erfolg haben wird, steht außer Frage. Schließlich ist der Branchenriese auch entsprechend aufgestellt und bietet eine umfangreiche Produktpalette an. Ob die Yangwang U8 Premium Edition sich auf den Weg gen Westen macht, steht in den Sternen. Besser stehen die Chancen für die Dynasty-Serie, und auch der Kombi Seal 06 DM-i Wagon klopft bereits an der Europa-Tür. Vermutlich wird auch Denza seinen Porsche-911-Jäger Z auf das Transportschiff stellen, sollte die Sportwagen-Coupé-Studie in die Serie gehen.

BYD Dynasty
Der BYD Dynasty / Press-Inform

Ein weiterer Konzern, der über ein breites Markenportfolio verfügt und zudem große Anteile an europäischen Automobilherstellern wie Mercedes und Aston Martin hält, ist Geely. Also werden sich die Verantwortlichen dieser beiden Hersteller schwertun, mit schwerem Gerät gegen den Konkurrenten aus Fernost zu Felde zu ziehen, sobald dieser sein Duo Volvo EM90 und Zeekr 9X auf den Markt bringt. Vor allem für die vollelektrische Luxus-Version der Mercedes V-Klasse dürfte der Volvo-Van zu einem ernstzunehmenden Gegner werden. Zumal auch in Deutschland die Begeisterung für die noblen Straßendampfer wächst. Zudem haben die chinesischen Autobauer schon mehrfach bewiesen, dass sie edle Innenräume schaffen können.

Zeekr setzt beim 9X auf einen interessanten Antrieb. Denn mit dem Luxus-Crossover wendet sich der Automobilhersteller erstmals von der reinen Elektro-Doktrin ab. Der Rolls-Royce Cullinan- und Mercedes-Maybach GLS-Gegner ist das erste Hybridmodell mit einem Antrieb, das die Vorteile des reinem Elektroantriebs und Plug-in-Hybriden vereint. Der Hybridmotor leistet 205 kW / 279 PS und dürfte auch als Range-Extender dienen. Laut Zeekr soll der schwere China-Kreuzer in nur drei Sekunden aus dem Stand auf 100 km/h beschleunigen. Also dürfte mindestens ein leistungsstarker Elektromotor Teil des Antriebskonzeptes sein. Wie dieses genau aussieht, haben die Chinesen noch nicht verraten. Spätestens, wenn das SUV im dritten Quartal dieses Jahres auf den Markt kommt, wissen wir mehr. CATLs Xiaoyao-Batterie sorgt für eine elektrische Reichweite von über 380 Kilometern, und im Zusammenspiel mit dem Verbrennungsmotor dürfte der Begriff Reichweitenangst aus dem Wortschatz verbannt sein. Mit einer Ladeleistung von angeblich 1,3 Megawatt erfolgt das Stromtanken so schnell wie eine Pinkelpause.

Xpeng X9
Der Xpeng X9 / Press-Inform

Bei der Verteilung der Pfründe will auch XPeng mit dem großen Elektro-Van X9 ein gewichtiges Wörtchen mitreden. Ebenfalls interessant ist der Mazda EZ-60, der in Zusammenarbeit mit dem chinesischen Hersteller Changan entwickelt wurde. Der 4,85 Meter lange Crossover wird sowohl als Elektroauto als auch als Plug-in-Hybrid angeboten, im Innenraum dominiert ein 26,5-Zoll-5K-Display. Auch der Hongqi HS9 PHEV SUV will die Autofahrer für sich gewinnen. Ob der Teilzeit-Stromer nach Deutschland kommt, steht noch nicht endgültig fest. Schließlich tut sich der chinesische Staats-Autobauer in Europa schwer. Ähnliches gilt für die Chery-Marke Jaecoo mit dem J5.

Ein Elektroauto von Firefly
Kommt bald nach Europa: der kompakte Firefly / Press-Inform

Besser stehen die Chancen für den Leapmotor B01. Wie der Name schon verrät, basiert die E-Limousine auf der gleichen Technik wie der Crossover B10, und da der chinesische Autobauer zum Stellantis-Konzern gehört, dürfte es nur eine Frage der Zeit sein, bis der Stromer in Deutschland aufschlägt. Sicher ist, dass die Nio-Tochter Firefly im Sommer dieses Jahres in Europa debütiert. Das rollende Glühwürmchen wird 29.900 Euro kosten und zunächst eine Batterie mit einer Kapazität von 41,2 Kilowattstunden an Bord haben, was für 330 Kilometer Reichweite gut ist.

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Wolfgang Gomoll

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Wolfgang Gomoll beschäftigt sich mit dem Thema Elektromobilität und Elektroautos und verfasst für press:inform spannende Einblicke aus der E-Szene. Auf Elektroauto-News.net teilt er diese mit uns. Teils exklusiv!
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Matze:

Also, einen Rückschritt zu Hybrid finde ich überflüssig. Ansonsten ist auch nix ansprechendes dabei. Die Dinger gehen hier nur über den Preis auf die Straße. Und wer weiß, welche Abhör- und Überwachungstechnik dann damit hier auf europäischen Straßen herumgondelt… Klar, ist bei Amis und anderen E- Autos auch so. Aber Chinesisch…?

Anonym:

Mit den Frechheiten auf dem technischen Stand von 2020 die einem hier vom VW Konzern angeboten werden können die locker mithalten.

Martin Hofstetter:

[Edit: Kommentar gelöscht, bitte unsere Netiquette beachten, danke / Die Redaktion]

Klaus:

Ein Kommentar von jemanden, der sich aber „so richtig“ auskennt.

Jeff:

Eine sehr seltsame und gewagte Schlussfolgerung, nachdem im Text Preise oder Leistungsdaten und Details zu Ausstattung etc. gar nicht erwähnt werden. Worauf beruht Deine „Expertenmeinung“?

Spiritogre:

Mit anderen Worten, weiterhin zu teuer oder zu schlecht, was die Chinesen nach Europa schiffen wollen. Wird sich also nichts ändern.

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