Mit welchen E-Autos General Motors in die elektromobile Breite geht

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General Motor

Michael Neißendorfer
Michael Neißendorfer
  —  Lesedauer 3 min

Der US-Autohersteller General Motors, nach Absatzzahlen weltweit die Nummer 3 in der Branche, hat große Pläne für seine elektrifizierte Zukunft: Bis 2025 will GM quer über seine Marken wie Chevrolet, Cadillac, GMC, Buick und Corvette hinweg gut 30 neue Elektromodelle einführen – die allesamt auf der neuen Elektroauto-Plattform Ultium aufbauen werden. Einige interessante Details zu seiner Strategie hat GM-Präsident Mark Reuss nun auf einer Veranstaltung für Investoren verraten.

General Motors möchte seinen Jahresumsatz bis 2030 verdoppeln und gleichzeitig seine Margen beim Übergang in eine vollelektrische Zukunft erhöhen. Und das Hauptziel ist es, den aktuellen Branchenprimus Tesla im Heimatland zu überholen. Aktuell muss sich GM in Sachen Verkaufszahlen von Elektroautos in den USA mit Rang 2 begnügen. Um den Abstand möglichst schnell zu verringern, beginnt GM bei der Elektrifizierung seiner Modellpalette zunächst bei den beliebtesten Modellen. Bereits im kommenden Januar will der Hersteller eine Elektroversion seines Bestsellers Chevrolet Silverado vorstellen. Der Pick-up allein zeigt sich für fast ein Drittel aller verkauften GM-Modelle verantwortlich.

Nach dem Silverado verkauft sich der Mittelklasse-SUV Chevrolet Equinox am besten, zusammen machen sie gut die Hälfte aller verkauften GMs aus. Und auch dieses Volumenmodell soll schon bald als elektrifizierte Variante zu haben sein, wie Reuss ankündigte, mit um die 30.000 US-Dollar (etwa 26.000 Euro) preislich attraktiv im Bereich der aktuellen Verbrenner-Varianten. Auch der oberhalb des Equinox platzierte SUV Blazer soll demnächst elektrifiziert werden.

Und dann arbeitet GM laut Reuss aus Preissicht noch an etwas anderem, „aber wir sind noch nicht bereit, die Details davon zu besprechen.“ Was dieses neue, noch unbenannte Chevrolet-Elektroauto betrifft, handelt es sich Gerüchten zufolge um einen Nachfolger des Kompaktstromers Bolt, in etwa im Golf-Format, der zu einem Kampfpreis von etwa 20.000 Dollar (gut 17.000 Euro) in den Handel gehen soll.

Angetrieben von der Einführung dieser und etlicher weiterer neuer elektrischer Modelle prognostiziert GM, dass der Umsatz mit Elektroautos bis 2030 von etwa zehn Milliarden Dollar im Jahr 2023 auf etwa 90 Milliarden Dollar pro Jahr steigen dürfte. Welche Rolle der europäische Markt für den weltweit drittgrößten Autohersteller dabei spielt, ist weiterhin offen. GM hat sich seit dem Verkauf von Opel im Jahr 2017 weitestgehend aus Europa zurückgezogen. In Deutschland ist beispielsweise die Corvette noch zu haben sowie der Midsize-SUV Cadillac XT4, allesamt Verbrenner. Auch einige Importeure bringen in kleinen Stückzahlen die Fahrzeuge von GM über den Atlantik. Kommende Elektroautos wie etwa der Cadillac Lyriq aber sollen auch hierzulande angeboten werden, heißt es.

Quelle: InsideEVs – GM Announces Chevy Equinox And Blazer EVs In Push To Overtake Tesla

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Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer ist E-Mobility-Journalist und hat stets das große Ganze im Blick: Darum schreibt er nicht nur über E-Autos, sondern auch andere Arten fossilfreier Mobilität sowie über Stromnetze, erneuerbare Energien und Nachhaltigkeit im Allgemeinen.
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Silverbeard:

Es ist ja nicht nur vom Präsidenten abhängig. Die Förderprogramme müssen dann erstmal alle gestoppt werden oder auslaufen.

Trotzdem wird es gute, günstige E-Autos aus China geben, die vielen Newcomer werden sich am Markt etabliert haben und Tesla ist 2024 bestimmt nicht schwächer als heute.

Einen zurück zum Verbrenner kann ich mir deshalb nicht vorstellen. Sixt hat einen Vertrag für 100.000 Model 3 (20% des Bestands von Sixt) abgeschlossen. D.h. viel mehr Menschen als bisher werden mit E-Autos in Berührung kommen. Einfach nur deshalb, weil sie einen Mietwagen brauchen und nicht weil sie wissen wollen, wie ein E-Auto so fährt.

Und sicher wird auch auf dem amerikanischen Markt Öl teurer, wenn das ein Phänomen der gesamten Weltwirtschaft ist.

Alexandra:

das ist nochmal ein ganz anderes Thema, aber Daniel hat natürlich Recht.

Andererseits, bis dahin vergeht noch „viel“ Zeit. Sollte GM wirklich darauf spekulieren, dann sind sie wahrsch bis dahin weg vom Fenster

Silverbeard:

Ich kann Alexandra nur zustimmen. Wie lange kann sich GM leisten seine Autos unter Herstellungskosten oder ohne Gewinn zu verkaufen?

Tesla kann sich im Moment sogar erlauben die Preise deutlich zu erhöhen, weil die Nachfrage so viel grösser als das Angebot ist.
Abgesehen von der fortschrittlichsten Technik hat Tesla nun mal das beste Ladenetz. Natürlich geht dieser Vorteil verloren, wenn Tesla seine Ladestationen für alle Marken öffnen möchte, aber auch das spült wieder hohen Gewinn in die Kasse. Schliesslich hat Tesla den gesamten Prozeß unter Kontrolle. Tesla ist weltweit der größte Hersteller von Ladesäulen und plant bis 2025 2023 seine Ladestationen Supercharger zu verdreifachen.

Abgesehen davon gehe ich davon aus, dass Tesla das Problem mit den eigenen Batteriezellen gelöst hat. Sonst würde nicht zeitgleich in Texas und Grünheide für Milliarden Euro eine Batteriezellenfertigung gebaut.
Natürlich sind diese Zellen nicht der extreme Durchbruch, aber ca. 15% mehr Kapazität/Gewicht ist ein schöner Fortschritt und es gibt keinen Zulieferer, der auch noch Gewinn draufschlagen möchte.

edit Tippfehler
edit Sachfehler

Daniel W.:

Abwarten und Tee trinken – sollte aus dem Saulus (E-Auto-Verhinderer) wirklich ein Paulus geworden sein?

Spannend wird das Jahr 2024 und die Frage wer Präsident der USA wird – und was GM 2025 dann baut.

Alexandra:

Das mit der Preisschraube ist so eine Sache – hat GM eine eigene Batteriefertigung, oder kaufen die zu? Wenn man bedenkt wie groß der Kostenbock des Akkus am Gesamtpreis ist, relativiert sich schnell der Spielraum.

Ich denke was die besagte Preisschraube betrifft – wenn die jemand drehen kann, dann BYD
Oder fällt Euch ein weiterer AkkuProduzent ein, der schon Fahrzeuge auf dem Markt hat?

David:

Das war aus Sicht der Wettbewerber zu befürchten, dass GM an der Preisschraube dreht. Solide und günstig wie die konservative Kundschaft es will. So werden China Angebote auf dem Markt keinen Halt finden können und auch für Tesla sind das keine gute Nachrichten, wenn etablierte Hersteller mit Kundschaft und Servicenetz deutlich günstiger liegen. Denn ein Premiumaufschlag für die Marke Tesla kann man nicht durchsetzen. Im Heimatland sind die prekären Arbeitskonditionen präsenter und auch die Tatsache, dass man deswegen nicht beim Präsidenten bei Autothemen mitreden darf. Ebenso die Untersuchung der NHTSA, der mächtigen Verkehrsbehörde, gegen Tesla.

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