Erste Deepal-SUVs verlassen Werk in Nanjing nach Europa

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ChangAn

Sebastian Henßler
Sebastian Henßler
  —  Lesedauer 3 min

Changan setzt seine Pläne für Europa um. Die ersten Deepal S07 rollen aus dem Werk in Nanjing und sind für Deutschland, Norwegen und Großbritannien bestimmt. Die Auslieferung beginnt im September, auch in den Niederlanden und in Dänemark. Bis dahin legt die Ladung eine sechswöchige Schiffsreise zurück. Mit dieser ersten Charge startet der chinesische Hersteller sein Engagement auf dem europäischen Markt, wie aus entsprechender Mitteilung hervorgeht.

Produziert wird der elektrische SUV in Nanjing, China. Die Produktionsstätte ist digital vernetzt und nutzt viele neue Technologien. Sie soll nicht nur den CO₂-Ausstoß senken, sondern auch die Effizienz steigern und Kosten reduzieren. Ethan Yin, Geschäftsführer von Changan Europe, beschreibt das Werk als Verbindung zwischen chinesischer Fertigung und europäischen Ansprüchen. Die dort gebauten Autos sollen sowohl in der Verarbeitung als auch in der Technik den Erwartungen europäischer Kunden gerecht werden.

Beim Design des Deepal S07 arbeitete Changan mit seinem Team in Turin. Europäische Designer gaben dem Auto eine klare, funktionale Linie. Das Modell wurde gezielt für den Markt in Europa entwickelt – und nicht nur angepasst. Die Idee dahinter: Ein Elektroauto, das sich nahtlos in europäische Innenstädte und Autobahnen einfügt. Noch vor dem Marktstart erhielt das Modell fünf Sterne im bekannten Euro-NCAP-Test.

Auch die technischen Daten dürften für Interesse sorgen: Der Deepal S07 schafft nach WLTP-Standard bis zu 475 Kilometer mit einer Ladung. Der Einstiegspreis liegt bei rund 45.000 Euro. Im Innenraum wartet der S07 mit digitalen Funktionen auf. Dazu zählen ein AR-Display für wichtige Informationen direkt im Blickfeld und eine Steuerung per Handbewegung. Assistenzsysteme wie Abstandstempomat, Notbremsfunktion und Schilderkennung gehören zur Serienausstattung.

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Von unserer Seite aus konnten wir den Deepal S07 bereits fahren. Hinsichtlich der Reichweite von bis zu 475 km gehen wir konform, dass dies durchaus ausreichend ist. Nicht ganz so überzeugend ist die Ladeleistung des Stromers. Die Ladeleistung ist mit maximal 93 kW DC allerdings unterdurchschnittlich. Im Vergleich zu anderen Modellen im Segment – etwa dem Tesla Model Y mit bis zu 250 kW – wirkt das wenig zukunftsfähig. AC-seitig sind 11 kW möglich, wie üblich bei Fahrzeugen dieser Klasse.

Hinter dem Marktstart steht ein starker Rückenwind. Changan Deepal hat in weniger als drei Jahren rund 400.000 E-Autos verkauft, davon über die Hälfte allein im laufenden Jahr. Diese Zahlen sprechen für die Dynamik der Marke im Heimatmarkt. Nun soll das europäische Geschäft folgen. Parallel zum Produktauftritt baut Changan seine Struktur in Europa aus. In Helmond entsteht ein Lager für Ersatzteile. Betrieben wird es zusammen mit Kuehne+Nagel. Ziel ist, den Service schon mit Beginn der Auslieferung sicherzustellen. Das umfasst Wartung, Reparaturen und eine schnelle Versorgung mit Teilen – alles abgestimmt auf europäische Erwartungen.

Mit dem Einstieg in Europa beginnt ein neues Kapitel. Bis 2030 möchte Changan zu den führenden Autobauern weltweit gehören. Der Deepal S07 ist dabei ein erster Schritt. Er bringt nicht nur Technologie aus China nach Europa, sondern steht auch für ein Umdenken: Für Changan bedeutet Erfolg mehr als Verkaufszahlen – nämlich das Vertrauen neuer Kund:innen auf einem anspruchsvollen Markt. Dies gilt es nun zu gewinnen.

Quelle: ChangAn – Pressemitteilung per Mail

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Sebastian Henßler

Sebastian Henßler

Sebastian Henßler hat Elektroauto-News.net im Juni 2016 übernommen und veröffentlicht seitdem interessante Nachrichten und Hintergrundberichte rund um die Elektromobilität. Vor allem stehen hierbei batterieelektrische PKW im Fokus, aber auch andere alternative Antriebe werden betrachtet.

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Pedro G.:

Ab 2027 muß der Standard AC 22 kWh und DC 150 kWh sein sonst ist kein Erfolg garantiert ⁉️

Gastschreiber:

Ich glaube zwar auch, dass die Ladekurve des Fahrzeugs nicht gut ist, aber die durchschnittliche Ladeleistung von 10-80% des hier zitierten Tesla liegt auch unter 100kW, angenommen der Changang hätte eine flache Ladekurve, würden sie gleichschnell laden :) soweit ich weiß, wird die höchste Ladeleistung auch nur an entsprechenden SuC möglich, da bin ich mir aber nicht ganz sicher.
Diese Newsseite sollte langsam auch weggehen nur auf Peakwerte zu sehen, zumindest entsprechende Hinweise geben. Ich stand schon frustriert mit Tesla am SuC und habe virtuell die Däumchen gedreht, weil ich erschrocken zusehen musste, wie die Ladeleistung permanent abfällt, im Winter auf Werte, da ist AC nicht mehr so weit entfernt, das war jetzt leicht ironisch.
Ich fände ebenfalls den Hinweis bei einer Serienausstattung gut, wenn es sich hierbei um eine Pflichtausstattung handelt um die wirkiich enthaltene Ausstattung, die man woanders womöglich zusätzlich bezahlen muss,
Notbremsassistent, der intelligente Geschwindigkeitsassistent, der Spurhalteassistent und ein Unfalldatenspeicher (Blackbox). Zusätzlich sind ein Kopfaufprallschutz, ein Müdigkeitswarnsystem, ein Notbremslicht und ein Rückfahrassistent sind verpflichtend hierzulande. Das finde ich gut, im Artikel liest es sich aber irgendwie so, als ob es eine Besonderheit wäre.

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