CATL: Festkörperbatterien sind noch weit von der Serienreife entfernt

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Sebastian Henßler
Sebastian Henßler
  —  Lesedauer 2 min

Das chinesische Unternehmen CATL, welches sowohl Lieferant von Teslaals auch Mercedes-Benz, VW und Honda ist gab Mitte August 2020 zu verstehen, dass man an einer Technologie arbeite, welche E-Autos mehr Reichweite verschaffe. Um die Festkörper-Batterie – der „heilige Gral“ der E-Mobilität – handle es sich dabei wohl nicht. Denn der Batteriehersteller gab zu verstehen, dass es immer noch schwierig ist eine echte Festkörperbatterie herzustellen. Trotz jahrelanger Forschung.

CATL sagte, dass das Unternehmen in der Lage ist, Prototypen von Festkörperbatterien herzustellen, aber die Versuche zeigen, dass es noch ein langer Weg bis zur Kommerzialisierung ist. Um den Weg zur Serienreife festzulegen müsse man erst die Technologieroute festlegen, welche man einschlagen müsse. Von dort ausgehend muss dann der Fokus auf das eigentliche Produkt gestärkt werden. Welcher an sich ein eigenständiger, aufwendiger Optimierungsprozess sei.

Zuletzt rückte eine mögliche Festkörper-Batterie von CATL in den Fokus, als NIO sein neues Limousinen-Flaggschiffs NIO ET7 vorgestellt hat. Dieses soll mit einer Reichweite von 1.000 km aufwärts (NEFZ) aufwarten. Daraufhin wurde in den Medien spekuliert, dass CATL, der Lieferant der ternären Lithiumbatterien für die aktuellen Modelle von NIO, das Unternehmen mit Festkörperbatterien versorgen könnte. Diese Spekulationen erwiesen sich jedoch später als unwahr.

William Li, der Gründer, Vorsitzende und CEO von NIO, stellte in einem Interview nach dem NIO Day klar, dass die Solid-State-Batterie des NIO ET7 eher als Semi-Solid-State-Batterie zu bezeichnen ist. NIO verwendet keine vollständige Festkörperbatterie, sondern hat immer noch einen flüssigen Elektrolyten, sagte Li und fügte hinzu, dass die Massenproduktion von vollständigen Festkörperbatterien noch in weiter Ferne liegt, da die aktuelle Marktnachfrage nach Festkörperbatterien sehr gering ist. Man teilt hier also scheinbar die Meinung von CATL. Fisker ebenfalls, welche sich erst vor kurzem von ihren Festkörper-Batterie-Plänen verabschiedet haben.

CATL arbeite stattdessen an einer neuen Elektroauto-Batterie, welche weder Nickel noch Kobalt enthalten soll. Bekanntermaßen sind diese beiden Materialien bisher Schlüsselbestandteile in den Batterien, welche Elektroautos mit entsprechender Energie versorgen. Keiner der führenden Batteriehersteller von der japanischen Panasonic Corp. bis zur südkoreanischen LG Chem können derzeit darauf verzichten.

Quelle: CNEVPost – CATL says solid-state batteries still a long way from commercialization

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Sebastian Henßler

Sebastian Henßler

Sebastian Henßler hat Elektroauto-News.net im Juni 2016 übernommen und veröffentlicht seitdem interessante Nachrichten und Hintergrundberichte rund um die Elektromobilität. Vor allem stehen hierbei batterieelektrische PKW im Fokus, aber auch andere alternative Antriebe werden betrachtet.
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Omegaquattro69:

Und wie immer, wenn es was mit Tesla zu tun gehabt hätte, wäre ihre Reaktion anders

Strauss:

Besser ein Spatz in der Hand als eine Daube auf dem…..
Haltet euch an den aktuellen Stand und nicht an Zukunftsmärchen von Daniel, der immer noch nicht einsieht wie die 5 Tonnen Batterie von Tesla neben den Schuhen steht.
Der soll aufhören mit Märchenlesen, mit dem neuen Zoe schafft man 400 Km Reichweite. Marktführer wissen welche Batterien man einbauen muss.

Daniel W.:

Es geht auch ganz gut ohne Festkörperbatterien – bei Lithiumbatterien haben 100 kWh nur etwa 550 kg Gewicht (leichte Version von Akasol) und ab Mitte des Jahrzehnts dürfte sich dieses Gewicht halbieren.

Mit leichten 40-kWh-Batterien sind wir schon auf dem Gewichtsniveau von Verbrennern und haben 200 km Reichweite, innerorts sind es sogar 300 km – wichtiger als „Festkörper“ sind günstigere Preise.

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