Paukenschlag: CAR-Institut trennt sich von Dudenhöffer

Cover Image for Paukenschlag: CAR-Institut trennt sich von Dudenhöffer
Copyright ©

Volkswagen

Daniel Krenzer
Daniel Krenzer
  —  Lesedauer 2 min

Der als „Autopapst“ bezeichnete Experte Ferdinand Dudenhöffer muss mit Jahresende das von ihm selbst gegründete „Center Automotive Research“ (Car) verlassen, berichtet die Automobilwoche. Demnach hat die Institutsleitung den Vertrag mit Dudenhöffer als Berater nicht verlängert. Das Fachportal geht davon aus, dass es zu einem Zerwürfnis gekommen sein dürfte.

„Car und D+S Automotive haben sich fortlaufend inhaltlich und personell weiterentwickelt und vergrößert“, heißt es in einer Pressemitteilung der Institutsleitung, die offenbar nicht mit Dudenhöffer abgestimmt worden war. Auch sein Name taucht nicht darin auf, heißt es. Dirk Wollschläger, Helena Wisbert und Beatrix C. Keim waren in den vergangenen beiden Jahren als neue Direktoren und Direktorinnen unter Geschäftsführer und Mehrheitseigentümer Jan Wortberg installiert worden.

Laut der Frankfurter Allgemeinen Zeitung gründete Dudenhöffer bereits eine neue Gesellschaft mit Sitz in Bochum namens Ferdi Research GmbH. Seit Mai 2020 war er Direktor des von ihm bereits im Jahr 2003 gegründeten Car-Instituts und brachte dessen Namen immer wieder in die Medien, da er als angesehene Instanz in der Automobilbranche immer wieder mit seinen Einschätzungen in Print, Funk und Fernsehen auftauchte. Ob das Institut auch ohne seinen prominenten Namen eine ähnliche Reputation erhalten kann?

Jedoch ist Dudenhöffer mit seinen Einschätzungen und Äußerungen in der Branche alles andere als unumstritten. Vor allem seine Analysen zum Gebrauchtwagenmarkt brachten zuletzt immer wieder Händler auf die redensartliche Palme. Jedoch hat seine Meinung Gewicht, allein auf dem Business-Netzwerk LinkedIn folgen ihm derzeit etwa 70.000 Menschen.

Car-Symposium ohne Dudenhöffer?

Das von Dudenhöffer ebenfalls innerhalb des Instituts gegründete und viel beachtete Car-Symposium in Bochum soll am 6. Juni stattfinden, als Hauptgast wird Mercedes-Chef Ola Källenius auftreten. Spannend dürfte die Frage sein, ob denn auch Dudenhöffer selbst an der Veranstaltung teilnehmen wird. Auch auf Anfrage hin wollte sich Dudenhöffer aktuell nicht zu seinem Vertragsende gegenüber der Automobilwoche äußern, schreibt diese.

Quelle: Automobilwoche – „Institut verlängert Beratervertrag nicht: Dudenhöffer muss CAR-Institut verlassen“

worthy pixel img
Daniel Krenzer

Daniel Krenzer

Daniel Krenzer ist als studierter Verkehrsgeograf und gelernter Redakteur seit mehr als zehn Jahren auch als journalistischer Autotester mit Fokus auf alternative Antriebe aktiv und hat sich zudem 2022 zum IHK-zertifizierten Berater für E-Mobilität und alternative Antriebe ausbilden lassen.
Sidebar ads

Artikel teilen:

Schreib einen Kommentar und misch dich ein! 🚗⚡👇


Robert(o):

Die Bezeichnung „Experte“ wird m. E. n. viel zu inflationär verwendet, weshalb sie mittlerweile auch negativ besetzt ist. Jeder, der ein paar Schritte gehen kann, ohne gleich auf die Schnauze zu fallen, gilt gleich mal als Experte für Humankinesiologie. Darüber hinaus sind solche Personen überdurchschnittlich häufig vom –> [url=https://de.wikipedia.org/wiki/Dunning-Kruger-Effekt]Dunning – Kruger – Effekt[/url] betroffen.

Letztlich muss man sich halt die Frage stellen, ob es darum geht, in der Sache selbst etwas weiterzubringen oder bloß darum, sich selbst in den Vordergrund zu spielen und das eigene Ego zu pflegen. Im ersteren Fall ist es nämlich klüger, Formulierungen zu wählen, welche die Zuhörer nicht vor den Kopf stoßen und daher im günstigsten Fall mitgetragen werden, anstelle irgendwelches plakatives Zeugs in die Gegend zu plappern.

Holger Scheld:

Er war freilich das „Gesicht“ des Instituts nach außen. Andere Namen von Institutsangehörigen hörte oder las man fast nie, erst dieser Tage nun mit seinem Ausscheiden erstmals.

Hans Schoon:

Wie anderswo zu lesen war, ist’s relativ überschaubare Truppe mit circa 10 Mitarbeitern. Dass sich davon mindestens drei wohl „Direktoren“ nennen, bringt schon ein wenig Schmunzeln ins Spiel. Na sei gegönnt. Irgendjemand wird schon die Arbeit machen im Hause.

panibodo:

Nun denn, wenn man etwas in der Birne hat, MUSS man ja auch mit Mitte 75 nicht unbedingt Aussteigen.

Off topic:
„WENN“… Bei 45 und geplanter 47 aus Mar A Lago sieht die ganze Sache z.B. ganz anders aus. Der Mann hat einen IQ kurz unterhalb von dem dressierter Primaten.

panibodo:

Ich habe zu wenig Sachkenntnis von der Materie, habe aber dennoch ein halbwegs intaktes Hirn. Was der Mann immer wieder mal von sich gegeben hat, hat mir sehr oft die Nackenhaare aufgestellt. Gerade auch zum Thema e-Mobilität, Position VW et al. hat er in letzter Zeit ziemlich viel dummes Zeug geredet.

Herwig:

Ob das Institut auch ohne seinen prominenten Namen eine ähnliche Reputation erhalten kann?“
Ich denke, dass sein Ausscheiden die Reputation des Instituts wesentlich verbessert!

Thomas Waldorfs:

„Mainstream“ war er noch nie und auch nicht in seiner beruflichen Entwicklung. Aber muss ja auch nicht immer sein.
Schon sein Wechsel mit Alter jenseits 55 von der Fachhochschule damals zur Uni war ungewöhnlich. Ging wahrscheinlich nur, weil im gleichen Bundesland, denn sonst wird in jener relativen Nähe zur Pensionierung normal nicht mehr berufen.

Nik8888:

Ein Boomer weniger auf der Bildfläche
hoffentlich
lasst mal die Jüngeren ran :-)

Rolf Bortos:

Scheint aber auch nicht ganz einfach in der Zusammenarbeit und im Umgang zu sein, der Gute. Vielleicht sollte er‘s (geht auf Mitte 70er zu) auch mal so langsam gut sein lassen, Reserve hat Ruh‘.
Bei seinem Ausscheiden in den Ruhestand aus den Diensten der Uni Duisburg-Essen vor einigen Jahren gab’s Knatsch. Nachher eine Station an der Uni in St. Gallen funktionierte ebenfalls nicht wie vorgesehen. Und nun das Ausscheiden aus CAR. Muss es im 73. Lebensjahr unbedingt beruflich weitergehen?? Automobilvorstände etwa verabschieden sich oft mit Alter um die 60 aus dem Geschäft.

Daniel W.:

Dass die Autoindustrie den Überbringer schlechter Nachrichten nicht gerne hat, das ist verständlich und es würde mich nicht wundern, wenn man ihn deshalb „abgesägt“ hat. Außerdem dürfte der „jungere Rüde“ seine Chance genutzt haben, um zum Alpha-Männchen aufzusteigen.

… gehört auch der ehemalige Dudenhöffer-Assistent Jan Wortberg als Geschäftsführender Gesellschafter zum Führungskreis. Dieser hatte von einem anderen Mitbegründer weitere 33 Prozent übernommen und hält am CAR nunmehr 67 Prozent. …

(Quelle: auto-motor-und-sport.de – 15.11.2023)

Die politische Lage, vor allem in Bezug auf China und den Taiwan-Konflikt, ist so unsicher, dass ich da keine Vorhersagen für deutsche E-Autos und deren Hersteller wagen würde, denn deutsche Firmen in China könnte auf einen Schlag alles verlieren und wären in der EU dann kurz vor der Pleite.

Ähnliche Artikel

Cover Image for Wie BMW die Serienfertigung seiner neuen E-Auto-Batterien vorbereitet

Wie BMW die Serienfertigung seiner neuen E-Auto-Batterien vorbereitet

Michael Neißendorfer  —  

Mit der Neuen Klasse startet BMW ab Ende 2025 in eine neue Ära des rein elektrischen Fahrens. Eine entscheidende Komponente: die Batterien.

Cover Image for Zum Driften geboren: Hyundai zeigt Ioniq 6 N

Zum Driften geboren: Hyundai zeigt Ioniq 6 N

Michael Neißendorfer  —  

Der Ioniq 6 N soll den Erfolg des Ioniq 5 N fortsetzen und integriert Technologien aus dem Motorsport in ein alltagstaugliches E-Auto.

Cover Image for BMW: Wachstum bei E-Autos und Plug-in-Hybriden rettet die Halbjahresbilanz

BMW: Wachstum bei E-Autos und Plug-in-Hybriden rettet die Halbjahresbilanz

Michael Neißendorfer  —  

Ohne das starke Absatzplus der elektrifizierten Fahrzeuge wäre das Minus bei BMW deutlich schmerzhafter ausgefallen.

Cover Image for Deutschland fällt bei E-Mobilität zurück, China baut Vorsprung weiter aus

Deutschland fällt bei E-Mobilität zurück, China baut Vorsprung weiter aus

Michael Neißendorfer  —  

Weltweit steigt der Anteil von E-Autos an Neuwagenverkäufen von 20 auf 25 Prozent, trotz Wachstumsschwäche in wichtigen Märkten.

Cover Image for Kia EV5: Alle Daten und Fakten zum neuen Elektro-SUV

Kia EV5: Alle Daten und Fakten zum neuen Elektro-SUV

Michael Neißendorfer  —  

Mit dem EV5 bringt Kia ein weiteres E-Auto in das beliebte Kompakt-SUV-Segment, die größte und am schnellsten wachsende Fahrzeugklasse in Europa.

Cover Image for Mazda6e: Groß, elektrisch – und kein SUV

Mazda6e: Groß, elektrisch – und kein SUV

Wolfgang Plank  —  

Erfreulich gegen den Trend ist der Mazda 6e in Sachen Karosserie unterwegs. Leider muss man sagen aber auch bei der Ladeleistung.