BMW kann Elektro-Absatz in rückläufigem Gesamtmarkt mehr als verdoppeln

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Michael Neißendorfer
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  —  Lesedauer 4 min

Die BMW Group hat ihre aktuellen Quartalszahlen präsentiert. Demnach hat der Hersteller den weltweiten Absatz an vollelektrischen BMW und MINI Fahrzeugen im ersten Quartal im Vorjahresvergleich mehr als verdoppelt und um 149,2 Prozent gesteigert – und das bei einem insgesamt um gut sechs Prozent rückläufigen Gesamtabsatz. Insgesamt konnte der Konzern in den ersten drei Monaten des Jahres 596.907 Fahrzeuge der Marken BMW, MINI und Rolls-Royce absetzen.

Nach einem starken Jahresauftakt über­lagerten im weiteren Fort­gang des Quartals insbesondere die Auswirkungen der geopolitischen Lage in Osteuropa und die kurzfristig eingetre­tenen Auswirkungen der Covid Lockdowns in China in einem insgesamt hoch volatilen Umfeld den Geschäfts­­verlauf. Es sei dem Unternehmen jedoch ge­lungen, dies insgesamt gut abzufedern.

Unser Fokus liegt klar auf dem Hochlauf der Elek­tromobilität. Es ist uns im ersten Quartal gelungen, hier unser hohes Wachstumstempo aus 2021 nochmals zu beschleunigen. Damit sind wir voll auf Kurs, um auch 2022 unsere ambitio­nier­­ten Wachs­­­tumsziele für vollelektrische Fahrzeuge zu erfüllen“, sagte Pieter Nota, Mitglied des Vorstands der BMW AG, zuständig für Kunde, Marken und Vertrieb.

Konzern stellt Weichen für künftiges Vertriebsmodell in Europa

Bereits mit der Einführung des iX und i4 hat die BMW Group die Digitalisierung an der Kundenschnittstelle deutlich ausgebaut und damit die Voraussetzungen geschaffen, diese beiden Technologieträger wirkungsvoll und indivi­dualisiert zu vermarkten. Das resultiere in einem erfreulich hohen Auftrags­eingang für beide Fahrzeuge.

Mit seiner neuen Vertriebs- und Marketingstrategie will das Unternehmen das Kundenerlebnis als Kern der Kauf­ent­scheidung in den Mittelpunkt seiner Ver­triebs­­aktivitäten stellen. In einem nächsten Schritt plant der Konzern daher, den sich ändernden Kundenerwartungen, der voranschreitenden Digitalisierung und dem Ausbau des Online-Verkaufs von Fahrzeugen gezielt Rechnung zu tragen. „Für die Region Europa sehen wir die Zukunft in einem neuen, pan­euro­­päischen Agenturmodell. Im Fokus stehen dabei für uns die direkte Kundenansprache mit einer engen Kun­den­­bindung sowie ein nahtloses, durchgängiges digitales und physisches Kunden­erlebnis“, erläuterte Pieter Nota.

Gemeinsam mit ihren Handels­­partnern in Europa werde die BMW Group nun die Details dieses neuen Modells erarbeiten. „Unser künftiges Vertriebsmodell in Europa wollen wir für alle Beteiligten gewinnbringend gestalten: für uns, unsere Partner im Handel und vor allem auch für unsere Kunden“, so Nota weiter.

BMW Group legt Fokus auf den Hochlauf der Elektromobilität

Trotz herausfordernder Rahmenbedingungen ist es der BMW Group im ersten Quartal gelungen, den Absatz vollelektrischer Fahrzeuge im Vorjahresvergleich nochmals mehr als zu verdoppeln. Insgesamt wurden 35.289 vollelektrische BMW und MINI in Kundenhand übergeben (+149,2%). Besonders der iX und i4, die beide in Kürze auch weltweit im Markt erhältlich sind, tragen dem Hersteller zufolge erheblich zum Hochlauf der Elektromobilität bei. Das Unternehmen plant in diesem Jahr, den Absatz vollelek­trischer Fahrzeuge gegenüber dem Vorjahr nochmals mehr als zu verdoppeln.

Die BMW Group setze sich bereits für dieses Jahr auch bei ihrem E-Auto-Angebot höhere Ziele: Bereits 2022 will das Unternehmen – inklusive Vorserienfahrzeugen – 15 vollelektrische Modelle in der Produktion haben, die rund 90 Prozent seiner heutigen Segmente abdecken sollen. Sie schließen neben bestehenden Modellen wie dem i4, dem iX und dem MINI Cooper SE auch die vier volumenstärksten BMW Baureihen ein: die 3er und 5er Reihe, den X1 und den BMW X3. Und eine besondere Rolle komme 2022 der neuen 7er Reihe mit dem i7 zu.

Mit diesem schnell wachsenden Angebot und der hohen Nachfrage geht die BMW Group davon aus, den Absatz ihrer vollelektrischen Fahrzeuge deutlich zu steigern: Bereits Ende 2025 will das Unternehmen mehr als zwei Millionen vollelektrische Fahrzeuge auf die Straße gebracht haben. Ab Mitte des Jahrzehnts soll dann die kompromisslos auf vollelektrische Antriebe ausgerichtete Neue Klasse einen signifikanten Beitrag zum Absatzvolumen der BMW Group leisten.

Die Marke MINI soll ab Anfang der 2030er Jahre bereits über ein ausschließlich vollelektrisches Angebot verfügen. Derzeit absolviert der neue MINI 3-Türer der nächsten Modellgeneration seine Wintererprobung. Rolls-Royce werde ab 2030 ebenfalls zur rein elektrischen Marke. Das Unternehmen hat vor kurzem sein erstes vollelek­trisches Auto, den Rolls-Royce Spectre angekün­digt, das im vierten Quartal 2023 auf den Markt kommen soll. Außerdem sollen alle zukünftigen neuen Modelle von BMW Motorrad im Bereich der urbanen Mobilität vollelektrisch sein, wie beispielsweise der CE 04, der neue Elektroroller für die Stadt.

Quelle: BMW – Pressemitteilung vom 07.04.2022

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Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer ist E-Mobility-Journalist und hat stets das große Ganze im Blick: Darum schreibt er nicht nur über E-Autos, sondern auch andere Arten fossilfreier Mobilität sowie über Stromnetze, erneuerbare Energien und Nachhaltigkeit im Allgemeinen.
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David:

Irgendwie hatte ja jeder BMW schon abgeschrieben. Ich muss zugeben, ich selber auch. Denn was man da von den Chefs noch letztes Jahr lesen musste, ließ mir die Haare zu Berge stehen.

Wenn man sich allerdings den i4 anschaut, muss man sich schon wundern. Denn ausgerechnet BMW bringt den ersten ganz normalen Wagen im Elektrozeitalter. Er sieht elegant aus und fühlt sich Premium an. Die Nutzbarkeit ist mit Heckklappe und fünf Türen sehr gut, dennoch ist es ein flaches Coupé. Und der Preis ist fair. Dabei hieß es doch, die gemischte Plattform erhöht die Produktionskosten.

Philipp:

Wie kommen Sie auf Umsatzrückgang? Schon gar nicht Gewinn… Absatz sind nunmal Stück.

Jakob Sperling:

Also, 35’000 im Quartal gibt dann schon 6-stellig im Jahr, und das ist nicht mehr nur homöopathisch.

neumes:

 und das bei einem insgesamt um gut sechs Prozent rückläufigen Gesamtabsatz

nun ja, Umsatzrückgang in der heutigen Zeit wo alle eigentlich ausverkauft sind…

darf sich jeder selbst sein Urteil bilden

wenn der andere Hersteller Umsatzrekorde einfährt trotz Neubau von Fabriken und Superchargern.

es bleibt spannend

Sebastian Henßler:

Wird bei uns auch gemacht. Bitte dich daher um Info wo das Geld eingegangen ist. Danke!

ThoSt:

„Pressemitteilung“ sagt doch schon alles ;)

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