Audi wertet Langversion Q6L e-tron für China auch digital auf

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Michael Neißendorfer
Michael Neißendorfer
  —  Lesedauer 5 min

Die Audi Q6 e-tron Baureihe ist die erste Modellfamilie auf der Premium Platform Electric (PPE) und markiert den nächsten Schritt auf dem Weg des Unternehmens zu einer rein elektrischen Automarke, was Audi für den Beginn der 2030-er Jahre eingeplant hat. Auf der Beijing Auto Show 2024 präsentierte Audi nun mit dem Q6L e-tron eine maßgeschneiderte Variante für den chinesischen Markt. Wie auch andere PPE-Modelle für den chinesischen Markt wird der Q6L e-tron ebenfalls in einer neuen Fabrik in Changchun produziert. Die ersten Auslieferungen an Kund:innen sollen 2025 starten.

Der Q6L e-tron zeichnet sich vor allem durch eine höhere Reichweite als das globale Modell aus. Denn der um 105 Millimeter verlängerte Radstand ermöglicht auch den Einbau einer größeren Batterie. Damit sollen im citynahen chinesischen Normzyklus CLTC Reichweiten von mehr als 700 Kilometern möglich sein. Für die China-spezifische Version sollen auch exklusive Farben erhältlich sein. Lilac Grey, das auf der Automesse in Peking am ausgestellten Modell gezeigt wird, ist eine davon.

Audi baut schon seit Jahrzehnten L-Modelle mit verlängertem Radstand für den chinesischen Markt, wo diese Bauform besonders gefragt ist. Der A6L und der A4L sind die bekanntesten Großserienversionen, daneben gibt es den Q5L, den A8L und den A8L Horch.

Mit dem Q6L e-tron bringen wir die technologischen Vorteile unserer neuen Premium Platform Electric nach China. Das Modell unterstreicht unser Versprechen, bis 2027 Elektroautos in allen Kernsegmenten anzubieten“, sagte Gernot Döllner, Vorsitzender des Vorstands der Audi AG, bei der Weltpremiere auf der Automobilmesse in Peking.

Zehn Minuten laden für 260 km Reichweite

Die Lithium-Ionen-Batterie der L-Variante besteht aus zwölf Modulen und 192 prismatischen Zellen mit einer Bruttokapazität von insgesamt 107 kWh – 7 kWh mehr im Vergleich zu der Variante, die zum Marktstart im Q6 e-tron quattro und SQ6 e-tron in Deutschland verfügbar sein wird – sorgen für eine Reichweite von mehr als 700 Kilometern nach CLTC-Messung. Der Q6L e-tron wird mit Heckantriebsversion und einer Systemleistung von 255 kW (347 PS) sowie mit quattro‑Allradantrieb und 345 kW (469 PS) angeboten.

Dank der 800-Volt-Technologie und einer maximalen DC-Ladeleistung von serienmäßig 270 kW sind mit dem Audi Q6L e‑tron kurze Ladestopps möglich. Bis zu 260 Kilometer Reichweite können in nur zehn Minuten an einer entsprechenden Ladestation (High Power Charging, HPC) aufgeladen werden, wie der Hersteller mitteilt. Der Ladezustand (State of Charge, SoC) erhöhe sich innerhalb von 25 Minuten von 10 auf 80 Prozent.

Design und Technologien auf China zugeschnitten

Erstmals hat die Marke für den chinesischen Markt auch ein neues Frontdesign entwickelt: Die Audi-Designer haben das zentrale Element in die breitere Frontschürze integriert, beide sind glänzend schwarz gefärbt. Dadurch wird die Front zu einer horizontalen Skulptur, die weit in die Seiten reicht und den SUV flacher und mehr zur Straße hin orientiert erscheinen lässt. Große seitliche Lufteinlässe sollen den dynamischen Auftritt unterstreichen, während die flachen Proportionen der geteilten Leuchteinheit dem Q6L e-tron einen entschlossenen Ausdruck verleihen sollen.

Neu sind auch die erstmals beleuchteten Markenlogos mit den Vier Ringen an Front und Heck. Eine neue Lichttechnologie, die erstmals im Audi Q6L e-tron zum Einsatz kommt, zielt auf die Individualisierung des Fahrzeugs ab: Mit acht digitalen Lichtsignaturen im neu gestalteten Tagfahrlicht der Matrix LED-Scheinwerfer und den optionalen digitalen OLED-Heckleuchten der zweiten Generation lasse sich der Q6L e-tron auf neue Weise über das entsprechende Fahrzeugmenü personalisieren.

Audi Q6L e-tron
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Erstmals können die digitalen OLED-Heckleuchten auch gezielt mit der unmittelbaren Umgebung kommunizieren. Die Annäherungserkennung etwa, die bereits in anderen Audi-Modellen vorhanden ist, wurde im Q6L e-tron um ein Kommunikationslicht erweitert. Es warnt andere Verkehrsteilnehmer vor Unfällen und Pannen. Dazu zeigt das Kommunikationslicht in kritischen Fahr- oder Verkehrssituationen eine spezifische statische Heckleuchtensignatur mit integrierten Warnsymbolen in der OLED-Heckleuchte an. Ebenfalls ein Plus für die Sicherheit: An der Unterseite des Heckspoilers befindet sich ein LED-Leuchtelement, das die zentrale Bremsleuchte beim Bremsen großflächig und gut sichtbar auf die Heckscheibe projiziert.

Der Q6L e-tron wird sich stärker als je zuvor vom globalen Modell unterscheiden, sowohl was das Außendesign als auch das digitale Innenraumerlebnis betrifft, das konsequenter als je zuvor auf die Bedürfnisse der chinesischen Kundinnen und Kunden ausgerichtet ist“, sagt Audi-CEO Gernot Döllner. Neben einem exklusiven Innenraumdesign haben die Audi-Ingenieure der Technischen Entwicklung in Peking und Deutschland zahlreiche Infotainment-Funktionen integriert, die auf die Wünsche der Kund:innen und die Anforderungen des chinesischen Marktes abgestimmt seien.

Audi Q6L e-tron
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Demnach wurden erstmals zahlreiche Fahrerassistenzsysteme exklusiv für die Erwartungen chinesischer Kunden entwickelt, darunter der adaptive Fahrassistent Pro und der Parkassistent Pro. Basierend auf einer umfassenden Sensorik (u.a. Lidar- und Radarsensoren, Kameras und Ultraschallsensoren) und V2X-Technologien sollen diese Funktionen den Fahrer in weitaus umfassenderen Szenarien beim (Rückwärts-) Fahren und Einparken unterstützen als bei allen bisherigen Audi-Modellen.

Die Basis – sowohl für Infotainment- als auch für Fahrerassistenz-Funktionen – ist die neu entwickelte Elektronikarchitektur E3 1.2. Der Name E3 steht für Ende-zu-Ende-Elektronikarchitektur. Übergeordnetes Ziel bei der Entwicklung war es dem Hersteller zufolge, eine zukunftssichere und standardisierte Plattform zu schaffen. Die bisher rechenstärkste Elektronikarchitektur von Audi sei konsequent auf die Kundenbedürfnisse ausgerichtet.

In China, für China – Produktion in Changchun

Der Audi Q6L e-tron und weitere Modelle auf Basis der PPE für den chinesischen Markt werden in einem neuen Werk in Changchun gebaut. Das Werk ist der Stammsitz der Audi FAW NEV Company. Es ist das erste Audi-Werk in China, das ausschließlich vollelektrische Fahrzeuge produziert, und auf Digitalisierung, Effizienz und Nachhaltigkeit getrimmt. Die lokale Produktion des Q6L e-tron werde Ende 2024 beginnen, die Auslieferung an Kund:innen starte 2025, so Audi. Weitere Volumenmodelle sollen ab 2025 mit der Baureihe A6 e-tron folgen.

Quelle: Audi – Pressemitteilung vom 24.04.2024

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Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer ist E-Mobility-Journalist und hat stets das große Ganze im Blick: Darum schreibt er nicht nur über E-Autos, sondern auch andere Arten fossilfreier Mobilität sowie über Stromnetze, erneuerbare Energien und Nachhaltigkeit im Allgemeinen.
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Smartino:

„Q6L e-tron“, was für ein schrecklicher Name. Wird nur noch von Toyota mit dem Buchstabensalat bz4X übertroffen!
Design ist Geschmacksache, aber für mich sieht der Q6L aus wir wenn er vor 30 Jahren designt worden wäre. Altmodisch halt, Retro-style.

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