Analyst: Renault 5 könnte ein Bestseller werden

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Sebastian Henßler
Sebastian Henßler
  —  Lesedauer 3 min

Der Renault 5 hat im vergangenen Dezember eine starke Performance hingelegt. Obwohl das Modell erst spät im vergangenen Jahr eingeführt wurde und in der Gesamtstatistik des europäischen E-Automarktes noch nicht stark vertreten ist, schaffte es mit 6253 Neuzulassungen direkt den Sprung in die Top 5 des Monats. Das deutet darauf hin, dass es 2025 eine zentrale Rolle spielen könnte, sobald es in weiteren Märkten verfügbar ist, so Analyst Matthias Schmidt in seiner aktuellen Marktstudie.

Bei den Absätzen auf Jahresbetrachtung bleibt Tesla führend, verliert jedoch an Vorsprung. Das Model Y erreichte 205.054 Neuzulassungen, was einen Rückgang von 16,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahr bedeutet. Die Modellaktualisierung auf die Juniper-Generation könnte Kaufentscheidungen verzögert haben, während die wachsende Konkurrenz ebenfalls Einfluss hatte. Zudem könnten kontroverse Aussagen von Elon Musk erste negative Effekte zeigen. Das Model 3 hingegen legte um 6,1 Prozent auf 101.667 Neuzulassungen zu. Der Modellwechsel Ende 2023 sorgte offenbar für neue Kaufimpulse. Ähnliches könnte man vom neuen Model Y erwarten, doch das Verhalten Musks und wie die Käufer darauf reagieren ist derzeit ein großer Unsicherheitsfaktor.

Auch der Volvo EX30 zeigte starke Verkaufszahlen. Damit kamen zwei der drei meistverkauften Elektroautos aus chinesischer Produktion. Doch die seit November geltenden EU-Zölle auf Elektroautos aus China dürften sich 2025 auswirken. Besonders für den EX30 steht eine Bewährungsprobe an, da erstmals ein direkter Jahresvergleich möglich ist. Ab der Jahresmitte könnte sich die Lage entspannen, wenn die Produktion in Gent (Belgien) steigt, um Importzölle zu vermeiden. Insgesamt wurden 2024 rund 435.000 Elektroautos aus China in Europa zugelassen, was 22,5 Prozent Marktanteil entspricht. Davon entfielen etwa 250.000 auf westliche Marken wie Tesla, Volvo, BMW, Cupra, Honda und Dacia.

Volkswagens Modelle auf der E-Auto-Architektur MEB hielten sich stabil. Preisnachlässe trugen dazu bei, dass der ID.3 inzwischen unter 30.000 Euro angeboten wird. Modelle mit dieser Plattform machten 19 Prozent aller Neuzulassungen von Elektroautos in Europa aus. Zählt man den Ford Explorer und Capri hinzu, steigt der Anteil auf 20 Prozent. Insgesamt wurden 2024 rund 372.200 MEB-Autos zugelassen, verteilt auf zwölf Modelle, von denen zehn aus dem VW-Konzern stammen.

Andere Hersteller verzeichneten schwankende Absatzzahlen. Der BMW i4 erlitt im Dezember einen Einbruch von über 50 Prozent, im Gesamtjahr lag das Minus bei 8,5 Prozent. Ein Grund dürfte das bevorstehende Nachfolgemodell sein, das im April präsentiert wird und 2026 erscheint. Auch der MG 4 hatte ein schwaches Jahr, nachdem er 2023 noch zu den Bestsellern gehörte. Neue Förderkriterien in Frankreich setzten dem Modell besonders zu, da es nicht mehr förderfähig war. Die VW-Modelle ID.4 und ID.5 blieben ebenfalls hinter den Erwartungen zurück, mit einem Rückgang von fast einem Drittel im Vergleich zum Vorjahr.

Quelle: Matthias Schmidt – European Electric Car Market Intelligence Study

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Sebastian Henßler

Sebastian Henßler

Sebastian Henßler hat Elektroauto-News.net im Juni 2016 übernommen und veröffentlicht seitdem interessante Nachrichten und Hintergrundberichte rund um die Elektromobilität. Vor allem stehen hierbei batterieelektrische PKW im Fokus, aber auch andere alternative Antriebe werden betrachtet.

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Hauswirth:

Macht endlich vorwärts! Ich warte seit zwei Jahren auf den R5!!!¡

Tom 1:

Ich finde zu viel Euphorie für den 5 er, habt Ihr schon Mal drin gesessen,auch hinten? Grundausstattung,kleine Batterie!?
Mögliche Käufer suchen weiter nach ihrem BEV.

Wolfbrecht Gösebert:

Tipp aus dem kleinen Einmaleins der Entscheidungen :)

1 • Emotionen können im Leben ggf. auch dazu führen, dass man (zunächst) unerreichbar scheinende Ziele mit erhöhter Anstrengung eben doch errreicht. Und ich rede da keineswegs nur von finanziellen Zielen!
2 • Kaufentscheidungen für Konsumgüter – speziell Autos – sind oft emotional besetzte Entscheidungen.
3 • Anschließend werden dann zur deren Rechtfertigung häufig rationale Gründe NACHGESCHOBEN!

Silverbeard:

Der R5 ist schon deutlich günstiger als ein Fiat 500e – und größer.

Silverbeard:

Es gibt viele Nutzer, die als Privatkäufer schon immer 2 Klassen kleiner gefahren sind als mit dem Firmenwagen.
Viele sind froh sich überhaupt ein Auto leisten zu können. Zumindest die unteren 60% Einkommen.
Sie bewegen sich wahrscheinlich in einer Blase der oberen 20-40%.

Robert:

was hilft mir emotion, wenn das Bankkonto sagt nein?

Philipp:

Die ersten Monate verkaufen sich auch durchschnittliche Autos sehr gut, weil eine bestimmte Kundengruppe immer solche Neuerscheinungen haben will, unabhängig von Marke oder speziellen technischen Aspekten.
Der R5 ist im gleichen Marktsegment, wie der Fiat 500e: Kleinstwagen in Retrooptik.
Auch der 500e war am Anfang ziemlich beliebt, verkauft sich inzwischen aber vorwiegend nur noch über den Preis und dabei trotzdem schlecht (Werksschließung für mehrere Wochen).
Ich sage voraus als mein eigener Analyst: Der R5 wird sich in 2025 sehr gut verkaufen und danach stark nachlassen, weil neue Konkurrenten auftauchen, die das Marktsegment „ich möchte was Neues“ ausschöpfen werden.

R. D.:

Der R5 ist kein billiges Auto, dennoch entscheiden sich offenbar etliche Menschen für dieses Auto. Vielleich weil es noch mehr Parameter als Preis und Qualität gibt? Emotion beispielsweise?

Robert:

„Analyst: Renault 5 könnte ein Bestseller werden“ das hängt einzig und allein vom Preis und der Qualität des Fahrzeuges ab. Hat also der Hersteller in der Hand

Gastschreiber:

Ich denke auch, dass, international, die kleinen Elektrofahrzeuge deutlich an Fahrt gewinnen werden. HIerzulande vermute ich, dass solche Fahrzeuge weiterhin eher nicht das Erstfahrzeugpotential haben. Ich kenne wenige Nutzer, die so einen Schritt zurück gehen.
Der R5 ist zumindest ein feines Auto und spricht alleine optisch viele an, den Inster finde ich von der Umsetzung gelungener, der wirkt dagegen aber irgendwie nüchtern. e-c3 kenn ich nicht, das scheint ein Exot zu sein, den habe ich auf der Straße hier noch nie gesehen und selbst bei den Händlern steht kaum einer. Mancher Hersteller will den Schritt wohl doch noch nicht wirklich gehen, oder? Die Fiat 500E gibt es schon lange, die sieht man in der Großestadt häufig, mit R5 etc. hat er aber ein Kostenthema bei dem Nutzwert, so meine Vermutung

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