Wissing: „Markthochlauf emissionsfreier Nutzfahrzeuge hat begonnen“

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Dr. Volker Wissing

Sebastian Henßler
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  —  Lesedauer 2 min

Dass die E-Mobilität durchstartet, bezweifelt Wissing indes nicht: „Jetzt beginnt der Hochlauf der Elektromobilität. Wir werden einen exponentiellen Anstieg erleben“, so der FDP-Politiker zuletzt über steigenden Absatz im Pkw-Bereich. Auch bei schweren emissionsfreien Nutzfahrzeugen zeigt er sich positiv: „Der Markthochlauf emissionsfreier schwerer Nutzfahrzeuge hat begonnen und er wird sich sehr dynamisch entwickeln. Das Interesse an alternativen Antrieben bei Logistikern und Speditionen ist groß.“

Bundesminister Dr. Volker Wissing hat in den vergangenen Tagen den „Fortschrittsbericht zum Gesamtkonzept klimafreundliche Nutzfahrzeuge“ vorgestellt. Die dort angezeigten Daten zeigen auf, dass die prognostizierten Absatzzahlen schwerer Nutzfahrzeuge mit Batterie- und Brennstoffzelle in den kommenden Jahren sehr stark ansteigen werden. Im Jahr 2030 sollen demnach bereits drei Viertel der neu zugelassenen Nutzfahrzeuge der Gewichtsklasse ab 12 Tonnen emissionsfrei sein.

Dies nimmt man als Anlass, um ein initiales Lade- und Wasserstofftankstellennetz für die Null-Emissions-Logistik aufzubauen. „Die Hersteller erwarten, dass die Absatzzahlen von Lkw mit Batterie- oder Brennstoffzellenantrieb in den kommenden Jahren stark steigen werden. Wir wollen und müssen deshalb die Infrastruktur für klimafreundliche Nutzfahrzeuge entschieden voranbringen. Unser Masterplan Ladeinfrastruktur sieht daher die Ausschreibung eines Ladenetzes speziell für Lkw vor, die im kommenden Jahr starten soll. Zudem unterstützen wir den Aufbau eines Grundnetzes öffentlich zugänglicher Wasserstofftankstellen für Nutzfahrzeuge“, so Wissing weiter.

Bereits in 2023 wird das BMDV eine erste Ausschreibung zur Errichtung eines initialen Ladenetzes veröffentlichen, von dem ausgehend das weitere Netz aufgebaut wird. Darüber hinaus soll mit dem Aufbau eines Grundnetzes an Tankstellen für Wasserstofffahrzeuge begonnen werden, damit die Infrastruktur vorbereitet ist, wenn entsprechend der Prognosen der Hersteller in der zweiten Hälfte der 2020er Jahre Brennstoffzellen-Lkw auf den Markt kommen.

Durch die Investitionen in Wasserstofffahrzeuge sowie die dafür notwendige Infrastruktur unterstreicht der Bundesverkehrsminister seine Aussage: „Wir wollen alle Technologiebereiche offenhalten“. Bereits im September 2022 führte er dazu weiter aus, dass man eine Vielfalt brauche, im Zusammenhang zu unterschiedlichen Nutzungsformen, Reichweiten und Infrastruktur-Investitionen im Straßengüterverkehr.

Nach den Zielen der Bundesregierung soll bis 2030 ein Drittel der Fahrleistung im schweren Straßengüterverkehr elektrisch erbracht werden. Dafür hat das BMDV bereits im Jahr 2020 das „Gesamtkonzept klimafreundliche Nutzfahrzeuge – Mit alternativen Antrieben auf dem Weg zur Nullemissionslogistik auf der Straße“ vorgelegt. Im Gesamtkonzept sind Maßnahmen dargestellt, wie die Ziele der Bundesregierung erreicht werden können.

Quelle: BMDV – Pressemitteilung

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Sebastian Henßler

Sebastian Henßler

Sebastian Henßler hat Elektroauto-News.net im Juni 2016 übernommen und veröffentlicht seitdem interessante Nachrichten und Hintergrundberichte rund um die Elektromobilität. Vor allem stehen hierbei batterieelektrische PKW im Fokus, aber auch andere alternative Antriebe werden betrachtet.
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JoJoDerjo:

Zum Laden und Aufwärmen, bzw. Soziakontakte vertiefen nutzen.
Die Standzeit wäre ja etwas länger als beim Tankvorgang, also auch mehr Möglichkeiten Umsatz zu generieren

Detlev Herbst:

Im Laufe der letzten vier Jahrzehnte hat sich das Tankstellennetz ja bereits in etwa gedrittelt (von circa 45000 in Deutschland einstmals auf circa 15000).
So neu ist jener Prozess also nicht.

Läubli:

Nein… die müssen/werden künftig Ladesäulen anbieten. Das macht Shell und Agrola schon vor und es braucht nicht mal große Tanks im Boden, die verlegt werden müssen und Strom ist überall schon vorhanden, da müssen vielleicht an schwachen Orten noch Starkstromleitungen gezogen werden, das ist schon fast alles.

Läubli:

Contra Wasserstoff dito, Semi: Aber sie wirkt… anscheinend auch bei dir. :)

Jürgen Baumann:

Der Marktabschied der Verbrenner läuft. Was machen wir mit den Tankstellen? Schliessen?

Djebasch:

Tja das ist eine gute Frage, denn wenn der Semi kommt und dem entspricht was Tesla versprochen hat (500 Meilen – 36 Tonnen Zuladung) wäre alleine die Produktionsmenge von 50000 Fahrzeugen im Jahr ein Gamechanger.

David:

Die Argumente gegen Wasserstoff sind richtig, aber der Tesla Semi ist doch eher eine PR Maßnahme.

Daniel W.:

Da kann ich nur hoffen, dass Tesla den Semi Truck bald in größerer Stückzahl auf den Markt bringt, um der Wasserstoff-Lobby die Argumente „unter den Füßen“ wegzuziehen, um Ökostromverschwendung zu verhindern.

Bei allen Vorteilen des Wasserstoffs, im Straßenverkehr ist er fehl am Platze und auch auf den Schienen innerhalb Europas, denn hier genügt es weitgehend einige Kilometer vor und nach dem Bahnhof sowie an Steigungen Oberleitungen zu verlegen, damit die Züge beim energieintensiven Beschleunigen und am Berg Strom aus der Oberleitung ziehen können. Während des Dahinrollens genügen die Akkupacks vollkommen.

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