Verkehrsminister Wissing setzt im Güterverkehr auf Antriebsoffenheit

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Sebastian Henßler
Sebastian Henßler
  —  Lesedauer 2 min

„Wir müssen technologieoffen bleiben.“ Mit diesen Worten bekräftigte Wissing seine Überzeugung für das Gestalten einer CO2-neutralen Mobilität der Zukunft. Gefallen sind diese Worte im Rahmen der 48. Bundestagung des Deutschen Kraftfahrzeuggewerbes in Frankfurt am Main. Verstärkt wurden diese durch eine erneute Erwähnung der Offenheit im Rahmen der IAA Transportation 2022 in Hannover.

Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) hat sich bei der Nutzfahrzeug- und Logistikmesse für den parallelen Hochlauf mehrerer klimaschonender Antriebsarten ausgesprochen – nicht nur für rein batterieelektrische Fahrzeuge. So gab er zu verstehen: „Wir wollen alle Technologiebereiche offenhalten“. Er führte dazu weiter aus, dass man eine Vielfalt brauche, im Zusammenhang zu unterschiedlichen Nutzungsformen, Reichweiten und Infrastruktur-Investitionen im Straßengüterverkehr.

Wissing führt aus, dass der „Lkw-Fernverkehr etwas anderes als das Auto ist. Deswegen setzen wir auf Technologieoffenheit.“ In diesem Zusammenhang gab Bosch-Manager Jürgen Häusser zu verstehen, dass die Politik den Ausbau von Nutzfahrzeug-Ladestationen und perspektivisch Wasserstofftankstellen entsprechend mehr fördern müsse: „Wir brauchen auch die richtigen Rahmenbedingungen. Ohne Infrastruktur kommen wir nicht weiter.“

Laut Bundesverkehrsministerium wurden in einer ersten Förderrunde etwa 330 Projekte für den Auf- und Ausbau eines klimafreundlichen Straßengüterverkehrs bewilligt. Der Wert liegt demnach bei gut 190 Millionen Euro. Davon seien etwa 158 Millionen Euro auf finanzielle Unterstützung für den Kauf von Nutzfahrzeugen mit Elektro- oder Wasserstoffantrieben entfallen. Zudem gebe es in der Startrunde Fördergeld für knapp 1.500 Ladepunkte.

Wasserstoffantriebe waren im Rahmen der IAA 2022 ebenfalls ein Thema. Hier gab Wissing allerdings zu verstehen, dass er beim Wasserstoff „zusätzlich die Herausforderung sehe, dass wir eine hinreichende Verfügbarkeit haben müssen“. Er sei allerdings zuversichtlich, dass Deutschland in den kommenden Jahren wegen der mit Partnerstaaten getroffenen Vereinbarungen genügend Mengen beschaffen könne. Neben eigener Erzeugung in Deutschland müssen auch etwaige Importe ein Thema sein.

Gegenüber der Europäischen Kommission positioniert er sich ebenfalls klar. Hier gibt er zu verstehen, dass niemandem ein Nachteil entstehe, Verbrennerfahrzeuge auch nach 2035 zuzulassen, wenn sie mit klimaneutral erzeugten synthetischen Kraftstoffen betrieben werden können.

Quelle: Automobilindustrie – Wissing will „alle Technologiebereiche offenhalten“

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Sebastian Henßler

Sebastian Henßler

Sebastian Henßler hat Elektroauto-News.net im Juni 2016 übernommen und veröffentlicht seitdem interessante Nachrichten und Hintergrundberichte rund um die Elektromobilität. Vor allem stehen hierbei batterieelektrische PKW im Fokus, aber auch andere alternative Antriebe werden betrachtet.
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Calitry:

Wenigstens erwähnt der, dass grüner Wasserstoff hinreichend verfügbar sein müsse für Wasserstoffantrieb im Verkehr. Es wird noch länger keinen Überschuss an grünem Wasserstoff geben, da es einfach zu viele Einsatzgebiete für sauberen Wasserstoff gibt. Durchsetzen wird es sich nicht, da gerade der Transportsektor kostensensibel ist. Und Brensstoffzellenantrieb wird wohl nie günstiger sein als Batterieelektrischer Antrieb. Ausser die Subventionien nehmen wieder überhand aufgrund zu grossen Druckes aus der Wirtschaft. Aber hoffen wir mal, dass es nicht soweit kommt.
Und die Idee, sich von vielen Ländern für den Bezug von Wasserstoff abhängig zu machen finde ich irgendwie auch komisch. Wobei dies natürlich nicht nur Nachteile hat. Wenn DE in Zukunft sehr viel grüne Energie importiert, dann kann es evtl. auch mehr von anderen Gütern exportieren.
Aber wir werden sehen wo das allen hinführt.

Läubli:

Ähm… komisch ja, hier loben dich gerade alle – genieße es! :-)

Daniel W.:

Wenn jemand das Richtige erkannt hat, dann gibt es (auch von mir) Zustimmung.

David:

Was ist denn hier los?

Ben:

Leider zu selten :P

Läubli:

Siehst du, ab und zu kann man David echt gebrauchen! :-)

David:

Nanu? Ist das ein erstes Rückzugsgefecht auf den Güterverkehr? Dann sollte er wissen, dass gewerblicher Transport ein hartes Geschäft ist, wo Wasserstoff keinen Platz hat. Technik zu komplex und zu wenig berechenbar in Bezug auf Zuverlässigkeit.

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