Webasto-Projekt: Bald wird mit Strom gebaggert

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Wolfgang Plank
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Nach batteriebetriebenen Lösungen bei Kommunalfahrzeugen und im öffentlichen Nahverkehr treibt Zulieferer Webasto zusammen mit dem niederländischen Start-Up Electric Construction Equipment nun die Elektrifizierung von Baumaschinen voran. Das geht aus einer Mitteilung des Unternehmens hervor. Demnach unterstützt Webasto E.C.E bei der Umrüstung von zwei verschiedenen Bagger-Typen. Wie es heißt, handelt es sich um ein austauschbares Batteriepaket, die sogenannte PowerBox, für die zwei Modelle Doosan DX165W Electric und Doosan DX300LC Electric. Die Bagger sind nach Angaben von Webasto jeweils mit vier Standard-Batteriesystemen in einer separaten und austauschbaren Box ausgestattet.

Insgesamt verfügt das Batteriepaket über eine Kapazität von 140 kWh, heißt es. Die Pakete bilden demnach jeweils ein eigenständiges System und wurden von E.C.E vollständig mit den Komponenten von Webasto entwickelt. Jedes Paket verfüge über ein abgeschlossenes Heiz- und Kühlsystem. Da die Batteriepakete im System für eine Spannung von insgesamt 800 Volt sorgen, reduzierten sich zudem die Verluste bei Transport und Übertragung. Laut Webasto fungiert die Vehicle Interface Box (VIB) als Schnittstelle zwischen mehreren Batterien und dem Fahrzeug und vereint die Funktionen von Stromverteiler, Batterie-Management-System (BMS) und Sicherungen in einem robusten Gehäuse. Webasto habe zudem dabei unterstützt, das Heiz- und Kühlsystem zu konzipieren, heißt es. Es sorgt dafür, dass die Batterie beim Ladevorgang nicht überhitzt und stets eine optimale Temperatur hält.

Die Bagger stünden wie zuvor einen Arbeitstag von acht Stunden zur Verfügung, sagt Produktmanager Sebastian Fuchs. „Zugleich haben wir darauf geachtet, dass sie dieselben Aufgaben erledigen können – und zwar einwandfrei bei minus 10 bis plus 35 Grad Celsius.“ Die austauschbaren Batteriepakete könnten demnach auch an einen Ladepunkt gebracht und dort aufgeladen werden. „Das hilft, wenn es auf einer Baustelle oder in einem Naturgebiet keine Ladestation gibt.“ Gemeinsame Zukunftspläne haben die beiden Partner ebenfalls: Langfristig strebt E.C.E an, alle seine Fahrzeuge zu elektrifizieren, die auf einer Baustelle zum Einsatz kommen. Batteriepakete können dabei auch als Ersatz für Generatoren dienen und beispielsweise Werkzeuge mit Strom versorgen.

Quelle: Webasto – Pressemitteilung vom 14. März 2022

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Wolfgang Plank

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Wolfgang Plank ist freier Journalist und hat ein Faible für Autos, Politik und Motorsport. Tauscht deshalb den Platz am Schreibtisch gerne mal mit dem Schalensitz im Rallyeauto.
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Thomas:

Auch die Framo GmbH aus Thüringen baut unter anderem vollelektrische Kommunalfahrzeuge und hat auch schon zwei Bagger fertiggestellt die aktuell in Hamburg im Einsatz sind. Weitere folgen…

Raymond:

Bin gespannt wie dies hier in die Niederlande abgeht. In gegensatz zu Deutschland, wo Bagger wie im Bild zu sehen, werden diese nicht von Arbeitsstelle zu Arbeitsstelle per Tieflader transportiert, sondern wird über die Strasse gefahren mit 25km/Std und dass über viele KM, 40KM ist keine Ausnahme.
Aber es ist eine gute und sinnvolle Entwicklung.

Daniel W.:

Bei Baggern ist das Batteriegewicht kein Nachteil, da Bagger ein großes Gegengewicht zum Baggerarm brauchen, so dass hier auch schwerere und günstigere Akkutypen zum Einsatz kommen können.

Daniel W.:

Batteriepack = kabeloser Baggerbetrieb!

Johannes:

Sehr gut!
Ich frage mich auch, in wie fern ein Bagger während des Betriebs am Baustrom angeschlossen sein kann oder ob das dann doch die Bewegungsfreiheit zu sehr einschränkt.

Rainer:

Coole Sache. Etwas ähnliches hat die Firma ESDI mit einem Radlader gemacht, der seit etwa zwei Jahren hervorragend läuft

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