VW-Produktion Zwickau leidet unter geringer E-Auto-Nachfrage

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Volkswagen

Sebastian Henßler
Sebastian Henßler
  —  Lesedauer 2 min

Die Produktion von Volkswagen in Zwickau wird weiterhin durch eine geringe Nachfrage nach Elektroautos ausgebremst, wie Vision-Mobility berichtet. Dies hat Konsequenzen für die Beschäftigten, insbesondere diejenigen mit befristeten Verträgen. Zwischen 1000 und 1200 Mitarbeitern droht demnach bis Ende 2025 der Verlust ihrer Stellen. Eine endgültige Entscheidung darüber wird im August erwartet, wie ein Unternehmenssprecher mitteilte.

Ursprünglich hatte Volkswagen die Belegschaft in Zwickau mit etwa 2700 befristeten Arbeitskräften verstärkt, um die Produktion von Elektroautos anzukurbeln. Im letzten Jahr wurden mehr als 500 Verträge unbefristet verlängert. Aufgrund der schwachen Nachfrage mussten Ende 2023 jedoch bereits 269 Mitarbeiter das Unternehmen verlassen. Für das laufende Jahr war ein weiterer Abbau von 500 Stellen geplant, was sich angesichts der aktuellen Marktlage abzeichnet.

Volkswagen Sachsen hatte bereits vor einigen Wochen angekündigt, aufgrund der geringen Nachfrage die Produktion in Zwickau auf einen Zwei-Schicht-Betrieb umzustellen. Schon im November wurde die dritte Schicht in einer der Fertigungslinien gestrichen. Die vollständige Umstellung des Werks auf diesen Betriebsmodus soll ab August erfolgen.

Sabine Zimmermann, Landesvorsitzende des Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW), kritisierte die Bundes- und Landespolitik scharf für die schwache Nachfrage nach Elektroautos. Sie betonte, dass eine solide Infrastruktur für Ladestationen notwendig gewesen wäre, bevor die große Energiewende ausgerufen wurde. Ohne diese Infrastruktur würden potenzielle Käufer frustriert zurückgelassen und die ökologische Energiewende gefährdet.

Insgesamt zeigt sich, dass die Zukunft der Elektromobilität bei Volkswagen in Zwickau derzeit unsicher ist. Die Herausforderungen durch die schwache Marktnachfrage und die politische Verantwortung für eine solide Infrastruktur stellen das Werk vor große Probleme. Bis zur endgültigen Entscheidung im August bleibt die Situation für viele Beschäftigte weiterhin ungewiss.

Quelle: Vision-Mobility – VW Sachsen vor weiterem Jobabbau wegen E-Auto-Flaute

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Sebastian Henßler

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Sebastian Henßler hat Elektroauto-News.net im Juni 2016 übernommen und veröffentlicht seitdem interessante Nachrichten und Hintergrundberichte rund um die Elektromobilität. Vor allem stehen hierbei batterieelektrische PKW im Fokus, aber auch andere alternative Antriebe werden betrachtet.
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Fabian Porkio:

Dass einiges im kleinen Sektor am Kommen ist in den nächsten 1, 2.. Jahren, ist ja bekannt.
Wobei man preislich auch da keine Wunderdinge erwarten darf. Die „guten alten eUP und Geschwister“ haben bekanntlich kräftig rote Zahlen geschrieben und solches will sich kein Hersteller bei den neuen Kleinen leisten.

thomas:

suboptimale Ladeinfrastruktur hin, manchmal hohe Ladepreise her. Oder auch die unsäglichen sinnentleerten politischen Debatten….

Wie wärs denn einfach mal damit, Autos zu bauen, die Kunden auch wollen und bezahlen können?
Solange der e-Kleinwagen deutlichst teurer ist als der gute alte Verbrenner, naja, wem kann man es verübeln, hier zum finanziell günstigeren zu greifen?
Auf der Homepage von VW gehts mit dem ID3 bei schlappen 36.900€ los….
Ist vielleicht für manche nicht nur finanziell sondern auch rein von der schieren Größe her völlig übertrieben?!

Ich brauche als Zweitwagen keinen ID3, der ist viel zu groß.
Ich brauche einen Kleinwagen, Klima, Sicherheit (Airbag etc.), Radio, Freispreche, was noch? Evtl. Navi. Hat doch aber mittlerweile jeder im Handy.
Wo ist den der VW up/Skoda Citigo als Stadtauto mit E-Antrieb? Habe ich jetzt nicht gefunden….

Aber auf derselben HP (https://www.volkswagen.de/de/konfigurator.html?—=%7B%22configuration-step-navigation-service%22%3A%22%2F%3FconfigStep%3D%257B%2522context%2522%253A%2522mofa-standalone%2522%252C%2522selectedStep%2522%253A%2522carline%2522%257D%22%7D) wird unten links der Polo angepriesen. Muss man mit dem zweiten Blick gucken, um zu sehen, daß das ein Verbrenner ist…. aber eben günstiger.

Wo sind die kleinen günstigen Stadtautos?

Birger Ahorns:

Ich glaube nicht, dass sich Ford da so ganz einsam in der Bredouille befindet. Andere Hersteller sind diesbezüglich nur teils zugeknöpfter mit Aussagen und „Hose runterlassen“.

Andreas Kitzstein:

Meines Wissens legen ja die meisten der etablierten Hersteller ihre Zahlen u. Profite fürs Elektrogeschäft nicht separat offen. Da mag’s Gründe für geben oder auch gelegentlich Abgründe;(

pionierska:

Ich finde das wieder mal viel zu defätistisch von Ihnen, auch im Hinblick auf die Kriegsszenarien in Fernost.
Ökonomische Vernunft im Schema „rechts“ / „links(grün)“ zu verorten halte ich für gewagt angesichts der wirtschaftlichen Situation in Deutschland.
Ressourcen optimal zu gebrauchen und dabei möglichst nicht zu verbrauchen sowie die Umwelt zu schonen sind das Eine.
Ein globales, wissenschaftlich bislang nicht vollständig verstandenes Phänomen daran zu knüpfen ist das Andere.

Aber in einem Punkt stimme ich Ihnen zu:
Jeder sollte – im Rahmen seiner ökonomischen Möglichkeiten – seine Lebensweise kritisch auf die Auswirkungen hin ausrichten und sich nicht an staatlich verordnete (oder ausbleibende) Massnahmen orientieren. Oder gar an negativen „Vorbildern“ der deutschen Regierungsmannschaft. Ich denke da an missglückte Flugversuchen nach Down Under oder an den gerade erst neulich erfolgreichen Flug von Frankfurt nach Luxemburg (ca. 180 km) einer bekannten deutschen Ministerfigur.

Daniel W.:

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VW-Produktion Zwickau leidet unter geringer E-Auto-Nachfrage
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VW ist damit nicht allein, auch Porsche hat Probleme.

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Sinkende E-Auto-Nachfrage
Porsche kürzt Taycan-Produktion

Mit der mangelnden Nachfrage nach Elektroautos sinkt auch das Interesse am Porsche Taycan. Jetzt reagiert das Werk in Zuffenhausen und möchte Schichten am Band streichen.

(Quelle: auto-motor-und-sport.de – 03.07.2024)
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Nächstes Jahr ist Bundestagswahl, vorher dürften die Verbrennerfreunde das Gaspedal voll durchdrücken und die E-Auto-Zahlen weiter sinken lassen.

Sollte Trump Präsident werden, dann wird wohl die Unterstützung für E-Autos, Batterienfabriken und Ladestationen bis Ende des Jahrzehnts gestrichen.

Die Frage wird sein, ob China Taiwan angreift und die EU Sanktionen verhängt, was dann die Akkus knapp machen und die E-Autos verteuern dürfte.

Zurzeit sieht es nicht rosig für die E-Autos aus und für die kommenden Jahre habe ich wenig Hoffnung auf Besserung wegen des Rechtsrucks überall.

Politisch wird sich bei der Energie- und Verkehrswende nicht viel tun, es bleibt an den Bürgern hängen den Klimaschutz im Kleinen weiter voranzutreiben.

Ersa:

Wenn die deutschen Hersteller jammern, dass sie zu wenig E-Autos verkaufen (siehe VW-Konzern), warum sind dann die Lieferzeiten immer noch so unsäglich lang? Skoda Enyaq bestellt in Okt. 2023, Lieferung evtl. Mitte Sept. 2014.

Martin Hofstetter:

Sie sollten Sarkasmus als solchen kennzeichnen…

Silverbeard:

Ich bin wie Sabine Zimmermann der Meinung, die E-Auto Verkaufsschwäche, die es nur in Deutschland gibt, liegt ausschließlich an der Infrastruktur. Mit der ununterbrochenen unsäglichen Diskussion in der Politik über E-Fuels, Ausstieg aus dem Verbrennerausstieg, Brennstoffzellenantrieb und ‚Technologieoffenheit‘ kann das bestimmt nichts zu tun haben…

Sledge:

Sinnerfassend lesen kann dabei ungemein helfen.

…Vielleicht nicht ganz genau passend zum Thema…

oder in einfacher Sprache, sorry für off topic

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