Schwache Nachfrage: VW streicht Schicht in Zwickau

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Volkswagen

Sebastian Henßler
Sebastian Henßler
  —  Lesedauer 2 min

Es scheint keine Ruhe einzukehren bei Volkswagen. Nachdem zum Ende vergangener Woche bekannt wurde, dass womöglich rund 20.000 Stellen eingespart werden sollen und die Fertigung in Zwickau und Emden aufgrund von Motorenmangel gebremst wurde, entfällt nun eine komplette Schicht im Werk Zwickau. Man reagiere damit auf die schwächelnde Nachfrage bei Elektroautos.

Geschäftsführung und Betriebsrat hätten sich auf eine neue Fahrweise verständigt, erklärte ein Sprecher auf Anfrage der Nachrichtenagentur DPA. Seit dieser Woche arbeite die Fertigungslinie in Halle 5 im Werk Zwickau, auf der die Modelle ID.3 und Cupra Born produziert werden, nur noch in zwei statt drei Schichten. Aus dem Hause VW heißt es hierzu: „Je nach Marktlage können im nächsten Jahr beide Fertigungslinien auf einen klassischen Zwei-Schicht-Betrieb mit Früh- und Spätschicht umgestellt werden. Der Beschluss sichert eine produktive Fahrweise und die Zukunftsfähigkeit des Standorts.“

Ausfälle und Anpassungen von Schichten werden laut dem Unternehmen auch im Stammwerk Wolfsburg in verschiedener Weise praktiziert. Die Abstriche beim bisherigen Drei-Schicht-Betrieb in Zwickau kommen nicht unerwartet. So hatte die Geschäftsführung im September bereits eine entsprechende Betriebsvereinbarung aus dem Jahr 1991 gekündigt. Dass es Zwickau trifft, rührt auch daher, dass dies das erste Werk ist, welches allein durch die Produktion von E-Autos ausgelastet wird.

Da sich die Nachfrage weniger stark als erwartet entwickelt und E-Autos zudem auch an anderen Standorten von VW und Audi produziert werden, schlägt ein Rückgang hier entsprechend durch. Die Fertigung in Zwickau wurde schon im Oktober vorübergehend gedrosselt, aktuell läuft nur eine der beiden Produktionslinien.

Dass dies weitreichende Folgen hat, zeigt sich dadurch, dass etliche auslaufende Verträge von befristet Beschäftigten nicht verlängert wurden. Viele weitere ohne dauerhafte Anstellung bangen um ihre Jobs. Am Standort Zwickau arbeiten mehr als 10.000 Menschen.

Quelle: dpa-AFX – Schwache Nachfrage nach E-Autos – VW streicht Schicht in Zwickau

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Sebastian Henßler

Sebastian Henßler

Sebastian Henßler hat Elektroauto-News.net im Juni 2016 übernommen und veröffentlicht seitdem interessante Nachrichten und Hintergrundberichte rund um die Elektromobilität. Vor allem stehen hierbei batterieelektrische PKW im Fokus, aber auch andere alternative Antriebe werden betrachtet.
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Guido B.:

Das Problem ist und bleibt, dass Elektroautos an sich zu teuer sind. Eine kostendeckende Fertigung in Deutschland ist unmöglich.
Die Lösung dieses extrem schwierigen Problems schiebt die grüne Politik elegant den Fahrzeugherstellern in die Schuhe:
Sollen die das mal lösen… Die schlechte Nachricht ist: Die Fahrzeughersteller werden das Problem lösen, indem sie zukünftig in Polen; Rumänien, der Türkei, oder China fertigen.Deutschland hat dann halt mehr Arbeitslose, die sich alle gar kein Auto leisten können.
Aber das, ist immerhin super fürs Klima…

Dirk:

Tatsächlich Tesla liegt definitiv nicht in meinem Beuteschema, Kia, BMW, Polestar, Audi, Mercedes, skoda, VW, es gibt wirklich viele ordentliche E- Autos,
Tesla geht gar nicht, kein deutsch, kein 3te Display, kein HeadUp, dann dieser miese Autopilot, aber vor allem keine Erkstätten und Händler, keiner der zu Zulasungsstelle fährt, das geht alles gar nicht.
und M3 unbequem, MY zu wenig Range.
MY mit 100KWh und 700 km und 2tem Display dann bin ich dabei auch für 65K€ oder bisschen mehr, das verweigert Tesla aber auch.
Ich will einfach nicht unterwegs laden, das reicht mir 2x im Jahr

Matthias Geiger:

Mit den ständigen Diskussionen über Hybrid, E-Fuels usw. werden wir im Bereich E-Auto den Anschluss nach und nach verlieren.
VW baut gute Autos, jedoch müssen die Preise deutlich runter, die Reichweiten hoch und die Softwareprobleme gelöst werden. Der „Wasserkopf“ bei VW muss drastisch abgebaut werden und die Zeit der Prämien vom Vorstand bis zum Mitarbeiter/in ist endgültig vorbei. Der Kunde bezahlt dies nicht mehr.

Läubli:

Was gibt es hauptsächlich nur in Deutschland: Das Beileid oder die Ideologie?
Auf alle fälle haben die Tesla Kunden und Beteiligten sicher schon mehrmals das Beileid an Deutsche Hersteller abgegeben, ich denke, da sind auch durchaus plausible Gründe vorhanden.

Fazit: die Ideologie von Tesla ist zur Realität geworden, die des VW-Konzerns bleibt wohl noch eine Ideologie.

Kokopelli:

Auch an dieser Stelle: Wer ist Gene Munster? Meinst du den Mitgründer von Deepwater Asset Management? Der Gesellschaft die gar keine relevanten Anteile an Tesla besitzt? Genausowenig wie Gene Munster…Er hat zwar in der Vergangenheit mit Teslaaktien viel Geld verdient, aber sein Aktienanteil ist alles andere als relevant.
Und er mag zwar Fan von Tesla sein, aber er ist ein schnöder Fondsmanager.
Und mal ernsthaft: Wen interessiert was so ein Fondsmanager oder Analyst den ganzen Tag erzählt…
Aber den Spaß mache ich mir trotzdem: Gene Munster sieht immerhin das kleine Unternehmen besser aufgestellt als den VW Konzern, die ihre selbst gesteckten Ziele hinsichtlich Elektromobilität seit 2019 jährlich verfehlen und stetig nach unten korrigieren. Das Ziel von einer Million Fahrzeuge auf der MEB Plattform in 2023 der Marke Volkswagen wird nicht einmal mit allen Marken des Konzerns erreicht. Statt dessen ist man auf der Suche nach Milliarden, die man für die Transformation und zukünftige Modelle aufbringen muss. Bei der hohen Schuldenlast ist es halt problematisch wenn man nicht mehr zu 1,5 % sondern zu 5 % die Anleihen platzieren oder Kredite aufnehmen muss…Überholen ohne einzuholen, eine geniale Strategie…

Spiritogre:

Die einzigen Sedans (Limousinen) im gleichen Segment wären der Hyundai Ioniq 6, das Tesla Model S und der Nio ET5. Ersterer ist gleichwertig oder besser als der ID7 allerdings nicht als Kombi erhältlich und der Nio ist für das was er bietet einfach lächerlich überteuert. Der Tesla bietet zwar eher weniger kostet aber mal gleich wegen seiner sportlichen Leistung noch mal merklich mehr.

Die deutschen Alternativen Mercedes EQE und BMW i5 kosten auch alle massiv mehr.

Kokopelli:

Es ist ja relativ einfach: Du kennst die Strategie vom VW Konzern ganz sicher nicht, denn der Geschäftsbericht offenbart ja wie es läuft. Die Situation vom Konzern ist nicht besonders rosig, denn die Nettomarge ist erneut gesunken, die MEB Modelle floppen weltweit und Schichten müssen runtergefahren werden. Die Markteinführung des id.7 läuft katastrophal, denn es fehlen Antriebsmotoren. Neue Modelle der anderen Konzerntöchter werden aufgrund von Softwareproblemen immer wieder verschoben.
Statt dessen müssen nun kleine chinesische Wettbewerbsplattformen herhalten um im größten Markt irgendwie Fuß fassen zu können.
Aber laut dem genialen Marc läuft alles gut, der VW Konzern ist auf der Überholspur…Gut, dass das Management des VW Konzern anders als mancher Forist klare Bilder sieht. Hoffen wir nur, dass der Betriebsrat da mitspielt…

Marco:

Ein Freund von mir arbeitet bei VW in einer nicht schlechten Führungspositionen, da hört sich das komischerweise mal gar nicht so nach Strategie an.

Reiner:

So schauts aus mit der Tranformation zur E – Mobilität. Das Problem mit der Nachfrage hat nicht nur VW sondern andere Hersteller auch. Man muss sich nur die speziellen Angebote und Zusicherungen der Hersteller ansehen und das für eine Antriebstechnologie die nicht für jedermann passend ist. Statt auf einen Antriebsmix zu setzen, wie das Verbrenner Joint-Venture Aurobay (Geely, Aramco, Renault), wird bei vielen europäischen und Deutschen Herstellern nur noch die reine E – Mobilität bevorzugt. Das ist ein großes Risiko meiner Meinung nach, weil die Verbrenner der nächsten Generationen auch Wirkungsgrade von 50% erreichen werden und die E – Fuels sich auch weiterentwickeln. Das Konzept dann als Hybrid ausgelegt mit einer kleinen Batterie zum boosten wäre perfekt. Man muss sich nur fragen, wo ist das Motiv von Aurobay!

Roland:

Das geht leider nicht. VW verdient bereits jetzt viel zu wenig mit Ihren EVs. Und der ID.7 will in ein Segment, wo sich bereits viele tummeln.

Weil nur dort noch Geld zu verdienen ist, mit den überteuerten EVs der Produzenten die viel zu spät und zu zögerlich auf Elektro umstellen.

Und die immer noch hartnäckig von Wasserstoff, e-Fuel und Hybridantrieben träumen. Statt Ihre Produktionen von Verbrennern auslaufen zu lassen. Zu träge, zu teuer, zu konservativ.

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