VW baut neue Elektroauto-SSP-Plattform in Kassel

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Volkswagen

Sebastian Henßler
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  —  Lesedauer 2 min

Volkswagen hat entschieden: Die Entwicklung und Produktion der neuen Elektroauto-Plattform „Scalable Systems Platform“ (SSP) wird am Standort Kassel angesiedelt, wie HNA.de berichtet. Das gab Vorstandschef Oliver Blume im Rahmen der Jahrespressekonferenz des Konzerns in Wolfsburg bekannt. Die Nachricht bedeutet eine bedeutende Aufwertung für das Werk in Baunatal, das sich damit als zentraler Standort für die Elektrostrategie von VW etabliert. Jährlich sollen dort eine Million Einheiten der Plattform samt elektrischem Antrieb gefertigt werden.

Die SSP soll die Grundlage für alle künftigen Elektroautos des Konzerns bilden. Nach dem jüngst vorgestellten ID.Every1, einem Einstiegsmodell für rund 20.000 Euro, sollen weitere Modelle in dieser Preisklasse folgen. Kassel soll eine entscheidende Rolle bei der Entwicklung und Produktion der Plattform übernehmen. Dazu gehört auch der neue Pulswechselrichter, der eine verbesserte Effizienz und Leistung ermöglichen soll. Das Werk in Baunatal bereite sich bereits auf den Umbau vor.

Werkleiter Jörg Fenstermann sieht die Elektrifizierung als Chance. Die Umstellung auf die SSP-Plattform ist Teil der Transformation von Volkswagen Group Components in Kassel. In Zukunft sollen hier nicht nur Plattformen für VW, sondern auch für andere Konzernmarken entstehen. Blume bestätigte, dass die gesamte Elektromobilität des Konzerns auf dieser Basis entwickelt werden soll.

Neben Investitionen in die E-Mobilität beschäftigen den Konzern aber weiterhin auch Sparmaßnahmen. Bis 2030 sollen an deutschen Standorten 35.000 Stellen abgebaut werden. Blume erklärte, dass dieser Abbau durch die demografische Entwicklung begünstigt werde. Zusätzlich sollen Programme für Altersteilzeit und Abfindungen angeboten werden. Finanzvorstand Arno Antlitz betonte, dass trotz verringerter Mitarbeiterzahl die Qualität der Produktion gewahrt bleiben muss.

Das Werk in Kassel beschäftigt derzeit 15.100 Mitarbeitende, etwa ein Drittel davon ist bereits im Bereich der E-Mobilität tätig. Der Standort befindet sich mitten in der Transformation hin zur Elektromobilität. Der Konzern investiert erhebliche Ressourcen, um die Produktion für die kommenden Jahre auszurichten. Blume brachte eine steuerliche Förderung als Anreiz für Kunden ins Gespräch. Ein Modell nach dem Vorbild der steuerlichen Absetzbarkeit von Handwerkerleistungen könnte den Kauf von Elektroautos attraktiver machen. Die Rahmenbedingungen müssten allerdings stimmen, um eine breite Akzeptanz zu erreichen.

Mit der Entscheidung, Kassel als Hauptstandort für die SSP-Plattform festzulegen, setzt Volkswagen ein klares Signal für die Zukunft des Standorts. Die kommenden Jahre werden zeigen, wie sich die Produktion entwickelt und welche Auswirkungen die neuen Modelle auf den Markt haben werden.

Quelle: HNA.de – Millionen-Auftrag für VW: Vorstand Oliver Blume bestätigt Plattform-Bau in Baunatal

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Sebastian Henßler

Sebastian Henßler

Sebastian Henßler hat Elektroauto-News.net im Juni 2016 übernommen und veröffentlicht seitdem interessante Nachrichten und Hintergrundberichte rund um die Elektromobilität. Vor allem stehen hierbei batterieelektrische PKW im Fokus, aber auch andere alternative Antriebe werden betrachtet.

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OlivonSch:

Und das VW-Werk in Zwickau wird dafür geopfert. Ist komplett auf E-Mobilität umgerüstet und wird ab 2027 keine Fahrzeuge mehr produzieren. Dann wundert man sich wieder, warum die Stimmung im Osten der Republik so schlecht ist.

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