VW setzt in seinen Lithium-Ionen-Batterien viermal mehr Kobalt als Tesla ein

Cover Image for VW setzt in seinen Lithium-Ionen-Batterien viermal mehr Kobalt als Tesla ein
Copyright ©

shutterstock / Lizenzfreie Stockfotonummer: 1140211418

Sebastian Henßler
Sebastian Henßler
  —  Lesedauer 2 min

Bereits vor gut neun Monaten gab Teslas Hauptlieferant für Batteriezellen zu verstehen, dass man die Absicht habe E-Autobatterien zu entwickeln, welche ohne Kobalt auskommen. Stand heute kommen gerade einmal 2,8 Prozent Kobalt in den Lithium-Ionen-Akkus von Tesla zum Einsatz. Welche dennoch zu den leistungsfähigsten am Markt zählen.

Ebenfalls im vergangenen Jahr gab Tesla zu verstehen, dass die in Modell 3 verwendeten Batteriezellen die höchste Energiedichte erreicht haben, während sie gleichzeitig den Kobaltgehalt deutlich reduzieren, den Nickelgehalt erhöhen und dennoch eine überlegene thermische Stabilität beibehalten konnten. Bloomberg New Energy Finance sieht Tesla daher nicht unbegründet auf Jahre bei Batterietechnik vorn.

Dies bewahrheitet sich, wenn man nun die Zahlen des Wettbewerbs betrachtet. Die Batterien des ersten Großserien-Elektromodells von VW, des Mittelklassewagens ID.3, enthalten zwölf bis 14 Prozent. Also knapp die vierfache Menge, wie Frank Blome, Leiter des Center of Excellence für Batteriezellen bei Volkswagen, gegenüber der WirtschaftsWoche zu verstehen gab.

Aber auch bei Volkswagen arbeite man daran den Kobaltgehalt in den eigenen Lithium-Ionen-Akkus abzusenken. In der nächsten Generation von Zellen soll der Gehalt halbiert werden. Blome testet bereits solche Zellen: „Der Prototyp hat einen geringeren Kobaltanteil“, sagt Blome. „Unsere bisherigen Tests zeigen, dass unsere Qualitätsansprüche dennoch erfüllt werden.“

Der amerikanische Unternehmer Kenan Sahin hat eine Batterie für Elektroautos entwickelt, die nur 20 Prozent soviel Kobalt enthält wie herkömmliche Batterien.  Seine Erfindung hat Sahin in den USA, der EU, Japan und China patentieren lassen.  Denn eins ist klar, trotz sinkender Preise für Lithium und Kobalt ist bis 2030 mit einem erheblichen Anstieg der Nachfrage für Lithium, Kobalt und Nickel zu rechnen. Und in Summe ist es daher immer noch ein kostenspieliges Unterfangen für die Automobilindustrie.

Auch bei VW- und Tesla-Wettbewerber BMW hat man sich die Woche Gedanken über Kobalt gemacht. Künftig wird man dort keinen Kobalt mehr aus dem Kongo in den Elektrofahrzeugen von BMW verwenden. Zumindest wird dies ab dem Start der fünften Generation der Elektrofahrzeuge, ab dem Jahr 2020/21, der Fall sein. Dies gab BMW-Einkaufsvorstand Andreas Wendt zu verstehen.

Quelle: WirtschaftsWoche – VWs Batterien enthalten viermal so viel Kobalt wie Tesla-Batterien

Worthy not set for this post
Sebastian Henßler

Sebastian Henßler

Sebastian Henßler hat Elektroauto-News.net im Juni 2016 übernommen und veröffentlicht seitdem interessante Nachrichten und Hintergrundberichte rund um die Elektromobilität. Vor allem stehen hierbei batterieelektrische PKW im Fokus, aber auch andere alternative Antriebe werden betrachtet.

Artikel teilen:

Schreib einen Kommentar und misch dich ein! 🚗⚡👇


Sebastian Henßler:

Danke ;)

Thomas:

Ein kleiner redaktioneller Hinweis: es müsste in der Überschrift heißen „VW setzt in seinen Lithium-Ionen-Batterien viermal mehr Kobalt als Tesla ein“ – nicht „wie“
https://www.duden.de/sprachwissen/sprachratgeber/alswie

Thomas

Ähnliche Artikel

Cover Image for Citroën will E-Autos für alle erschwinglich machen

Citroën will E-Autos für alle erschwinglich machen

Sebastian Henßler  —  

Citroën-Chef Xavier Chardon erklärt im Podcast, wie die Marke mit Komfort, fairen Preisen und E-Antrieben die Elektromobilität für alle zugänglich machen will.

Cover Image for Genesis Electrified G80 im Test: Unterwegs im Chauffeur-Modus

Genesis Electrified G80 im Test: Unterwegs im Chauffeur-Modus

Daniel Krenzer  —  

Hinten rechts reist es sich in einer E-Limousine wie dem G80 am besten, doch auch auf dem Fahrersitz lässt es sich bis auf wenige Einschränkungen gut aushalten.

Cover Image for Diese 7 deutschen E-Autos haben ein gutes Preis-Reichweiten-Verhältnis

Diese 7 deutschen E-Autos haben ein gutes Preis-Reichweiten-Verhältnis

Daniel Krenzer  —  

Deutsche Elektroautos sind nicht unbedingt die günstigsten. Dennoch gibt es einige Modelle, die ein gutes Preis-Reichweiten-Verhältnis bieten.

Cover Image for Warum Niedersachsens Polizei lieber Audi fährt – und was das über VW verrät

Warum Niedersachsens Polizei lieber Audi fährt – und was das über VW verrät

Sebastian Henßler  —  

Niedersachsen bestellt bei Audi statt bei VW – und sendet damit ein zwiespältiges Signal. Warum der Auftrag mehr über den Konzern als das Land verrät.

Cover Image for Gezielt statt mit der Gießkanne: Verbände fordern sozial gerechte Förderung der E-Mobilität

Gezielt statt mit der Gießkanne: Verbände fordern sozial gerechte Förderung der E-Mobilität

Michael Neißendorfer  —  

Die Klima Allianz Deutschland appelliert an die Politik, die neue E-Auto-Förderung gezielt auf Menschen mit niedrigen Einkommen auszurichten.

Cover Image for Das „Deutsche Auto des Jahres“ wird nicht aus Deutschland kommen

Das „Deutsche Auto des Jahres“ wird nicht aus Deutschland kommen

Michael Neißendorfer  —  

Das deutsche Auto des Jahres wird nicht aus Deutschland kommen, aber wahrscheinlich ein E-Auto sein: Vier der fünf Finalisten fahren rein elektrisch.