Alles neu bei VW: MEB bleibt länger

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Volkswagen

Iris Martinz
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  —  Lesedauer 2 min

Neuer Chef – neue Strategie: ex-Konzernchef Herbert Diess und ex-VW-Markenchef Ralf Brandstätter hatten der MEB-Plattform für Elektroautos ein baldiges Ende vorhergesagt, die neue Führung unter Konzernchef Oliver Blume und Markenchef Thomas Schäfer plant nun wohl etwas anderes: zukünftig sollen noch mehr E-Autos von VW auf Basis der MEB-Plattform gebaut werden, weshalb der MEB mit Milliarden-Investitionen modernisiert werden soll. Das berichtet die Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ) unter Berufung auf nicht näher genannte VW-Unterlagen.

Mit dem Führungswechsel zog viel Unsicherheit im VW-Konzern ein. Neu-Vorstandsvorsitzender Oliver Blume hat die Order ausgegeben, das Tempo bei der Elektromobilität noch deutlich zu erhöhen. Gerüchte über ein angebliches Aus des neuen Elektroauto-Werks in Wolfsburg-Warmenau stehen wohl im Zusammenhang mit der neuen Produktionsstrategie der neuen Führung. Die neue Einheits-Plattform SSP sollte unter der alten Führung bereits 2025/2026 den MEB ersetzen. Diese kommt nun wohl erst drei bis vier Jahre später.

Deshalb soll der MEB die Zeit bis dahin überbrücken und wird mit bis zu 1,5 Milliarden Euro verbessert. Außerdem soll die VW-Einheitszelle schon im verbesserten „MEB evo“ zum Einsatz kommen, nicht erst im SSP. Auf dem MEB evo sollen demnach Modelle wie der ID.3 oder ID.4 basieren, außerdem der VW Tiguan, der spätestens ab 2026 auch vollelektrisch fahren soll. Produziert werden soll im Stammwerk in Wolfsburg – allerdings im alten, nicht in einem neuen Werk in Warmenau. Die FAZ berichtet, Blume und Schäfer hätten sich bereits gegen den Neubau entschieden.

Endgültig festgelegt wird die Werksbelegung für die kommenden fünf Jahre in der nächsten Planungsrunde, die üblicherweise im November stattfindet. Wegen des Führungswechsels wurde die aktuelle aber verschoben – man brauche momentan mehr Zeit. Entscheiden muss die neue Führung darüber hinaus auch die künftige Namensstrategie: Schäfer hatte angedeutet, dass der neue elektrische Golf ebenfalls die Bezeichnung „ID“ bekommen könnte – ebenso die elektrischen Versionen des Tiguan, Polo und Passat. ID stehe für das Elektrische und damit könnten auch die elektrifizierten Altmodelle unter dieser Namensgruppe fusioniert werden.

Quelle: electrive.net – Volkswagen richtet angeblich E-Produktionsstrategie neu aus

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Iris Martinz

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Iris Martinz ist Unternehmens- und E-Mobilitätsberaterin in Österreich, mit langjähriger Erfahrung im Recycling und Second Life von E-Mobilitätsbatterien. Fährt sowohl rein elektrisch, als auch V8, und möchte die beiden Welten etwas näher zusammenbringen. Nachzulesen unter www.mustangsontour.com.
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egon_meier:

Durchaus denkbar, dass das mal notwendig werden könnte. Immerhin ist VW dann besser aufgestellt als Konzerne bei denen OTA nur für Infotainment konzipiert ist.

Peter:

Dass es nur noch um Apps geht, bezweifle ich (als Außenstehender Laie).
Wenn Apps auf von Steuergeräten gesteuerte Funktionen zugreifen sollen, müssen Zustandsangaben und Zustandsänderungen von und für Steuergeräte(n) den Apps gegenüber verfügbar gemacht werden. Dafür gibt es vermutlich definierte Schnittstellen, aber auch Schnittstellen können sich weiterentwickeln (aus Bedarfsgründen, oder aus Sicherheitsgründen).
Wenn es um das Beheben von Sicherheitslücken geht (denn die Fahrzeuge sind ja online und mit entsprechenden Softwarestrukturen ausgestattet, dass man Online auch tiefergehende Fahrzeugfunktionen updaten kann), müssen eventuell auch in zukunft OTA-Updates auf Steuergeräte-Ebene notwendig sein.

egon_meier:

Das stimmt … nix ist sicher aber die Wahrscheinlichkeit steigt.
Dass die OTA-Probs behoben werden – davon kann man relativ sicher ausgehen. Danach kann das Basissystem auf konsistente Füße gestellt werden und letztlich geht es dann nur noch um die Apps ..

Peter:

Eine langfristige Fortführung mittels eines verbesserten MEB kann, muss aber nicht für längere Updates beim bestehenden MEB führen.

Qualcomm ist im Android-Bereich nicht dafür bekannt, sonderlich lange Treiberupdates zu liefern. Ich kenne aber die Verträge zwischen VW, Zulieferer und Qualcomm dazu nicht. Wenn der MEB-Facelift stärkere Hardware für das MIB bekommen sollte, ist die Frage, wie viel davon auf das ältere Modell portierbar ist. Dass sich die derzeitigen OTA-Probleme beim derzeitigen MEB-Bestand nicht vollends in Luft auflösen, könnte (freie Spekulation eines Laien !) vielleicht auch eine Folge der Teileknappheit und damit einhergehenden Bauteilschwankungen bei irgendwelchen Sub-Teilgruppen (Kondensatoren oder sonstwas) sein, die bestimmte Grenzen nicht einhalten, was aber suboptimal dokumentiert ist. Ich weiß, dass bei einigen „Tier1“-Elektronik-Zulieferern jedenfalls einiges los war, um gegenüber den OEMs lieferbar zu bleiben. Wenn das überhaupt ein Problem ist: ob man so ein Gezeter auch in Zukunft haben will, kann sein, muss aber nicht.

Peter:

Länge/Breite/Höhe sind beim Ora gleich oder einen Tacken größer als beim ID.3, der Radstand bei Ora ist aber geringer. „Klein“ ist der Ora eigentlich nur im Vergleich zu Dickschiffen wie einem Q7.

egon_meier:

Geht es eigentlich auch ohne persönliche Angriffe und Beleidigungen und mit etwas Inhalt?
In habe kein Problem mit einer sachlichen Auseinandersetzung aber solch schräger Ton wie ihrer fällt auf den Autor zurück.

Und ich nehme nichts persönlich: Sie wissen doch: Was kratzt es eine deutsche Eiche, …
für den Rest: Suchmaschine ihrer Wahl

Hiker:

Oh je, ich bin doch nicht wütend, eher amüsiert. Es ist doch so, die Plattform meb ist weder besonders innovativ noch besonders modern.

Deshalb wollte Hr. Diess sie ja auch erneuern nehme ich an. Blume scheint da eine andere Schiene fahren zu wollen. Die Gründe sind nicht schwer zu erraten.

Die Marketingabteilung hat dazu die passende Erklärung geliefert. Man werkelt jetzt einfach mit der bestehenden alten überholten Plattform weiter und verkauft das als tolle neue Idee.

Und siehe da: es funktioniert! Schon sind die VW Jünger vom Schlage eines Egon Meier da und hauen auf jeden der es wagt zu kritisieren. VW kann buchstäblich jeden Mist erzählen, Ihr findet es toll und seid entzückt.

Das amüsiert mich nun wirklich. Zumal der gleiche Egon nicht müde wird auf alles zu scheissen was auch nur entfernt nach Tesla riecht. Sie sind ein Komiker Egon. Das kann ich nicht ernst nehmen. Und wütend werden schon mal gar nicht.

Ich wünsche Ihnen eine konfliktfreie Woche. Noch einen Rat: nehmen Sie nicht immer alles gleich persönlich, Deal?

egon_meier:

Wieder mal so eine hasserfüllte aber inhaltsleere Äußerung.

Was – bitte schön – macht VW denn jetzt konkret falsch? Der Konzern hat erkannt, dass man das geplante Tempo nicht durchhalten kann und wird daher die bestehende – gute – Plattform weiterentwickeln.

Also .. warum sooo wütend?

aus meiner Sicht ein paar Gedanken dazu: VW hat eine gut skalierbare Plattform mit einer sehr ambitionierten Softwarebasis. Das sucht seinesgleichen – andere sind nicht weiter sondern weit dahinter zurück. T* hat keine Plattform und schon gar keine skalierbare, PS/Volvo und Renault und andere haben keine Software sondern schaffen es nicht mal, Google zu integrieren, Hyundai ist nicht übel aber offenkundig gibt die Basis nur eine Fahrzeugform her … über die Chinesen und Vietnamesen und Türken und Russen wollen wir mal erst reden, wenn die irgendwas konkurrenzfähiges auf dem europäischen Markt haben: incl. Service und akzeptablen Preisen.

Hiker:

Bei VW scheint es genau so verblendet zuzugehen wie bei Tesla. Der Konzern kann herumeiern soviel er will. Man kann alten Wein in neuen Schläuchen verkaufen so oft man will. Die Jünger schlucken es und applaudieren. Muss schön sein für die Konzerne solche Abnicker als Kunden zu haben. Nur dummerweise sind das nur ein paar Prozent der Käufer. Ich frage mich ob sich das ausgeht.

Groß:

Bravo Hr. Blum.

Mit solchen Entscheidungen wird Vw und die dahuinterhöngenden Zulieferer weiter abrutzschen.

VW redet von einer Technik in den Autos welche sie in X Jahren auf den Markt bringen will, sieht aber nicht das andere Unternehmen schon ene oder zwei Generationen bei diesen Techniken weiter sind. Wann öffnet die VW-Führung ihre Augen und sieht sich mal um was andere anbieten?

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