VW und Elli läuten neue Ära im Strommarkt ein

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Sebastian Henßler
Sebastian Henßler
  —  Lesedauer 2 min

Die Volkswagen Group und ihre Tochter Elli haben einen großen Schritt in Richtung einer grüneren Zukunft gemacht, indem sie als erstes Automobilunternehmen den Handel auf dem deutschen Strommarkt der größten europäischen Strombörse EPEX Spot aufgenommen haben. Dahinter verbirgt sich ein Teil einer umfassenden Strategie, die darauf abzielt, die wachsenden Speicherkapazitäten von Elektroautos und Batterien im Energiesystem zu verankern und damit einen Beitrag zur Energiewende zu leisten.

Unter Federführung von Elli wurde eine neue digitale Stromhandelsplattform eingeführt, die den Handel auf dem Strommarkt ermöglicht. Das Herzstück dieses Systems ist ein stationäres Speichersystem, das aus Batterien des e-up! besteht. Dieses sogenannte „PowerCenter“ speichert die am Strommarkt gehandelte Energie und ermöglicht es Volkswagen und Elli, die wachsenden Speicherkapazitäten von Elektroautos und Batterien im Energiesystem zu nutzen.

Elli-CEO Giovanni Palazzo sieht in diesem Schritt einen wesentlichen Meilenstein für die Marke und die Energiewende insgesamt. „Elli wird die Elektromobilität und die Energiewende wesentlich voranbringen“, sagt er. „Bereits heute sind wir der größte Mobility Service Provider Europas im Bereich Laden und Energie. Diese Spitzenposition wollen wir weiter ausbauen und Elli zu einem führenden Handelshaus für Batterie-Flexibilität entwickeln.“

Im Zentrum des Stromhandels steht eine intelligente Plattform für Handel, Steuerung und Optimierung von Batterien. Über diese Plattform können Gebote automatisiert an die Börse gestellt werden. Die Handelsergebnisse werden in einen Fahrplan übersetzt und die Batterie automatisch geladen bzw. entladen. Der Strom wird in Phasen mit niedrigen Preisen (mit tendenziell hohem Anteil erneuerbarer Energien) gekauft und in Phasen mit hohen Preisen (mit tendenziell niedrigem Anteil erneuerbarer Energien) verkauft. Dadurch lassen sich nicht nur Handels-Erlöse erwirtschaften, sondern auch eine bessere Nutzung von erneuerbaren Energien erreichen.

Wie der VW Konzern zu verstehen gibt, sei dieses Projekt ein erster Aufschlag, um wertvolle Erfahrungen für den Aufbau einer Smart Energy Plattform zu sammeln, die später auch für größere und komplexere Anwendungen genutzt werden können. Die wachsende E-Auto-Flotte kann perspektivisch per Vehicle-2-Home und Vehicle-2-Grid in das Energienetz integriert werden und als mobile Powerbank dienen.

Mit diesem Schritt unterstreicht Volkswagen seine Ambitionen, eine führende Rolle in der Energiewende zu spielen und die Elektromobilität weiter voranzutreiben. Es bleibt abzuwarten, wie sich diese Bemühungen in den kommenden Jahren entwickeln werden.

Quelle: Volkswagen – Pressemitteilung vom 12.07.2023

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Sebastian Henßler

Sebastian Henßler

Sebastian Henßler hat Elektroauto-News.net im Juni 2016 übernommen und veröffentlicht seitdem interessante Nachrichten und Hintergrundberichte rund um die Elektromobilität. Vor allem stehen hierbei batterieelektrische PKW im Fokus, aber auch andere alternative Antriebe werden betrachtet.

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Gerd:

Ich möchte es.

Michael Neißendorfer:

Lieber Tom, kann auch sein, dass ich das verbockt hab, hatte die Überschrift glaub ich nochmal angefasst. Danke für den Hinweis, ist korrigiert. Schöne Grüße, Michael

Tom:

…es braucht aktuell nicht jeder. Dazu benötigte es ev. eine zusätzliche Variante.
Mit externen „Reglern“ kannst du jede dumme WB nutzen.
mach‘ dich ‚mal schlau.
Außerdem zwingt dich ja niemand eine WB von Elli zu kaufen ;-)

Tom:

…lieber Sebastian: VW und Elli läute“n“… wäre richtig ;-)

Schweiz:

Ja das unterschreibt du wenn du das Auto kaufst. Nennt sich AGB

FLX:

Habe mich schon immer gewundert, wieso es keine Endbenutzer-Lösung gibt, die ermöglicht, günstigen Überschussstrom zu kaufen und in einer eigenen Batterie zu Speichern. Da kann man sich die eigene PV fast sparen um mit damit günstigen Strom zu Peakzeiten zu beziehen.
Sehr gut VW!

BURGI:

Elli sollte ersteimal das überschußladen ermöglichen, so das PV Anlagenbesitzer ihren Überschuß effizient ins E Auto laden können. Andere Wallboxen können das problemlos! Die Elli Wallbox dagegen ist strunzdumm!

xEV driver:

Alter Hut das haben andere Automobilhersteller schon wieder verworfen

Rosi:

Ist doch in Deutschland verboten. Ich darf nicht meinen Speicher aus dem Netz laden bzw. in dieses zurück einspeisen.

Zottl:

Gibt es dann bald einen Tarif der, ähnlich wie bei Tibber, zeitabhängig unterschiedliche Preise an den Ladesäulen aufruft?
Das wäre ein Träumchen!

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