VW-CEO würde mehr Unterstützung für Elektromobilität begrüßen

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Porsche

Sebastian Henßler
Sebastian Henßler
  —  Lesedauer 3 min

Beatrice Bohlig und Henning Krogh vom Hamburger Redaktionskontor ‘BeHonest’ haben für Elektroauto-News mit Oliver Blume, Vorstandsvorsitzender der Porsche AG und der Volkswagen AG, am Rande des Formel E Rennens in Berlin über die aktuelle Lage am Elektroauto-Markt gesprochen. Denn zugegeben: Das Neuwagengeschäft mit rein elektrisch angetriebenen Fahrzeugen könnte ein wenig besser laufen.

Darauf angesprochen, ob die Wiederaufnahme staatlicher Förderungen eine Option sei, um den Markt wieder zum Laufen zu bringen, antwortete Blume: „Es gibt viele Faktoren, die wichtig sind für den Hochlauf der Elektromobilität. Das sind in erster Linie begeisterte Produkte. Das ist unsere Aufgabe. Dann ist es die Ladeinfrastruktur, was immer eine Gemeinschaftsaufgabe der Politik, der Industrie und gerade auch der Automobilindustrie ist. Aber dann kommen auch noch Faktoren dazu: günstige Energiepreise, aber auch gerade in den Einstiegssegmenten eine Förderung vom Staat. Und wir sehen gerade diese Faktoren, wie sie in China erfüllt sind, wie schnell die Elektromobilität dort steigt. Und insofern plädiere ich für alle Faktoren, denn technologisch wird die Elektromobilität die Technologie der Zukunft in der Automobilindustrie sein.“

Es verwundert daher nicht, dass Volkswagen von seinem Elektroauto-Kurs ungeachtet aller politischen Debatten um den Antrieb der Zukunft nicht abweichen will. Für Volkswagen sei der Weg klar, wohin die Reise geht, wie schon der Blick in die Budgets verrät: „Zwei Drittel unserer Konzerninvestitionen gehen in die Elektromobilität und neue Technologien“, so Blume zuletzt in einem Interview. Ein wichtiger Pfeiler hierfür werde das Projekt Amsterdam sein – ein leistbares E-Auto für die Masse.

Das aktuelle Projekt sieht vor, parallel in China und Europa zu arbeiten. In China streben Ralf Brandstätter und Thomas Ulbrich die Entwicklung eines erschwinglichen Elektromodells an. Die Hoffnung ist, dass dieses Auto sowohl preiswert als auch attraktiv wird und den Erfolg von klassischen Verbrennern wie dem Santana und Lavida wiederholen kann. Gleichzeitig könnte eine Zusammenarbeit mit Renault den Einstieg in den europäischen Markt für erschwingliche Elektroautos erleichtern. Angesprochen auf den Status-Quo des 20.000 Euro-Stromers aus dem VW Konzern äußerte sich Blume wie folgt:

„Wir werden zunächst Mitte des Jahrzehnts ein Fahrzeug für rund 25.000 Euro bringen, über die Marken Volkswagen, Cupra und Skoda. Und natürlich sehe ich, dass es auch wichtig für einen Konzern wie dem Volkswagen Konzern ist, noch ein Produkt darunter zu bringen, so um die 20.000 Euro. Damit beschäftigen wir uns. Wir sind fortgeschritten in den Überlegungen und viel mehr gibt es im Moment nicht zu sagen. Wir werden in den nächsten Wochen entscheiden, wie es dort weitergeht.“ Letztere Aussage bezieht sich darauf, dass VW noch im Mai eine Entscheidung herbeiführen wolle, wie es mit dem Projekt Amsterdam weitergeht.

Bernhard Bauer, Seat Deutschland, über Förderungen und neue Modelle in Deutschland

Ebenfalls im Umfeld des Formel-E-Rennens in Berlin haben sich Beatrice Bohlig und Henning Krogh mit Bernhard Bauer ausgetauscht, Geschäftsführer Seat Deutschland. Bauer sagte, dass er stolz sei, „dass tatsächlich unser meistverkauftes Auto im Moment der Cupra Born ist und damit ein reines Elektroauto“. Auf die Frage, was er von staatlichen Förderungen hält, äußerte er: „Ich würde das im Moment gar nicht anfassen wollen. Ich glaube, ich kann sagen, die staatliche Hilfe brauchen wir nicht. Lasst uns die Autos verkaufen, lasst uns fairen Wettbewerb machen. Wir sind im Moment ganz gut dabei.“

Positiv stimmt ihn hier sicherlich auch der Ausblick auf die zweite Jahreshälfte. Die Überarbeitung des Seat Leon, Leon Kombi sowie der neue Cupra Formentor wurden gelauncht. Ferner werde der Cupra Tavascan erstmals Journalist:innen zum Fahren vorgestellt. „Und dann geht es auch schon zügig weiter, nämlich wir werden in diesem Jahr noch mit dem Terramar noch ein ganz interessantes, völlig neues Auto haben. Wieder ein Cupra, ein nagelneues Auto. Also, mit fünf neuen Autos im zweiten Halbjahr haben wir ganz schön was zu zeigen“, so Bauer abschließend.

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Sebastian Henßler

Sebastian Henßler

Sebastian Henßler hat Elektroauto-News.net im Juni 2016 übernommen und veröffentlicht seitdem interessante Nachrichten und Hintergrundberichte rund um die Elektromobilität. Vor allem stehen hierbei batterieelektrische PKW im Fokus, aber auch andere alternative Antriebe werden betrachtet.
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Hartmuth:

VDA als Bremsklotz?
da fehlt mir doch etwas an Fakten.
Warum sollten Konsumenten sich eher für ein eAuto entscheiden, nur weil VW sich vom VDA getrennt hat?
Werden die eAutos ohne VDA günstiger?
Darf man ohne VDA eAutos bauen die bedarfsgerecht sind?
Vielleicht funktioniert ohne VDA auch die Software wie eigentlich wünschenswert?
In meinem eAuto höre ich nur: „diese Funktion wird nicht unterstützt“
und all das wird ohne VDA besser?

Philipp:

Erst seit sie ihre SC für Fremdmarken geöffnet haben, können sie sich für Fördermittel bewerben.

Das machen sie inzwischen auch, haben z.B. sich meines wissens nach auch um Standorte für das Deutschlandnetz beworben´, aber keinen Zuschlag bekommen oder sich aus der Bewerbung dann zurückgezogen.

Spiritogre:

Damit war gemeint, dass Gebäude vor 1950 Wand an Wand ohne Auffahrt gebaut werden durften und das sieht man in Altstädten und Dörfern sehr häufig.

Dass Bauernhöfe irgendwo einsam auf dem Feld stehen hat damit rein gar nichts zu tun.

Läubli:

Die Aussage mit den „Stammtischen“ stimmt… ich sage nur: selber schuld Deutschland, wer dem Anderen eine Grube gräbt fällt selbst hinein. Das trifft hier wirklich voll ins Herz.
Aber wie wir ja schon eine Weile sehr gut erkennen können, sind viele Deutsche „Machthaber“ nicht jene benötigten, gutgebildeten Menschen… daher muss man sich nicht wundern, wenn dauernd warmer Mist am dampfen ist.

Wir in der Schweiz machen auch nicht alles nur gut, aber wir haben normalerweise gebildete und fähige Leute am „Machthebel“ und sind ein Land von i.d.R. klar denkenden Demokraten, die die Wirtschaft und den Verkehr gut im Griff haben und dazu noch „vernünftig und praxisorientiert“ denken sowie handeln können.

Tja… ich bin immer noch gerne ein Eidgenosse und stehe gerne dazu… auch zu den Fehlern. ;)
Wir Eidgenossen sind klein, sind fein und manchmal auch gemein… aber dadurch oft auch „besser“ als Andere. Nur die Amis, die sind uns i.d.R. einfach eine Nummer zu gross. ;)

Gerd:

Ein erster Schritt für VW wäre der Austritt aus dem VDA.
Weil: Mit dem VDA wird das nie was mit der Elektromobilität in Deutschland.

Peter:

Sorry lies sich nicht mehr bearbeiten, knapp 30Mio. ist richtig.
Btw. Ältere Gebäude haben keine Auffahrt… keine Ahnung wie ich des mit meinem 200 Jahre alten Bauernhaus mache und wo die restlichen Innenhöfe und Auffahrten in unseren 750 Jahre alten Dorf herkommen.

Spiritogre:

[Edit: Kommentar gelöscht, bitte unsere Netiquette beachten und Provokationen dieser Art unterlassen, danke / Die Redaktion]

Spiritogre:

Die Rechnung funktioniert nicht, da es auch etliche Wohnungen als „Eigenheim“ gibt.

Insgesamt sind es 30 Prozent die in einem Einfamilienhaus leben. Und selbst die können nicht immer laden, da ältere Gebäude oft keine Auffahrt haben.

Und wie kommst du auf 50 Millionen? Das ist der GESAMTE Pkw Bestand in Deutschland.

Spiritogre:

Das kommt auf die Größe drauf an, in Deutschland wird der Aufbau einer Ladestation mit bis zu 45.000 Euro gefördert, In anderen Ländern gibt es ähnliche Summen. Das eine Firma, auch Tesla, da nicht zugreift halte ich für ausgeschlossen.

Uwe:

Jahrelang wurde das Elektroauto schlecht geredet … und der deutsche Michel hat es geglaubt.
Jetzt bekommt man die Negativstimmung kaum mehr aus den Stammtischen raus.
Die Welt wird elektrisch … nur D geht „technologieoffen“ unter … selbst schuld!

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