VW-Batteriefabrik Salzgitter: Neue Bauphase gestartet

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Felix Katz
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  —  Lesedauer 3 min

Der niedersächsische Ministerpräsident Stephan Weil hat vor wenigen Tagen die erste Industriemaschine entpackt, die in der neuen Zellfabrik von VW zum Einsatz kommen wird. Das „Unboxing“ im Großformat – die gesamte Maschine ist rund 30 Quadratmeter groß – markiere den Start in eine neue Bauphase, so der Hersteller in einer aktuellen Mitteilung. Ab sofort beginnt der Aufbau des Maschinen- und Anlagenparks.

Ministerpräsident Weil besuchte Salzgitter im Rahmen seiner zweitägigen Sommertour durch Niedersachsen mit dem Schwerpunkt Energie. Die Gigafabrik gilt laut Volkswagen als industrieller Leuchtturm in Deutschland und als Aushängeschild für den Standort Niedersachsen. Auch in Sachen Nachhaltigkeit übernehme sie eine Vorreiterrolle: Sie setze vollständig auf erneuerbare Energien, zudem sollen perspektivisch innovative Produktionsverfahren wie das Trockenbeschichten von Elektroden (Dry Coating) den Energiebedarf um bis zu 30 Prozent reduzieren. Weil erklärte vor Ort: „Es war eine mutige und eine kluge Entscheidung von Volkswagen, die erste Gigafabrik zur Batteriezellfertigung in Niedersachsen zu errichten. Die Zeit der Pandemie hat uns gelehrt, dass wir in wichtigen Produktionsbereichen unabhängig sein müssen von Zulieferungen aus fernen Ländern. Das gilt in besonderer Weise für die Batterie als wichtigster Komponente der E-Fahrzeuge. Wir müssen sicherstellen, dass Deutschland trotz hoher Energiekosten auch in Zukunft Standort von Batteriezellproduktion sein wird.“

Serien-Zellproduktion startet 2025

Mit einer Baufläche von rund zwei Millionen Quadratmetern (entspricht rund 280 Fußballfeldern) ist die Gigafabrik Salzgitter eines der größten Bauprojekte in Niedersachsen. In Summe befinden sich bereits drei PowerCo-Standorte im Aufbau: Neben Salzgitter entstehen weitere Gigafabriken in Valencia und St. Thomas, Kanada. Das Gesamtvolumen allein dieser Batteriefabriken beläuft sich auf bis zu 200 Gigawattstunden pro Jahr, genug für mehr als zwei Millionen E-Autos.

Für die Anlieferung des Equipments in Salzgitter seien mehr als 2500 Standardcontainer erforderlich. Das erste Megaprojekt des zum Volkswagen-Konzern gehörenden Batterieunternehmens PowerCo liege voll im Zeitplan, in 2025 startet demnach am Standort Salzgitter die Serienfertigung von Batteriezellen. „Vor einem Jahr war hier noch offenes Feld, jetzt stellen wir schon die ersten Hightech-Maschinen auf. Das zeigt, mit welchem Tempo wir unsere Pläne in die Tat umsetzen. Die PowerCo ist auf dem besten Weg zu einem Global Player im Batteriegeschäft und kann für Niedersachsen und Deutschland zu einem neuen, zukunftsfähigen Kraftzentrum werden“, so Thomas Schmall, Volkswagen Konzernvorstand Group Technology.

Zum 1. Juli 2023 werde VW zufolge bereits der tausendste Mitarbeiter seine Arbeit bei dem Batterieunternehmen aufnehmen. Bis Ende des Jahres soll die Mitarbeiterzahl weiter auf bis zu 1500 wachsen. Der Altersdurchschnitt liege derzeit bei 38 Jahren, mehr als ein Viertel der Mitarbeiter habe einen internationalen Hintergrund. Die PowerCo verfüge zudem über einen im Branchenvergleich überdurchschnittlich hohen Frauenanteil von mehr als 30 Prozent. „Wir bauen ein absolutes Top-Team auf. Die PowerCo ist ein Jahr nach Gründung zum Magneten für erfahrene Batterie-Spezialisten geworden, die weltweit knapp und begehrt sind. Zugleich läuft die Qualifizierungsoffensive für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus dem Konzern auf Hochtouren. Gerade in Zeiten des Fachkräftemangels ist das ein klarer Wettbewerbsvorteil für uns“, erklärt PowerCo-CEO Frank Blome.

Quelle: Volkswagen – Pressemitteilung vom 30.06.2023

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Felix Katz

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Felix Katz liebt alles, was vier Räder und einen oder gleich mehrere Motoren hat. Nicht nur Verbrenner, sondern vor allem Elektroautos haben es ihm angetan. Als freiberuflicher Autojournalist stromert er nicht nur fast jeden Tag umher, sondern arbeitet seit über zehn Jahren für viele renommierte (Fach-)Medien und begleitet den Mobilitätswandel seit Tag eins mit.
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